Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Meister Saradul, und Ihr, Lirandil, mir versprochen, Bogrembl alles zu erklären und ihn darin einzuweihen, dass ich eine Nachfahrin Ubraks bin!«
    »Nun, es tut mir leid, dafür war keine Zeit«, entschuldigte sich Saradul. »In den letzten Tagen war viel zu tun.«
    »Ja, und ich musste den ganzen Ärger ausbaden«, empörte sich Olba. »Natürlich hatte sich Bogrembl Sorgen gemacht und wollte wissen, wo ich denn gewesen sei!«
    »Und?«, fragte Tomli. »Hast du es ihm gesagt?«
    »Ja, aber er hat mir kein Wort geglaubt.«
    »Umso besser«, fand Saradul. »Und davon abgesehen ist das Problem durch den Zauber, den ich mithilfe des magischen Salzes gewirkt habe, wohl auch fürs Erste gelöst.«
    »Ich glaube, Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie laut und schrecklich Bogrembl zu schimpfen vermag«, stieß Olba verärgert hervor – und gähnte erneut. Ihr fielen schon fast die Augen zu.
    »Warte mit dem Schlafen noch, bis wir auf dem Sandlinger-Schiff sind, das uns nach Cosanien bringen wird«, gebot ihr Meister Saradul. »Vorher haben wir nämlich noch einiges zu besprechen und vorzubereiten.«
    »Eigentlich könnte ich mich doch schon einmal zu Eurer Wohnhöhle begeben, um mich dort auszuruhen«, schlug Olba vor. »Stattdessen …“
    »… kommst du mit uns, weil ich dich gern dabei hätte«, unterbrach Saradul das Zwergenmädchen. »Deine Fähigkeit zur Voraussicht könnte nützlich sein.«
    »Es muss immer nach Eurem Wille gehen, wie mir scheint. Ihr bestimmt, was zu tun ist und wohin wir reisen«, maulte Olba. »Und jetzt sagt ihr mir sogar noch, wann ich schlafen soll und wann nicht!«
    Die Bedrohung durch die Albträume schien sich übel auf ihre Laune ausgewirkt zu haben. Während sie durch den senkrecht in die Tiefe führenden Hauptschacht hinabschwebten, wurde sie so wütend, dass es sogar Auswirkungen auf den Schwebezauber innerhalb des Schachts hatte.
    Sie fiel plötzlich etwa zwanzig Zwergenlängen hinunter wie ein Stein, weil sie sich zu wenig konzentrierte. Schließlich gelang es ihr, den Sturz abzufangen.
    »Typisch!«, rief Saradul ihr ärgerlich zu. »Du lässt dich einfach fallen, damit du meine Antwort nicht hörst. Scharfe Elbenohren hast du nicht, nur ein freches Mundwerk!« Meister Saradul wandte sich an Tomli. »Würde sie nicht die Zwergenrune tragen, die sie als Nachfahrin Ubraks kennzeichnet, ich würde dir den Umgang mit ihr verbieten. Bei den Gauklern mag Respektlosigkeit gegenüber jedermann ja eine gängige Gepflogenheit sein, aber einem vornehmen Mitglied der Zaubermeisterbruderschaft gegenüber sollte sie sich nicht derart unverschämt aufführen.« Er schüttelte empört den Kopf.
    »Nun, auch ich wäre glücklich darüber, wenn Ihr ab und an Eure Absichten und Pläne erklären würdet«, bemerkte Lirandil höflich, aber dennoch bestimmt.
    Saradul verzog das Gesicht. »Elbengeschwätz!«, grummelte er vor sich hin.
    Als sie die Schmiedehöhle von Meister Yxli erreichten, herrschte dort ausnahmsweise Stille. Nur aus benachbarten Werkstätten war Hämmern zu hören und zwischendurch das Pfeifen der Blasebalge, die dazu dienten, die Schmiedefeuer anzuheizen.
    In Meister Yxlis Schmiede schien im Moment jedoch nicht gearbeitet zu werden. Es stellte sich heraus, dass das daran lag, dass Yxli und sein Lehrling gerade einen Arbeitsvorgang beendet hatten.
    Yxli war ein kräftiger Schmiedemeister mit prachtvollem Bart und einem schützenden, bis zu den Knien reichenden Lederwams. Er hielt etwas in der Hand und betrachtete es mit leuchtenden Augen im Schein des Feuers. Leuchtsteine gab es in Yxlis Schmiede nicht. Er war nämlich ein sehr altmodischer Zwerg und lehnte viele Neuerungen ab und ebenso die Mode vieler Zwerginnen, sich die Bärte entfernen zu lassen, womit sie dem Schönheitsideal der Menschen folgten. Waren deren Frauen denn wirklich schöner, oder verleugneten jene Zwerginnen damit nicht ihre wahre Art, zu der eben auch ein Bart gehörte, wie ihn alle Zwerge von der Natur aus hatten, ob Mann, Frau oder Kind.
    Gegen Leuchtsteine hatte Meister Yxli nicht grundsätzlich etwas einzuwenden, aber er fand, dass sie in einer Schmiede nichts zu suchen hatten. Der wahre Glanz der Metalle, so meinte er, zeigte sich nur im Schein eines Schmiedefeuers. Nur im Licht von Flammen, die völlig frei von Magie waren, könnte ein Zwergenschmied seine Arbeit wirklich beurteilen. Alles andere wäre unzwergisch und Leuchtsteine nur etwas für jene Schmiede, die zu faul wären, ihr Feuer zu schüren oder

Weitere Kostenlose Bücher