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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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der Schalk. »Also los, Kinder, ihr habt gehört, was eure Mutter gesagt hat. Ab ins Bett und sagt brav unseren Gästen gute Nacht.«
    Die Kinder verabschiedeten sich und verschwanden durch die rechte Tür.
    »Und jetzt setzt euch endlich und lasst uns essen«, sagte Malcorion und nahm selbst am Tisch Platz. Shaali brachte weitere Gedecke heran, außerdem holte sie aus dem Raum hinter der Tür an der Rückwand, bei dem es sich offenbar um die Vorratskammer handelte, Brot und andere Speisen herbei. Das Angebot, ihr zu helfen, lehnte sie entschieden ab.
    Als sie den Tisch reich gedeckt hatte, wünschte sie einen
guten Appetit. Während Malcorion und die Zwerge herzhaft zugriffen, richtete sie das Zimmer der Kinder für die Gäste her, ehe sie sich zu ihnen an den Tisch setzte und ihnen mit sichtlicher Zufriedenheit, dass es ihnen so gut schmeckte, beim Essen zusah.
    Alles war so friedlich und idyllisch, dass Warlon für eine Weile fast die erst vor wenigen Stunden überstandenen Schrecken und den Grund ihrer Mission vergaß.
    »So, und nun mal heraus mit der Sprache«, forderte Malcorion ihn schließlich auf, als er genug gegessen hatte und seinen Teller von sich schob. »Ihr sagtet, dass ihr gekommen wärt, um meine Hilfe zu erbitten. In welchen Schwierigkeiten steckt ihr und welche Art Hilfe schwebt euch vor?«
    »Diese Dinge solltet ihr unter euch besprechen«, sagte Shaali, ehe Warlon antworten konnte. »Ich bin müde und werde mich zurückziehen.Wir sehen uns morgen zum Frühstück.« Sie verabschiedete sich mit einem Kuss von Malcorion, lächelte den Zwergen noch einmal zu und wünschte ihnen eine angenehme Nacht und schöne Träume, dann ging sie in dasselbe Zimmer wie zuvor die Kinder.
    Warlon bedauerte, dass sie sie schon verließ, er hätte sie noch stundenlang einfach nur anschauen und sich an ihrer sanftmütigen Schönheit erfreuen können.
    »Also?«, hakte Malcorion nach, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Was hat euch hergeführt?«
    »Es geht vielleicht um das Überleben unseres ganzen Volkes«, sprudelte Warlon hervor. »Elan-Dhor schwebt in schrecklicher Gefahr, und anscheinend seid Ihr der Einzige, Herr, der uns helfen kann. Wir -«
    »Langsam, langsam«, unterbrach Malcorion ihn. »So wild durcheinander verstehe ich gar nichts, ich will alles von Anfang an hören. Aber zunächst - wie Shaali schon sagte, Titel
bedeuten in diesem Haus nichts, und ehrenvolle Anreden sind unnötig. Ich bin nur ein einfacher Jäger und Waldläufer, also lass die Förmlichkeiten und vor allem das Herr -Gerede und erzähle lieber in klaren Worten, was es mit dieser Gefahr auf sich hat.«

19
    DIE ENTSCHEIDUNG
    »… und kaum waren wir ein Stück weit in den Wald eingedrungen, wurden wir von den Tzuul und den Trollen überfallen«, schloss Warlon seinen Bericht. »Alles Weitere hast du ja selbst mit angesehen. Die Tzuul hat Xantirox geschickt. Nachdem sie mich gefangen hatten, erwähnten sie ganz offen seinen Namen. Vermutlich haben sie die Trolle mit irgendwelchen Versprechungen angeworben.«
    »Sie treiben sich schon seit mehreren Monaten in der Gegend herum, trauen sich aber normalerweise nicht in den Wald«, bestätigte Malcorion. »Sie begeben sich auf Streifzüge, überfallen Gehöfte und kleine Ortschaften. Es ist ebenso verblüffend wie erfreulich, dass ihr zumindest einen von ihnen töten konntet.«
    »Moment mal«, ergriff Ailin das Wort. »Vorhin hast du gesagt, dass du überhaupt nur deshalb mit uns gesprochen hättest, weil ich den Troll verschont habe.«
    »Weil du ihn nicht hinterrücks ermordet hast, obwohl es dich selbst in Gefahr gebracht hat«, korrigierte Malcorion. »Das hat mich neugierig gemacht. Nachgeweint hätte ich dieser Kreatur keine Träne.«
    »Du weißt jetzt, weshalb wir gekommen sind und in welcher Gefahr unsere Heimat schwebt«, führte Warlon das Gespräch wieder auf den wichtigsten Punkt zurück. »Wirst du uns helfen?«

    »Euch helfen?« Malcorion lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, schnitt eine Grimasse und stieß einen Laut aus, der wie eine Mischung aus Lachen und Schnauben klang. »Ihr seid wirklich fest entschlossen, zu den Elben zu gelangen?«
    »Natürlich«, erwiderte Warlon. »Ich habe doch gerade erklärt, warum uns gar keine andere Wahl bleibt. Stimmt es, dass du den Weg zu ihnen kennst, oder vergeuden wir hier nur unsere Zeit?«
    »Beides stimmt«, behauptete Malcorion. »Ja, ich weiß, wo das Tal der Elben liegt, aber dennoch vergeudet ihr tatsächlich

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