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Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02

Titel: Zwergenkinder, Band 02 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Hand, in der er den Talisman hielt.
    Normalerweise war das Metall, aus dem das Amulett bestand, dunkel, doch nun leuchtete es rötlich, als würde es glühen. Dieses Leuchten wurde wechselweise stärker und wieder schwächer. Es pulsierte im Rhythmus eines schlagenden Herzens.
    Tomli hielt den Blick darauf gerichtet, und auf seiner Stirn erschien für einen kurzen Moment die Zwergenrune, die auch den Talisman zierte.
    »Nimm du es«, bestimmte Lirandil.
    »Ich? Aber wäre denn Meister Saradul damit einverstanden? Wo ist er überhaupt?« Tomli schaute sich um, konnte ihn aber nicht entdecken.
    »Nimm es!«, beharrte Lirandil. »Es gehört den Nachfahren Ubraks, und du bist ganz gewiss derjenige von ihnen, der mit den Kräften in diesem Amulett am besten umzugehen weiß.«
    »Na ja, wie gut ich mit irgendwelchen Kräften umzugehen vermag, hat sich vorhin erst wieder gezeigt«, murmelte Tomli. »Ich glaube nicht, dass es wirklich eine gute Idee ist, das Amulett ausgerechnet mir zu überlassen.«
    »Vertrau auf deine Fähigkeiten, Tomli«, sagte Lirandil. »Und vertrau meinen Worten.«
    Der Zwergenjunge zögerte noch, dann nahm er das Amulett schließlich doch entgegen. Im ersten Augenblick spürte er eine eigenartige, sehr intensive Kraft, die davon ausging. Sie durchströmte seine Hand, den Arm und von dort den gesamten Körper. Das Leuchten erlosch, und damit verschwand auch das seltsame Prickeln, das Tomli gerade noch verspürt hatte.
    »Bleibt nur noch ein Problem«, meinte er. »Mein Zauberstab …“
    »Der ist hier«, erklärte Olfalas, griff unter seinen Umhang und holte ihn hervor.
    »Wie hast du ihn gefunden?«, fragte Tomli erstaunt und nahm ihn an sich.
    »Er war nicht zu übersehen«, erklärte der rothaarige Halbelb. »Zumindest nicht für Elbenaugen.«
    Auf einmal war Hufschlag zu hören. Die Elbenpferde von Olfalas und Lirandil kamen herbei. Während des Angriffs der Erd-Alben hatte Tomli nicht mehr auf sie geachtet, doch sie schienen den Kampf gut überstanden zu haben.
    Ein Gedanke von Lirandil oder Olfalas musste sie gerufen haben.
    Lirandil schwang sich auf sein Pferd. »Zwei von euch Zwergen haben auf diesem Pferderücken noch Platz«, bot er an.
    »Ist das nicht zu schwer für ein Reittier?«, fragte Tomli zweifelnd.
    »Vielleicht für das Pferd eines Menschen«, meinte Lirandil. »Aber wir sind ja auch auf unseren Elbenpferden hergeritten, als wir nach dir suchten, Tomli. Und da hatten sowohl Olfalas als auch ich jeweils einen deiner Zwergenfreunde mit im Sattel. Jetzt ist nur noch ein zusätzliches Zwergengewicht zu tragen, nämlich deines.«
    Tomli blickte nach Ara-Duun, wo sich die »Wüstenblume« noch immer an der Anlegestelle befand. »Na ja, es ist ja keine weite Strecke.«
    Während Olba und Tomli auf den Sattel von Olfalas’ Pferd kletterten, nahm Lirandil Arro den Starken mit.
    Dann ritten sie zurück zur Zwergenstadt.
    »Unsere Reise hat noch nicht mal begonnen, und ich war schon in Lebensgefahr«, sagte Tomli zu Olfalas und Olba. »Wenn ihr mich fragt, ist das alles andere als ein gutes Omen.«
    »Die Wahrsagerei überlass lieber mir«, antwortete ihm das Zwergenmädchen. »Ubraks Amulett haben wir schon bei uns, jetzt müssen wir diese magische Streitaxt beschaffen, die ebenfalls einst unserem leichtfertigen Vorfahren gehörte.«
    Tomli ging auf, dass Olba recht hatte. Was half es, sich zu beklagen? Die Aufgabe war schwierig, aber sie alle hatten keine Wahl. Wenn sich der Weltenriss noch weiter ausdehnte, würde ein furchtbares Unheil über die Welt kommen, und das galt es zu verhindern.

An Bord des Wüstenschi f fs
    D as große Wüstenschiff von Kapitän Kandra-Muul konnte endlich ablegen. Die Wächterzwerge, die an Bord gekommen waren, hatten überall auf dem Schiff nach Erd-Alben gesucht, aber natürlich keine mehr von ihnen vorgefunden. Stattdessen waren sie auf den Zentauren Ambaros gestoßen, der sich im Schiffsbauch vor den Erd-Alben in Sicherheit gebracht hatte.
    Um dorthin zu gelangen, hatte er die Treppe hinabsteigen müssen, die von der Ladeluke aus ins Schiffsinnere führte. Treppensteigen war für Zentauren stets ein gewisses Problem, aber eigentlich gelang es Ambaros immer ganz gut, zumindest im Vergleich zu anderen Geschöpfen, die sich auf Hufen fortbewegten.
    Diesmal aber war er die Stufen überhastet hinabgestiegen, war dabei ausgeglitten, in den Laderaum gestolpert und gegen einen noch nicht mit Seilen gesicherten Stapel Kisten geprallt. Dieser war daraufhin

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