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Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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genaue Zusammensetzung der Metalllegierung. Da musste ich einige Versuche machen, bis ich die richtige Mischung hatte.«
    »Und Meister Yxli? Hat er sich nicht gewundert, dass du unbedingt ein Amulett herstellen willst, das aussieht wie verbotenes Dunkelmetall?«
    Arro machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wir sind Schmiede. Was interessiert es uns, was die Bruderschaft der Zaubermeister verbietet? Meister Yxli meint sogar, dass es für Amulette aus falschem Dunkelmetall sicherlich viele interessierte Kunden auf den Märkten gäbe. Darum war er von meiner Idee gleich sehr angetan.«
    Auf einmal hob Olba die rechte Hand an die Schläfe und runzelte die Stirn. Dann wandte sie sich an Saradul: »Habt Ihr in den letzten Tagen mit dem Kapitän eines Wüstenschiffs darüber verhandelt, dass er uns alle mitnehmen soll?«
    Saradul hob die Augenbrauen. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil dieses Schiff früher ablegen wird als geplant. Ich sehe uns am Anleger der Wüstenschiffe stehen und in die Ferne blicken, wo es schon am Horizont hinter den Dünen verschwindet. Der Hafenmeisterzwerg bedauert, dass wir zu spät gekommen sind – Kapitän Kandra-Muul hat kurzfristig seine Pläne geändert.«
    »Wann wird er losfahren?«, fragte Saradul empört.
    »Er wird noch vor Sonnenaufgang den Entschluss dazu fassen, mehr kann ich leider nicht sagen.«
    »Dann werden wir uns beeilen müssen«, meinte Tomli.

Das Wüstenschiff
    U ngefähr eine Stunde vor Sonnenaufgang passierten die Gefährten das siebte Stadttor von Ara-Duun.
    Das falsche Amulett hatte Saradul zuvor gut sichtbar auf den großen Tisch in seiner Bibliothek gelegt. Sollte in seiner Abwesenheit jemand in seine Wohnhöhle eindringen, der es auf Ubraks Amulett abgesehen hatte, ließ er sich vielleicht täuschen und stahl den falschen Talisman.
    Saradul trug einen Rucksack, in dem sich Heblons Buch und verschiedene andere Dinge befanden, die der Zaubermeister auf die Reise mitnehmen wollte, etwa ein paar kleine Döschen mit magischen Substanzen.
    Der Rucksack war so schwer, dass jeder Elb und jeder Mensch ihn nur mit Mühe hätte schleppen können. Saradul hingegen sah man die Anstrengung nicht an.
    Arro trug seine gewaltige selbst gefertigte Axt auf dem Rücken und Tomli, außer seinem Zauberstab und einem langen Messer an seinem Gürtel, mehrere kleine Taschen. Er hatte sich ein warmes Wams angezogen. Zwar war es am Tag in der Wüste so brütend heiß, dass die Luft flimmerte und man auf dem Schuppenpanzer einer karanorischen Echse ein zwergisches Moosbrot knusprig braten konnte, aber in der Nacht wurde es empfindlich kalt.
    Lirandil belastete sich nicht mit Gepäck. Er trug seinen Umhang und ein helles Wams aus Elbenseide, von der man sagte, dass kein Schmutz an ihr haften blieb und man deswegen Gewänder, die daraus gewebt waren, auch nicht waschen musste. An seiner Seite hing sein schmales Schwert aus Elbenstahl.
    Während sie auf den Liegeplatz der »Wüstenblume« von Kapitän Kandra-Muul zugingen, warf der elbische Fährtensucher immer wieder einen Blick zurück. Olfalas fehlte nämlich noch.
    Erst als die Gruppe das Wüstenschiff schon erreicht hatte, erschien der Halbelb im siebten Tor von Ara-Duun, zusammen mit den beiden Elbenpferden, mit denen er und der Fährtensucher die Wüste von Rhagadan durchquert hatten. Auf dem einen ritt er, das andere folgte ihm.
    Beide Tiere trugen nur Decke und Sattel, aber kein Zaumzeug, denn das brauchte man für ein Elbenpferd nicht. Sie waren so gezüchtet, dass sie auf die Gedanken ihrer Herren hörten.
    Olfalas ließ die Pferde den Weg bis zur Anlegestelle der »Wüstenblume« hinunterpreschen. Dort hielten sie abrupt an, als hätte ihnen jemand ein geheimes Zeichen gegeben.
    »Ihr wollt Eure Elbenpferde tatsächlich auf diese Reise mitnehmen?«, fragte Saradul zweifelnd.
    »Die Wüstenschiffe fahren nur dort, wo Sand ist«, erwiderte Lirandil. »Aber Cosan liegt an der Mündung eines großen Flusses, einige Meilen von der Wüste entfernt.«
    »Ihr Elben seid zu faul für einen Fußmarsch, wie mir scheint.« Saradul zuckte mit den Schultern. »Wie auch immer, vielleicht fragt Ihr einfach einmal Olba, ob es wirklich eine gute Idee ist, sie mitzunehmen.«
    »Im Moment kann ich hinsichtlich dieser Frage leider nichts erkennen«, erklärte das Zwergenmädchen. »Allerdings weiß ich mit Sicherheit, dass wir gerade noch rechtzeitig gekommen sind, um mitzufahren. Nur wenig später, und jene Zukunft, die ich ursprünglich voraussah,

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