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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bekker
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heraushören?«, wunderte sich Tomli.
    »Ich bin Fährtensucher«, erinnerte ihn Lirandil. »Ich achte auf jede Kleinigkeit.«
    »Vielleicht folgt Rhialban wieder dem Buch«, vermutete Tomli.
    Saradul war inzwischen auf sie aufmerksam geworden und sah sie überrascht an. Sie gingen zu ihm ans Feuer und erzählten ihm, was vorgefallen war.
    »Wir sollten wachsam sein«, mahnte der Zaubermeister. »Dieser Wassergeist könnte uns alles verderben.«
    »Er ist nicht unser Feind«, widersprach Tomli.
    »Unddabistdudirsicher?«,fragteSaradulzweifelnd.
    »Er hat es mir gesagt.«
    »Er hat es dir eingeflüstert!«, hielt Saradul ihm entgegen. »Tomli, er versucht dich zu beeinflussen. Du musst dich dagegen wehren, sonst bist du am Ende sein willfähriges Werkzeug.«
    »Aber …«
    »ErschicktdirnurdieGedanken,dieduwahrnehmensollst,Tomli«,mahnteseinMeister.»Erwill,dassduglaubst,erwäredeinFreundundwollteunsnurvoreinerGefahrschützen.AberinWahrheitisterzornigaufallesundjeden,weilersolangevonderInselverbanntwar.Erkehrtjetztzurück,dochdieganzeWutistnochinihm.DenkanseineAngriffeaufdemMeerundimHafen.«
    »Und wenn er uns gar nicht angreifen wollte?«, fragte Tomli.
    Saradul verzog missmutig das Gesicht. »Was soll er dann gewollt haben?«
    »Ich weiß es nicht, Meister. Vielleicht waren es verunglückte Versuche, mit uns in Verbindung zu treten.«
    Saradul klemmte sich das Buch des Heblon unter den Arm. Einem Menschen wäre es kaum möglich gewesen, dessen Gewicht so zu halten. »Wenn er mit uns in Verbindung treten wollte, dann nur, weil er die Kraft von Heblon brauchte, um sich im Nebel zu orientieren.«
    »Und wer weiß, wozu er sie jetzt benötigt«, warnte auch Lirandil den Zwergenjungen.
    »Ihr glaubt ebenfalls, dass Rhialban uns Übles will?«, fragte Tomli ihn.
    Lirandil zuckte mit den Schultern. »Ich bin mir nicht sicher. Aber wir sollten eins bedenken: Bagalon und die Drachen sind seine Feinde. Und wenn Rhialban uns folgt und wir ihn zu Bagalon führen, werden wir nur schwerlich dessen Vertrauen gewinnen können.«
    Als sich Tomli wieder zu seinem Lager begab, bemerkte er, dass auch Hauptmann Zolbin nicht mehr schlief, der in seine Decke eingerollt am Feuer lag. Dessen flackernder Schein fiel auf sein Gesicht und spiegelte sich in seinen offenen Augen wider.
    Offenbar hatte er die Unterhaltung zwischen Lirandil, Saradul und seinem Schüler belauscht.

Von Drachen umzingelt!
    S ie brachen auf, als die ersten Sonnenstrahlen im Osten über den Horizont krochen. Überall wallte Nebel; er schien aus Tausenden von winzigen Löchern und Spalten zu quellen.
    Von den Drachenfeuern in den Bergen war nichts mehr zu sehen, denn der Dunst hüllte auch die Berge ein. Die Luft war derart feucht, dass selbst das Dornenfeuer beinahe ausging.
    Hauptmann Zolbin zeigte Lirandil, wie man den Strauch anfassen musste, um ihn mit einem Ruck aus der Erde zu ziehen, ohne sich dabei zu verbrennen. Die Wurzeln bildeten sich sofort zurück, und das Feuer erlosch augenblicklich.
    »Bewahrt ihn gut auf«, sagte Zolbin zu dem Elb.
    »Das werde ich.«
    »Ich finde den Weg auch im Nebel«, versicherte der Hauptmann. »Außerdem wird die Sicht rasch besser werden.«
    Sie räumten das Lager, bestiegen die Reittiere und setzten die Reise fort.
    Allerdings verflüchtigte sich der Nebel nicht, sondern wurde immer dichter. Längst hätte die Sonne ihn durchdringen und auflösen müssen, aber davon konnte selbst gegen Mittag keine Rede sein.
    Im Gegenteil. Die grauen Schwaden umwallten die Reisenden von allen Seiten, und aus jeder Spalte und jedem Erdloch stieg neuer Dampf.
    »Das sind Wassergeister«, war Olba überzeugt. »Ganz bestimmt.«
    »Was macht dich so sicher?«, fragte Tomli.
    »Die Übelkeit, die mich wieder überkommt.« Sie nahm etwas von dem Pulver, das König Wendur ihr mitgegeben hatte, und bot es auch den anderen Zwergen an.
    Arro nahm etwas davon, Tomli und Saradul hingegen nicht. Einerseits mussten sie mit dem Pulver sparsam umgehen, andererseits machte sich die Übelkeit bei ihnen nicht so stark bemerkbar, dass vorerst nicht ein einfacher Kräftigungszauber ausgereicht hätte, sie zu lindern.
    Ambaros war sehr schweigsam. Sein Pferdefell dampfte, und seinem menschenähnlichen Gesicht war anzusehen, wie mulmig ihm zumute war.
    »Vielleicht begrüßen die Wassergeister des Landes auf diese Weise einen der ihren«, vermutete Tomli. »Einen, dem es nach langer Zeit gelungen ist, in seine Heimat

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