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Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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umgekippt und hatte ihn unter sich begraben.
    Glücklicherweise war er nicht ernsthaft verletzt worden. Die Prellungen und Stauchungen ließ er von Lirandil mit ein paar Heilkräutern behandeln. Er selbst hatte ja keine mehr bei sich.
    »Ich danke Euch«, sagte Ambaros zu dem Elben. »Vielleicht kann ich mich bei Gelegenheit dafür erkenntlich zeigen.«
    »Wir werden sehen«, meinte Lirandil.
    »Jemand, der Euch im Kampf zur Seite stehen kann, bin ich allerdings nicht«, gab Ambaros zu. »Dafür fehlt mir einfach das Geschick.«
    Lirandil ging nicht darauf ein, sondern wollte stattdessen wissen: »Ihr seid des Öfteren in Cosanien?«
    »Das ist richtig.«
    »Dann könntet Ihr uns vielleicht bei Gelegenheit sagen, was Ihr über die Verhältnisse dort wisst. Vor allem aber interessiert mich, ob Ihr etwas über eine Zauberaxt gehört habt, die in einem Tempel der Hauptstadt Cosan aufbewahrt werden soll.«
    »Es gibt viele Tempel dort«, sagte Ambaros, »und ehrlich gesagt habe ich mich nie sonderlich dafür interessiert, welche heiligen Gegenstände dort zu bestaunen sind.«
    Lirandil seufzte. »Das ist bedauerlich.«
    »Aber ich mache stets gute Geschäfte in Cosan und kenne viele Leute dort. Vielleicht werde ich Euch also nützlich sein können …“
    Tomli, Olba und Arro standen am Bug der »Wüstenblume«, während das starre Segel jene Kräfte sammelte, mit denen sich das Schiff auf magische Weise fortbewegte. Die Blitze zuckten immer heftiger über das Segel und tanzten auch die dünnen Seile entlang, die sich von der Mastspitze bis zum Heck und zum Bug sowie seitlich zur Reling spannten.
    Das Schiff fuhr zunächst nur sehr langsam, wurde aber immer schneller. Die Sandwolke, die dabei aufgewirbelt wurde, machte es bald kaum noch möglich, irgendetwas zu sehen.
    »Ihr solltet unter Deck gehen«, riet Kandra-Muul den drei Zwergenkindern.
    »Danke, aber im Moment möchte ich mir lieber noch die Gegend ansehen«, sagte Tomli. »Es ist das erste Mal, dass ich auf so einem Wüstenschiff eine längere Reise antrete.«
    Einmal war Tomli bereits mit der »Wüstenblume« gefahren, allerdings nur ein paar Meilen weit, als Kapitän Kandra-Muul ihn und Meister Saradul vor den wütenden Wüsten-Orks gerettet hatte. Sie waren durch Tomlis ungeschickten Umgang mit der Magie angelockt worden.
    So etwas passierte ihm hoffentlich nicht noch einmal. Aber nach seinem Erlebnis mit dem magischen Spiegel, den er erschaffen hatte, um die Erd-Alben zu vertreiben, war er sich da nicht so sicher.
    Er hatte noch eine ganze Menge zu lernen, was die Zauberkunst betraf.
    Die ganze Mannschaft war an Deck, und die Sandlinger riefen sich immer wieder etwas zu, das aber für die Zwerge nicht zu verstehen war, denn sie benutzten ihre eigene Sprache.
    Das Wüstenschiff gewann mehr und mehr an Fahrt. Die Sandwolke zog sich vom Heck aus wie ein riesiger, langer Wurm hinter dem Schiff her. Die Sonne brannte vom wolkenlosen Himmel.
    Nur wenn die »Wüstenblume« in die Nähe eines der großen Felsmassive geriet, die in der Umgebung von Ara-Duun aus dem Sand ragten, gab es kurzzeitig etwas Schatten.
    Dann aber durchfuhr das Schiff ein Gebiet, in dem es nichts als Sanddünen gab. In der Ferne flimmerte die Luft, und manchmal glaubten die Zwergenkinder, dort einen blauen Streifen ausmachen zu können.
    »Ist das ein Meer?«, fragte Olba. »Haben wir die Wüste etwa so schnell durchquert, dass wir uns schon in der Nähe der Küste befinden?«
    »Ein Meer habe ich noch nie gesehen«, gestand Arro.
    »Auf dem Markt der Tiefenstadt habe ich ein paar Rhagar darüber reden hören«, berichtete Olba. »Es waren Händler aus Padana, die einem Zwerg vom Blick über den Hafen und vom Meer erzählten. Ehrlich gesagt, kann ich mir eine solch riesige Wasserfläche, bei der man nicht einmal das andere Ufer sehen kann, gar nicht vorstellen.«
    Tomli streckte die Hand aus und deutete in die Ferne. »Das dort vorn ist kein Meer, sondern nur eine Illusion.«
    »Was?«, entfuhr es Arro. »Ich sehe doch, was ich sehe!«
    »Du siehst nur flimmernde Luft«, widersprach Tomli. »Das ist eine Fata Morgana, eine Lichtspiegelung. Manchmal sieht man in der Wüste Dinge, die nicht da sind oder sich in Wirklichkeit weit, weit weg befinden.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich war schon oft in der Wüste«, erklärte Tomli.
    »Aber nur ein paar Meilen weit«, entgegnete Arro. »So weit, wie dich dein Laufdrache tragen konnte. Das hast du mir selbst gesagt.«
    »Fragen wir einfach

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