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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Er setzte sich mit einem tiefen Seufzer in den Straßenstaub. Ich wich vorsichtig einen Schritt zurück, um der Attacke von Miseratto zu entgehen – nur um festzustellen, daß er sich bereits in dem muskulösen Griff des Händlers wand.
    »Soll ich den hier auch strangulieren?« fragte mich der Händler mit freudigem Eifer.
    »Nein, nein«, antwortete ich hastig, »wir sollten uns ein wenig mit ihnen unterhalten.«
    »Oh«, sagte der Händler sichtlich enttäuscht. Behutsam und ohne seinen Griff zu lockern, ließ er Miseratto so weit herunter, daß dessen Füße den Boden berührten.
    »Sehr vernünftig«, flüsterte Miseratto, sobald er wieder etwas zu Atem gekommen war. Er nickte in meine Richtung. »Ich kann dir vertrauen, daß du unsere kleine Bitte erfüllen wirst?«
    »Bitte?« Ich vermochte die Dreistigkeit dieses Burschen kaum zu glauben. Stupido röchelte noch auf dem Bürgersteig herum, und Parasito, der sein Messer verloren zu haben schien, wanderte sichtlich verwirrt auf der Straße umher, völlig benommen von dem Wurf des Händlers.
    »Vielleicht«, fügte ich hinzu, »schätzt du die Situation ein wenig falsch ein. Du hast hier nicht irgendeinen gewöhnlichen Lehrling vor dir. Mein Gefährte hier ist nur bekannt als der Händler des Todes, Mitglied einer geheimen Assassinengesellschaft. Ich kann dir versichern, daß er mehr Möglichkeiten kennt, jemanden umzubringen, als es Lehrlinge in Vushta gibt.«
    Der Händler nickte zustimmend. »Allerdings bin ich ein wenig aus der Übung, was die delikateren Möglichkeiten angeht. Könnte ich nicht doch einen von denen haben, vielleicht für die ›Die Prinzessin und die Todesdornen‹? Die Nummer hat die Menge immer begeistert, ein echter Knüller.«
    »Nein!« stellte ich mit größerem Nachdruck fest. »Ich finde es besser, solche Dinge zu bereden. Schließlich sind sie im gleichen Geschäft wie ich tätig, vielleicht ein bißchen abgestumpft durch das Leben in Vushta.«
    »Oh.« Der Händler bemühte sich, seine Enttäuschung nicht zu offensichtlich werden zu lassen. »Na ja, vielleicht war die Idee mit den Todesdornen etwas zu ausgefallen. Aber man hat in dieser friedlichen Gemeinschaft so selten Gelegenheit, etwas Besonderes zu bieten. Wie wäre es mit ›Die Schäferin und die hundert Schreie der Absoluten Pein‹? Es hat nicht ganz die Qualität der anderen Aufführung, aber es ist immer noch solide Handwerksarbeit.«
    »Bitte entschuldigt die Begeisterungsfähigkeit meines Gefährten.« Ich wandte mich an die anderen Lehrlinge, speziell an Miseratto, der in dem sanften Nackengriff des Händlers langsam blau anlief. »Wenn wir zusammenarbeiten, wird nichts von alledem notwendig sein. Keine Drohungen, keine Gewalt! Die ganze Strecke von den Westlichen Wäldern bis nach Vushta mußte ich mit Dämonen und anderen magischen Wesen kämpfen und dann auch noch in die Niederhöllen und zurück, alles für das Wohl meines Meisters. Ich habe bemerkt, daß ihr, meine Brüder, ebenfalls um das Wohlergehen eurer Meister besorgt seid. Und wenn wir alle zusammenarbeiten, werden wir das Übel überwinden. Wir werden besiegen, was immer auch die Zauberer heimgesucht hat, während wir gleichzeitig in kluger Voraussicht vor jedem niederträchtigen Plan der Niederhöllen auf der Hut sein werden.« Ich warf meine Arme in die Höhe und nickte den anderen zu. »Vorwärts, meine Brüder! Gemeinsam retten wir Vushta – und morgen die ganze Welt!«
    »Heißt das etwa, daß dieser Störenfried gehen kann?« fragte der Händler mit einem Stirnrunzeln. »Ich sehe ja ein, daß die ›Hundert Schreie der Absoluten Pein‹ die Mittagsruhe stören könnten. Aber wenigstens ›Das Milchmädchen und die schwarze Milch der Nacht‹ hätten wir aufführen können. Dies ist eine der ruhigsten Todesarten, die ich kenne – ich meine, die gleichzeitig noch einen gewissen Stil hat.«
    »Laß sie laufen«, erklärte ich dem Assassinen.
    Auch wenn es ihm nicht gefiel, der Händler tat, wie geheißen.
    »Schon viel besser!« sagte Miseratto, während er sich den Nacken rieb. Er wich hastig zu seinen beiden Kumpanen zurück, die sich an der Hauswand abstützten.
    »Also«, sagte Miseratto, »wir erwarten die Heilung oder das Gold beim morgigen Mondaufgang!«
    »Was?« fragte ich erstaunt. »Habt ihr denn gar nicht auf das gehört, was ich euch gerade erzählt habe?«
    »Nein, ich habe mir erlaubt, wegzuhören. Wie die Dinge lagen, war ich viel zu sehr damit beschäftigt, in diesem tödlichen

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