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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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eure Zeit.«
    Irritiert blickte Warlon ihn an.
    »Heißt das, du bist nicht bereit, uns zu helfen?«, fragte Lokin, bevor er etwas entgegnen konnte.
    »Das habe ich nicht gesagt. Wie stellt ihr euch meine Hilfe denn genau vor?«
    Warlon unterdrückte den Zorn, den die seltsam vieldeutigen Worte des Waldläufers angesichts des Ernstes ihres Anliegens in ihm hervorriefen.
    »Am liebsten wäre uns natürlich, wenn du uns hinführen würdest. Wie du weißt, würden wir dich mit viel Gold dafür bezahlen. Wenn du dazu nicht bereit bist, hoffe ich, dass du uns zumindest den Weg beschreibst oder gar eine Karte für uns anfertigst. Auch dafür würden wir bezahlen, wenngleich nicht so viel.«
    »Zeigt mir euer Gold und auch die Rune«, verlangte Malcorion, einer Antwort ausweichend.
    Warlon stand auf, holte das Gewünschte aus seinem Rucksack und breitete die Stücke auf dem Tisch aus. Malcorion griff zunächst nach dem Brocken mit dem Symbol darauf und betrachtete es eingehend.
    »Das ist ohne Zweifel eine elbische Rune, und zwar eine
von großer Macht«, sagte er. »Und sie befand sich inmitten der Goldader, aus der die anderen Stücke stammen?«
    Warlon nickte. Der Waldläufer ergriff einen der anderen Brocken. Sein Gesicht verfinsterte sich.
    »Ich hätte euer Gold ohnehin nicht genommen, aber ich mag es nicht, wenn man mich zu betrügen versucht«, stieß er zornig hervor. »Für wie naiv haltet ihr mich? Habt ihr wirklich geglaubt, ich falle darauf herein?«
    »Aber … Wovon sprichst du?«, fragte Warlon verwirrt. »Was ist denn mit dem Gold nicht in Ordnung?«
    »Was damit nicht in Ordnung ist? Das ist wertloses Narrengold, das du mir hier anzudrehen versuchst!«
    »Narrengold?« Warlons Verwirrung stieg. Diesen Begriff hatte er noch nie gehört. Malcorion musterte ihn und die anderen noch einige Sekunden lang finster, dann hellte sich seine Miene wieder etwas auf.
    »Mir scheint, ihr wisst wirklich nicht, wovon ich spreche. Viel Wissen ist mittlerweile verloren gegangen. Ich werde es euch erklären. Elbische Magie vermag Stein oder anderen Materialien, die ihr längere Zeit ausgesetzt sind, das Aussehen von Gold zu verleihen. Nur das Aussehen wohlgemerkt, in Wahrheit ist es immer noch Stein. Narrengold eben. Darauf sind die Legenden vom ungeheuren früheren Reichtum der Elben und ihren Städten aus Gold zurückzuführen, wo der Sage nach sogar manche Bäume aus Gold bestanden.« Er lächelte knapp. »Als die Elben ihre Städte aufgaben und verließen, gab es für die Horden von Plünderern, die ihnen nachrückten, ein ziemlich böses Erwachen, denn statt Bergen von Gold fanden sie so gut wie nichts von Wert.«
    »Und du bist sicher, dass es sich auch hierbei nur um dieses Narrengold handelt?« Lokin ergriff einen der Klumpen
und betrachtete ihn noch einmal genau, konnte aber keinerlei Unterschied zu echtem Gold feststellen.
    »Ich werde es euch beweisen. Wenn Narrengold keiner elbischen Magie mehr ausgesetzt ist, nimmt es schon nach wenigen Wochen wieder sein normales Aussehen an, aber man kann diesen Vorgang auch beschleunigen.« Malcorion hielt eine Ecke des Brockens in seiner Hand über die Kerzenflamme. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann hatte die Kante sich dunkel verfärbt - doch handelte es sich keineswegs nur um Ruß, sondern sie war zu ganz normalem Stein geworden. »Die elbische Rune besitzt solche Kraft, dass sie in weitem Umfeld allen Fels in Narrengold verwandelt«, fuhr er fort. »Da ihr sie auch jetzt dabeihabt, wird es vermutlich nicht lange dauern, bis der Steinbrocken wieder ganz wie aus reinem Gold aussieht.«
    »Demnach besitzen wir überhaupt keine Reichtümer? Unser Gold ist nichts wert?«, stieß Warlon hervor. Mit Schrecken wurde ihm bewusst, dass nicht nur sie dadurch mittellos dastanden. Selbst wenn es gelang, die Dunkelelben zu besiegen und in ihr finsteres Reich zurückzutreiben, waren dennoch alle Träume von neuem Reichtum und wirtschaftlicher Stärke Elan-Dhors, die mit der Goldader verknüpft waren, hinfällig.
    »Genau genommen nicht. Aber es ist lange her, dass die Elben sich zurückgezogen haben, und anscheinend wissen mittlerweile nur noch wenige über Narrengold Bescheid. Nehmt nur diesen Xantirox. Er glaubt, er hätte euch gewaltig betrogen, dabei hat er euch in Wahrheit zwanzig Goldtaler für ein Stück Fels bezahlt. Denn genau das wird er in ein paar Wochen in seiner Schatulle liegen haben.«
    »Oder er hat es bereits herausgefunden und uns deshalb die Tzuul auf den Hals

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