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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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traf an endlos vielen Stellen auf die Hirnhaut Mauis. Jetzt wollte er in ihr Gehirn eindringen und sie sie selbst mit der Kraft des Dämons durchfluten.
    Doch was war das? Die Energie prallte an den Hirnteilen Mauis ab. Gram war verwirrt, fast hätte er den Kontakt zu Maui verloren.
    Jetzt wollte er es auf andere Art und Weise probieren: Wenn nicht alles auf einmal geht, dann Stück für Stück.
    Er fokussierte seine Gedanken auf das Gefühlszentrum Mauis, dorthin, wo er auch ihre Liebe zu ihm vermutete. Er zog die Energie in der Nähe des Hirnbereichs dichter zusammen, so eng es ging. Mitten im Energiesee bildete er eine Spitze und näherte diese behutsam an Mauis Gefühlszentrum an. Gerade als die Spitze an die Hirnhaut andocken sollte, bemerkte er, wie sich eine weißliche Energie ganz dünn um die Hirnteile Mauis legte. Er ließ die Spitze kurz zurückzucken, doch dann konzentrierte er sich abermals und versuchte, die weiße Wand zu durchstoßen. Doch die Dämonenenergie prallte ab, die Spitze war zerschlagen.
    Gram war irritiert, versuchte es wieder und wieder, erst noch einmal hier, dann in anderen Hirnregionen. Überall das Gleiche, er vermochte den weißlichen Schimmer nicht zu besiegen und in das Hirn seiner Schwester einzudringen.
    Er zischte und sog die Energie zurück, aus Maui hinaus, durch seine Hand und seinen Arm wieder ganz hinunter in seine Seele. Innerlich verfluchte er Maui abermals und verließ zügig das Gemach der Schwester.
    Als er leise die Tür hinter sich schloss, schlug Maui die Augen auf und sah ihrem Bruder hinterher: So weit ist es also schon gekommen. Du, mein Bruder, bist nicht mehr zu retten.
    Sie schloss ihre Augen, die langsam begonnen hatten, eine tiefschwarze Färbung anzunehmen , und schlief weiter.

Grünleben, Kneipe „Zum lebendigen Sammelsurium“
    Als Haggy am nächsten Morgen die Treppe des Gasthauses herunterstolperte, saßen die anderen drei bereits am Frühstückstisch und labten sich an den Leckereien des Buffets. Hastig packte sich Haggy zwei Schüsseln voll und setzte sich zu ihnen: „Irgendein Anzeichen von Duram?“, fragte er erwartungsvoll. „Nein“, antwortete Otto, „bisher ist er noch nicht aufgetaucht.“
    Haggy kaute nachdenklich auf einem Stück Brot herum. Gerade als er einen Schluck aus seinem Krug mit Tee nehmen wollte, hörte er, dass sich jemand dem oberen Treppenende näherte. Gespannt schwangen alle Köpfe gleichzeitig herum und blickten zur Treppe.
    Und tatsächlich, dort oben erschien Duram, erblickte die Freunde und winkte ihnen lächelnd zu, bevor er die Treppe herabkam und sich ebenfalls am Buffet bediente. Er trug sein langes, schwarzes Haar heute offen.
    Als auch er am Tisch saß, sprach Haggy ihn an: „Und, habt Ihr entschieden, ob und was Ihr unternehmen werdet?“ Duram legte augenblicklich das Stück Brot, das er gerade kosten wollte, fort und wies Haggy mit aller Deutlichkeit zurück: „Verdammt, hör endlich auf, mich mit ‚Ihr‘ und ‚Euch‘ anzusprechen, du machst mich damit noch ganz verrückt!“ Haggy stimmte eilig zu.
    „Aber um auf deine Frage zu sprechen zu kommen“, setzte Duram wieder an, „ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber ich denke, die Zukunft wird es zeigen.“
    „Die Zukunft?“, fragte Tinchena mit verdrehtem Kopf. „Welche Zukunft?“
    Diese Frage verschlug Duram kurz die Sprache. Er dachte kurz nach und begann zu erwidern: „Nun, ääh, also …“
    In diesem Moment erschien der alte Wirt wieder aus der Küche und brachte neues Brot für den Korb am Buffet. Er wurde sich der Gruppe gewahr und kam mit ernstem Gesicht auf sie zu. Doch bevor er etwas sagen konnte, fragte Otto ihn, ob er jeden Tag arbeite oder auch mal frei habe. Der Wirt erwiderte mit einem Lächeln: „Normalerweise wechseln wir uns ab, aber ich möchte nicht verpassen, wie hier die Zukunft des Besetzten Landes geschmiedet wird!“ Dann jedoch erlosch sein Lächeln.
    Er beugte sich zu den anderen herunter und sprach leise: „Es gibt neue Gerüchte aus dem Osten. Offenbar hat sich die Orkstreitmacht in Bewegung gesetzt und nähert sich Aurum.“ Zahrin schluckte: „Es geht also los. Meine Güte, die arme Stadt.“ Der Wirt fuhr fort: „Vor der Stadt, mitten auf dem Weg der Orks, liegt noch ein kleines Dorf, Aurelia. Vielleicht hat die Stadt noch ein paar Tage, falls die Orks sich entschließen, sich zuerst um das Dorf … zu kümmern. Bisher sind es nur Gerüchte, aber die Dunkelelfen haben für heute Morgen eine Ausrufung auf

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