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Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wusste vermutlich Bescheid.
    »Könntest du dir vorstellen, auf einem Wüstenschiff zu leben?«, fragte Arro Olba, die mit Olfalas neben ihm an der Reling stand.
    »Nein«, antwortete Olba. »Aber ich bin ja auch kein Sandlinger.«
    »Muss auf die Dauer ziemlich eng in diesem Schiffsbauch sein«, vermutete Arro. »Da lobe ich mir die großen Höhlengewölbe von Ara-Duun, wo die Decken schön hoch sind und man einen weiten Blick hat!«
    »Und was ist mit diesem Blick hier?«, fragte Olfalas schmunzelnd und machte eine ausholende Armbewegung in die umliegende Wüste.
    »Das hier?«, fragte Arro verständnislos und sah zum wolkenlosen Himmel empor. »Das ist, als wäre man …“, er suchte nach dem richtigen Wort, »… unbehöhlt! So als hätte man gar kein Zuhause.«
    Die Nacht verbrachten Tomli und seine Gefährten unter Deck. Dort gab es eine Reihe von Kabinen, die für die Passagiere vorgesehen waren.
    Da allerdings diesmal nur wenige an Bord waren, hatte Kapitän Kandra-Muul sie alle in einem großen Raum untergebracht und die anderen Kabinen für die Unterbringung von Waren genutzt, die er zusätzlich geladen hatte, vor allem Werkzeuge und Waffen aus den Zwergenschmieden.
    Die waren in den Ländern der Menschen sehr begehrt. In ganz Rhagardan und Cosanien benutzte man Hacken, Schwerter, Speerspitzen und Sensen aus der Fertigung der Zwerge, denn sie waren einfach von besserer Qualität.
    Olba und Arro brauchten dringend Schlaf. Als Lager dienten ihnen mit getrocknetem Wüstenmoos gefüllte Säcke. Von der Decke hing ein zwergischer Leuchtstein und spendete Licht.
    »Dieses Wüstenmoos ist sehr mühsam zu sammeln«, erklärte Ambaros, der im gleichen Raum untergebracht war. »Allerdings ist es sehr haltbar, und die Sandlinger verwenden es als Nahrungsmittelreserve, für den Fall, dass das Essen aus irgendwelchen Gründen während einer Reise mal knapp werden sollte.«
    Ambaros war außer den Zwergen und Elben, die Ubraks magische Streitaxt zurück nach Ara-Duun holen wollten, der einzige Passagier auf der »Wüstenblume«. Meister Saradul war wenig begeistert davon, dass sie den Raum mit dem Zentauren teilen mussten, schließlich war es dadurch unmöglich, über Dinge zu sprechen, die nicht für fremde Ohren bestimmt waren. Dinge, die innerhalb ihrer Gemeinschaft bleiben mussten, um sie nicht alle in Gefahr zu bringen.
    Unglücklicherweise beherrschte Ambaros auch noch perfekt die Zwergensprache, sodass er alles mitbekam. Außerdem redete der Händler viel, und das konnte Saradul überhaupt nicht ausstehen.
    Der Zaubermeister hatte sich inzwischen einigermaßen erholt. Lirandil hatte ihm mit einem Kräftigungszauber geholfen, den nicht nur elbische Heiler anwendeten.
    »Kein Elb sollte eine Reise antreten, wenn er diese Formel nicht kennt. So hat meine Mutter vor undenkbar langer Zeit immer gesagt«, erklärte der Fährtensucher. »Das war noch in Athranor, unserer Alten Heimat.«
    »Na ja, es wirkt auf jeden Fall«, knurrte Saradul. Er hatte die Hilfe des Elben nur widerwillig angenommen. Für ihn bedeutete das nämlich eine Schmach. Es verletzte seinen Stolz als Zaubermeister und als Zwerg, sich von einem Elben helfen zu lassen. Dass er es überhaupt zugelassen hatte, lag nur daran, dass er nach dem Kampf mit den Erd-Alben unendlich erschöpft gewesen war.
    Lirandil und Olfalas hatten sich in seiner Nähe niedergelassen. Während Arro und Olba bereits friedlich vor sich hin schnarchten, war Tomli noch wach. Im Gegensatz zu Meister Saradul fand er die Erzählungen von Ambaros nämlich durchaus interessant, auch wenn der Zwergenjunge manchmal den Eindruck hatte, dass der Zentaur gehörig übertrieb und etwas zur Angeberei neigte.
    Angeblich war er der Hoflieferant vieler Könige und hatte in Dutzenden von Ländern die höchsten Auszeichnungen erhalten. Das Leben des Herrschers von Karanor hatte er gerettet, indem er zufällig das richtige elbische Heilkraut mit sich führte, als er an dessen Hof weilte. Und Elbenkönig Daron holte immer dann seinen Rat ein, wenn es darum ging, die Gesetze für Händler und Handwerker in Elbiana zu verbessern.
    »Es wundert mich, dass sich die Erde schon gedreht hat, bevor dieser Zentaur geboren wurde«, knurrte Saradul, der offenbar kein Wort von dessen Erzählungen glaubte. »So wichtig, wie der angeblich ist …“
    Ambaros hatte seinen Pferdekörper gemütlich ausgestreckt und kratzte sich mit den Fingern seiner Menschenhände den Sand unter seinen Hufeisen weg. »Mir scheint,

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