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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bekker
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verlängerten sich, und es bildeten sich riesige, langfingrige Pranken, mit denen er den Kopf des Drachen packte. Zu einem weiteren Feuerstoß hatte dieser so schnell nicht die Kraft, nur eine schmale Stichflamme loderte hervor, die zischend vom Wasser gelöscht wurde.
    Der Drache schnappte nach Rhialban, doch die messerscharfen Zahnreihen glitten wirkungslos durch die Wassergestalt. Rhialban schleuderte seinen Widersacher zu Boden. Dessen Seitenstacheln schlugen auf das harte Gestein, splitterten und brachen ab.
    Der Drache brüllte auf, während sich Rhialban triumphierend aufrichtete. Der Kopf des Wassergeistes glich mittlerweile dem einer Schlange. Er riss das Maul weit auf und stieß einen dumpfen Laut aus.
    Ein neuerlicher Gedanke, den Tomli auffing, erschreckte den Zwergenjungen bis ins Mark, sodass er für einen Augenblick wie betäubt war. Er verstand den Gedanken nicht, aber ihm wurde schwindelig von der puren Willenskraft, die sich darin äußerte.
    Rhialban reckte die Arme empor.
    Der Drache wirbelte am Boden herum, drehte sich um die eigene Achse und schleuderte dem Wassergeist seinen Keulenschwanz entgegen. Wie ein Morgenstern fuhr er durch die Luft und hätte ein ganzes Haus mit einem einzigen Hieb zerstören können. Aber der Wasserkörper Rhialbans bot ihm keinen Widerstand. Die Keule fuhr einfach durch ihn hindurch. Die Gestalt des Wassergeistes verformte sich nur etwas und wirkte einen Augenblick lang so, als zerflösse sie. Doch gleich darauf bildete sie sich neu.
    Das Rauschen, das von Rhialban ausging, veränderte sich, und es klang beinahe wie ein höhnisches Lachen. Er senkte die Arme, streckte die Hände zum Boden, und Wasser spritzte aus unzähligen Spalten und Ritzen hervor. Es strömte in den Körper Rhialbans und ließ ihn größer werden.
    Moosbüschel, Gesteinsbrocken von der Größe einer Faust und Geröll wurden mit emporgerissen und durch die Luft geschleudert.
    Der Wassergeist wuchs um ein erhebliches Stück. Wieder packte er den Drachen, der erneut versuchte, sich mit seiner Keule zu wehren. Der Feuerstrahl, der aus seinem Maul züngelte, war nur noch schwach und nicht vergleichbar mit seinem ersten Angriff. Er ließ zwar ein bisschen von Rhialbans Wasser verdampfen, aber der hatte inzwischen so viel davon aus dem Boden aufgesogen, dass ihm das nichts weiter ausmachte.
    Der Wassergeist hielt den Drachen in seinen gewaltigen Pranken, hob ihn hoch und schleuderte ihn von sich. Der Drache spuckte schwefelige Flämmchen und schlug irgendwo weit entfernt im Nebel auf den Boden auf. Der dumpfe Aufprall seines gewaltigen Körpers ließ die Erde erzittern.
    RhialbanstapftemitriesigenSchrittenaufTomlizuundbliebvordemZwergenjungenstehen.SeinKopfverändertesich.DasschlangenartigeMaulverschwandundmachteeinemGesichtPlatz,daseheraneinenZwerg,ElboderMenschenerinnerte.AllerdingsfehltendieOhren.DieAugenleuchteteninmagischemGlanz.
    »Er wird uns nichts tun«, prophezeite Olba.
    Saradul hatte sich aufgerappelt und hielt seinen Zauberstab mit beiden Händen, bereit, den Wassergeist damit zu vertreiben, wenn es nötig sein sollte. Olfalas hatte einen Pfeil in den Bogen eingelegt, während Arro bereit war, sich mit Ubraks Axt zur Wehr zu setzen.
    Die Soldaten hingegen wirkten wie erstarrt. Ihnen war klar, dass sie keine Waffen hatten, die gegen diesen starken Gegner etwas ausrichten konnten.
    »Er hat uns vor dem Drachen beschützt«, sagte Lirandil.
    »Trauen würde ich ihm trotzdem nicht«, mahnte Saradul.
    »Tomli!«
    Der Gedankenruf des Wassergeistes hallte im Kopf des Zwergenjungen wider, so laut, dass der Zauberlehrling für einen Moment glaubte, ihm platze der Schädel. Offenbar versuchte Rhialban einmal mehr, mit ihm in Verbindung zu treten. Vielleicht waren er und der Zwergenjunge als Wesen aber einfach zu verschieden, als dass sie sich verständigen konnten.
    »Tomli!«
    Tomli stand langsam auf, den Zauberstab in der Hand. Der so viel größere Wassergeist beugte sich etwas herab, und Tomli fühlte, wie ihm nackte Angst eiskalt über den Rücken kroch.
    »Wird er mir etwas tun, Olba?«
    »Nein, ich sehe nichts Derartiges«, sagte sie.
    »Sprich mit ihm«, verlangte Lirandil.
    »Aber … er versteht mich nicht. Und ich verstehe ihn auch kaum«, entgegnete Tomli.
    Rhialban öffnete seinen beinahe menschlich gewordenen Mund und schloss ihn wieder. Er wirkte wie ein Fisch auf dem Trockenen oder wie jemand, der zu reden versuchte und es nicht konnte. Er brachte ein Geräusch hervor, das wie ein

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