Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot

Omme …
    G: … und sind tot.
    A: Naja, nich sofort, aba krieg du ma pro Säsong 450 Bälle ins Jesicht, volle Pulle, wat meinste, Gott, dit hältste villeicht drei bis siebn Jahre durch, aba die meisten von die Wollejballa, die ham, nach ihre aktiwe Laufbahn denn, höchstens noch, wat weeß icke wie ville Jahre vor sich. Die müssen, in’ Prinzip, tagtäglich mit ihren Ableben rechnen.
    G: Jeda sollte jeden Tach damit rechnin, dit ick ihn zu mir hole.
    A: Icke komm’ ja imma, Gott, mir brauchste nich zu holn.
    G: Ürgendwann bleibste aba ooch … für imma.
    A: Denn krichstit aba mit meene Olle zu tun, Gott. Wat meinste, mit die is nich zu spaßen. Die hat nämich keene Böcke, dit allit janz alleene zu machen. Dit Einkoofen und die Kinda und ständich die Dinga von die Gadine da oben wieda ranknüppan, ej, weeßte, wie oft die da oben abjehn, die Dinga, von die Gadine, wemman die mit Schwung zumacht oda wahlweise uffmacht?
    G: Ick hab selba ’ne Gadine.
    A: Denn müsstiste dit ja wissen.
    G: Wemman dit mit Jefühl macht, jeht da nüscht ab.
    A: Sacht meene Olle ooch imma, aba so ville Jefühl habick nu ma nich. Dafür besitzick ebend andire Stärken, Gott. Ick kann zun Beispiel stundenlang außin Fensta kieken, wennit schneit.
    G: Und derweil ziehen die Jahre ins Land.
    A: Du sagstit, Gott. Und eh ick mir vasehe, binnick älta als wie Johannes Heestas und sie laden mir alle in ihre Talkshows ein.
    G: Da muss man aba wat für jetan ham, dit se dit tun.
    A: Durchhalten, ja.
    G: Ick merk schon, führt zu nüscht. Du weeßt ja doch allit bessa.
    A: Dit hast du jesagt, Gott. Tschüss Gott.
    G: Tschüss du.
    A: Ach, Gott?
    G: Ja?
    A: Wo tuste die einklich imma hin, die de zu dir holst? Haste ürgendwo ’ne Jeheimtür in dein’ Wohnzimma? Öffnen sich dahinta unjeahnte Räumlichkeiten? Und, ick meine, riecht dit nich, nach ’ne Weile?
    G: Riechste denn wat?
    A: Nee.
    G: Na, denn riecht dit ooch nich.
    Zwiegespräche mit Gott |  heute:
    Kinder an der Macht
    A: Na Gott.
    G: Na.
    A: Na, haste jehört, Gott, die wolln den Strommahkt liberalisiern.
    G: Wejen Ägüpten?
    A: Könntick mir vorstelln. Damit wa nich uffmucken wahscheinlich.
    G: Hmm. Dit Merkel-Regime sitzt ja ooch schon uff wacklije Füße.
    A: Findste?
    G: Habick jelesen.
    A: Ehrlich jesacht weeßick nich, Gott, wat uns für ’ne Altanatiwe bleibt, zun Merkel-Regime. Die demokratische Oppositjon is ja heillos zastritten und die Christenbrüda, die sitzen ja bereits in ihre Stahtlöcha.
    G: Die Christenbrüda?
    A: Vamutick ma, ja.
    G: Also davon is mir nüscht bekannt.
    A: Musste ma Heiko Werning fragen, Gott. Bei dem inne Straße sind se schon. Die betreiben da, janich ma unjeschickt, sozjale Projekte. Und dit macht sie natühlich beliebt, bei die einfachen Menschen.
    G: Also ick gloobe, bei allen Respekt, du spielst hier janz schön wat hoch.
    A: Musste ma Heiko Werning fragen, Gott. Die vateiln da kostenlos Kuchen und Kaffe jibs ooch und denn vawickeln se dir in ’n Jespräch und schwuppdiwupp biste jetauft, lässt dir ’n Baht wachsen und würfst Steine uff Kinda, die sich den neusten Härri-PottaFülm ankieken wolln.
    G: Dit sind doch Auswüchse. Mann, Baht wachsen lassen! Du vamengst hier Sachen zu einen einzijen Kladderadatsch aus Panikmache, Muffinsausen und Schisshaberei. Dadurch machste dir unglaubwürdich, Sportsfreund.
    A: Musst ja nich an mir glooben, Gott.
    G: Wat solln dit übahaupt heißen, Strommahkt liberalisiern?
    A: Looft so ähnlich wie bein Telefonmahkt. Jibt denn ebend mehrere Stromfürmen.
    G: Jibtit doch jetze schon.
    A: Ja. Bloß dit die sich den Mahkt uffjeteilt ham. Kiek ma, bei uns hier jibs zun Beispiel Nordost-Strom zu koofen, und in’ Südwesten, da jibs ebend Südwest-Strom zu koofen, vonne Südweststromkonzernaktjenjesellschafts GmbH.
    G: Kennick nich.
    A: Jibtit ja ooch nich. Wah nur ’n Beispiel. Ick will hier ja keene Werbung machen.
    G: Du willst keen Jeld vadien’?
    A: Ick will glaubwürdich bleiben.
    G: Denn dürfste dir aba nich unglaubwürdich machen.
    A: Sprichste da aus Afahrung?
    G: Na, ick bin ’89 jedenfalls nich uff de Straße jejangen.
    A: Stubenhocka!
    G: Rasenlatscha!
    A: Die wolln jetze, Gott, ditte ooch in’ Nordosten Südweststrom koofen kannst.
    G: Die Rasenlatscha?
    A: Die Liberalisiera. Und nich nur Südweststrom, ooch Nordweststrom, Nordnordweststrom, Nordsüdweststrom und Oststrom, um nur ma einige wenige herauszuheben.
    G: Lass ma raten, Oststrom will wahscheinlich keena haben, oda?
    A: