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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Wir haben bereits versucht, etwas zu unternehmen, aber der König hat unseren Mehrheitsbeschluss einfach ignoriert. Die Gelehrten
und die Kriegerkaste haben gegen eine neue Expedition gestimmt, wenngleich es Loton und Sutis schwer fiel. Als Krieger sind sie es gewohnt, sich jeder Bedrohung im Kampf zu stellen, doch sie haben große Achtung vor dir und deinem Urteilsvermögen, weshalb deine Warnung für sie den Ausschlag gab. Nur die Arbeiterkaste hat für eine weitere Expedition gestimmt. Für Torgan und Artok stand ebenfalls das Gold im Vordergrund, militärische Belange interessierten sie weniger.«
    »Ebenfalls Narren«, stieß Barlok hervor. »Vermutlich ist ihnen egal, wie viele gute Krieger ihr Leben verlieren, so lange sie nur hoffen können, an das Gold zu gelangen.« Er knirschte mit den Zähnen. »Und ich bin hier ans Bett gefesselt! Vielleicht hoffen sie sogar, dass die Kriegerkaste in einem zu erwartenden Kampf geschwächt wird, damit sie ihren eigenen Einfluss vergrößern können.«
    »Möglich.« Tharlia zuckte mit den Schultern. »Vor der Tür sitzt übrigens jemand und wartet schon ganz ungeduldig darauf, mit dir sprechen zu dürfen. Er kann dir sicherlich weitere Einzelheiten mitteilen.«
    Sie stand auf und verließ den Raum. Kurz darauf kehrte sie in Begleitung Warlons zurück.
    »Barlok, wie geht es dir?«, fragte der Krieger mit einem freudigen Strahlen in den Augen und eilte an sein Bett.
    »Du siehst doch, ich liege nutzlos hier herum, während ich anderenorts dringender als je zuvor gebraucht werde«, brummte Barlok. »Wie soll es mir da schon gehen?«
    »Die Wunde heilt gut, und die fremde Magie haben wir neutralisieren können. Es besteht keine Gefahr mehr. Ich schätze, morgen kann er schon wieder aufstehen«, ergänzte Tharlia. »Ich lasse euch jetzt für ein paar Minuten allein, da mich noch andere wichtige Aufgaben erwarten.«

    »Warlon, du musst etwas gegen diesen Wahnsinn unternehmen«, stieß Barlok hervor, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Tharlia hat mir erzählt, dass der König eine neue Expedition ausschicken will. Du musst das verhindern, wenigstens so lange, bis ich wieder auf den Beinen bin und mich selbst darum kümmern kann.«
    »Ich fürchte, dafür ist es zu spät«, entgegnete Warlon zögernd. »Deshalb bleibt mir auch wenig Zeit. Der Befehl wurde bereits erteilt, und die Expedition wird in knapp einer Stunde aufbrechen. Fünfzig Krieger, zusätzlich zehn Arbeiter, die jedoch nur den Stollen freilegen und anschließend umkehren sollen. Ich soll den Trupp führen, da ich als einziger verfügbarer Krieger bereits dort unten war und Erfahrungen mit unserem Feind habe, aber ich habe keine Befehlsgewalt. Offenbar traut Burian mir wegen meiner Freundschaft mit dir nicht.«
    »Wer dann? Wer wird das Kommando haben?«
    Warlon zögerte erneut und trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Der König hat seinen Sohn für diese Aufgabe ausgewählt«, sagte er schließlich.
    »Farlian!« Barlok spie den Namen aus, als handele es sich um ein Schimpfwort. »Dieser verweichlichte, arrogante Trottel, der nur seine Vergnügungen im Sinn hat! Wenn man ihm ein Schwert in die Hand gibt, muss man ja Angst haben, dass er sich selbst damit verletzt! Ausgerechnet dieser Kerl soll einen Kampftrupp in die Schlacht führen?«
    »Schlimmer hätte es wirklich nicht kommen können«, bestätigte Warlon. »Der König nimmt die Gefahr nicht richtig ernst. Er geht davon aus, dass es sich nur um eine einzelne, zudem verletzte Kreatur handelt, irgendein bislang unbekanntes
Tiefenungeheuer. Er hofft, dass Farlian durch eine solche Mission Ansehen und Ehre gewinnen kann.«
    »Es sind mehr als eines«, behauptete Barlok. »Ich weiß es. Frag mich nicht, woher, ich weiß es einfach. Und es ist kein Ungeheuer, kein wildes Tier, das hast du genauso gut gesehen wie ich. Es wird eine Katastrophe geben, wenn der Stollen wieder geöffnet wird. Ihr marschiert in euren Untergang. Du darfst dabei nicht mitmachen!«
    »Soll ich einen direkten Befehl des Königs verweigern? Man würde mich all meiner Titel und Ehren entheben und in den Kerker werfen. Lieber sterbe ich den Heldentod in der Schlacht.«
    »Dann täusche eine Verletzung vor«, ereiferte sich Barlok. »Schlag dir meinetwegen selbst mit der Axt ins Bein und sage, dass es ein Unfall war. Das ist immer noch besser, als in den sicheren Tod zu gehen!«
    Warlon lächelte, wurde aber sofort wieder ernst.
    »Würdest du an meiner Stelle so handeln?

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