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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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nickte stumm.
    »Und wir stehen hier auch wegen deiner mutigen Anstrengungen. Deine Schuhattacke gab Hubert genug Zeit, um seinen letzten Vers zu singen, der wiederum Guxx geweckt und uns letztlich alle gerettet hat.«
    Der Schuhbert dachte nach. »Dann glaubst du nicht, daß die Schuhbert-Power versagt hat?«
    »Nein, sie wirkte nur anders, als wir erwartet hatten.«
    »Wie auch alles andere, was mir seit dem Verlassen der Westlichen Wälder widerfahren war«, fügte ich im stillen hinzu. Ich erinnerte mich daran, was Ebenezum mir über ein Leben unter magischen Umständen gesagt hatte. Und der Tod über den Ewigen Lehrling.
    »Siehst du«, fügte ich hinzu. »Nun hast du mein Leben schon mehrfach gerettet.«
    »Das habe ich… habe ich getan, nicht wahr?« In Taps Stimme schwang das Wunder der Selbsterkenntnis mit.
    »In der Tat«, bestärkte ich ihn. »Keine Bange. Schuhberts haben ihren festen Platz im Gefüge des Universums.«
    »Und das ist ein wichtiger Platz!« fügte der Schuhbert hinzu, und die alte Schuhbertschubkraft kehrte in seine Stimme zurück. »Das ist Schuhbert-Power!«
    »Das ist es in der Tat«, antwortete ich. »Dieselbe Schuhbert-Power, mit deren Hilfe wir jetzt mit Ebenezum in Verbindung treten werden!«
    »Du mußt mit Ebenezum reden?« Tap lachte. »Warum sagst du das nicht gleich? Zeit für Schuhbertmagie!«
    »In der Tat«, bemerkte ich mit einem finalen Seufzer der Erleichterung.
    Tap begann einen noch komplizierteren Tanz, als er ihn für seinen Schuhregen benötigt hatte. Aus dem Nichts sprang eine Brise auf, und der Staub und die toten Blätter bildeten eine große braune Wolke, die um uns kreiste wie eine Wand und uns vor den Augen der anderen verbarg. Die Wolke hielt jedoch ihren Abstand bei, so daß ich ohne Schwierigkeiten atmen und Tap seinen Tanz fortsetzen konnte.
    Tap winkte mir zu. »Bist du fertig?«
    Irgendwo, weit, weit entfernt hörte ich ein Niesen. Ein zauberisches Niesen.
    »In der Tat!« hörte ich die Stimme meines Meisters. »Ich bin in einer Sekunde bereit!«
    Die Wand um uns herum wurde dichter, und ihre Farbe wandelte sich von schmutzigem Gelbbraun in die dunkle Farbe feuchter Muttererde. Dann erschien plötzlich in der Wand, direkt gegenüber der Stelle, an der Tap tanzte, ein Licht. Der Schuhbert pfiff und lachte, während seine Füße von Schritt zu Schritt flogen.
    Das Licht dehnte sich aus, bis es die Hälfte der Wand einnahm, die uns umgab. Ich stellte fest, daß ich auf den Innenhof der Universität von Vushta blickte. Er sah genauso aus, wie ich ihn verlassen hatte, mit einer Ausnahme.
    In der Mitte des Hofes stand ein riesiger Schuh.
    »Das ist Schuhbert-Power!« erklärte Tap.
    »In der Tat?« antwortete der Schuh. »Du wolltest mit mir sprechen, Wuntvor?«
    Das war mein Meister, der große Zauberer Ebenezum!

 
Kapitel Dreizehn
     
     
Was geschieht, wenn ihr einer gigantischen und furchterregenden Kreatur begegnet, die über gewaltige Fänge und Klauen sowie über einen Atem verfügt, mit dem sie die Umgebung in Brand setzen kann? Ich für meinen Teil würde vorschlagen, daß man so schnell wie möglich Freundschaft schließt.
    aus: – LEHREN DES EBENEZUM, Band XXIV
     
    Ich sammelte schnell meine Gedanken.
    »Ich würde es begrüßen«, erinnerte mich Tap, der wie ein Wahnsinniger mit seinen Füßen wirbelte, »wenn ihr zwei miteinander sprechen würdet. Ich habe heute schon gelernt« – der Schuhbert schnappte nach Luft – »daß ich nicht auf immer und ewig tanzen kann.«
    »Natürlich«, stieß ich ein wenig beschämt hervor. Ich stellte fest, daß ich Schwierigkeiten hatte, den Zauberer in seiner Schuhverkleidung anzusprechen. Allerdings sollte ich wirklich nicht überrascht sein. Ebenezum und der Schuhbert hatten die Schutzeigenschaften des riesigen Schuhes schon einmal ausgenutzt, als der Zauberer und ich uns plötzlich in einer Versammlung mythischer Wesen wiederfanden, eine äußerst magiegeladene Situation, die mein Meister nur umgeben von Schuhleder überleben konnte. Jetzt war Ebenezum mit Magie aus großer Entfernung konfrontiert. Unter diesen Umständen war der Schutzschuh das sinnvollste, was er hatte tun können.
    Ich hatte allerdings erwartet, den langen weißen Bart meines Meisters und seine stattliche Robe zu sehen. Mit einem Schuh zu reden war irgendwie nicht dasselbe.
    »Also…«, begann ich.
    »Ja, Wuntvor?« drängte mein Meister-in-dem-Schuh.
    Wo sollte ich anfangen? So viel war geschehen, seit ich Vushta verlassen hatte.

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