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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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einige Bereiche der Atmosphäre eine geringere Dichte als andere aufweisen? Oder weniger Energiereste?«
    Der Andorianer sah von seiner Konsole auf, deren Licht seinem blauen Gesicht und dem weißen Haar eine leicht orange Färbung verlieh. »Ja, Sir, das ist sogar wahrscheinlich. Die Atmosphäre ist eindeutig in Bewegung, wodurch einige Bereiche weniger dicht als andere sein dürften. Aber ich weiß nicht, ob die Sensoren es so weit durch die Wolkendecke schaffen.«
    »Finden wir’s heraus«, sagte Vaughn und blickte zu Prynn. »Ensign Tenmei, verlassen Sie den geosynchronen Orbit. Bringen Sie uns tiefer. Abstand …« Er hielt inne, wandte sich an ch’Thane. »Fünf Kilometer, Ensign?« Die Sonde mochte den Flug durch die Wolken nicht überstanden haben; Vaughn würde der Defiant ein ähnliches Schicksal ersparen.
    »Das sollte genügen, Captain«, sagte ch’Thane.
    Vaughn nickte. »Fünf Kilometer Abstand zur Wolkendecke, Ensign.«
    »Aye, Sir«, bestätigte Prynn und ließ ihre Hände zielsicher über die Steuerkonsole gleiten.
    »Auf den Schirm!« Auf Vaughns Befehl hin veränderte sich die Darstellung des Hauptmonitors. Nun zeigte er ein flackerndes Ster-nenmeer, wobei das Flackern auf die Trümmer zurückging, die zwischen dem Schiff und dem Hintergrund aus fernen Himmelskör-pern vorbeizogen. Auf der linken Seite erstreckte sich die graue Wölbung des Planeten, der größer wurde, je näher Prynn die Defiant brachte. Das Bild suggerierte Bewegung, auch wenn die Trägheitsdämpfer sie nicht spüren ließen.
    Prynn zählte die Entfernungsangaben herunter, und die Ge-räusche ihrer Konsole wurden von denen der Taktik und der Wissenschaft begleitet. Als Prynn sie bis auf fünf Kilometer an die Wolkendecke herangebracht hatte, bog das Schiff ab und nahm einen stabilen Orbit ein.
    »Ich komme nicht durch die Wolken«, meldete ch’Thane. »Den Sensoren zufolge sind sie aber von unterschiedlicher Dichte und Tiefe.«
    »Sehr gut«, fand Vaughn. »Suchen wir d…«
    Das Schiff bebte. Vaughn kippte nach vorn und streckte instinktiv die Hand nach der Flugkontrollkonsole aus. Nur mit Mühe behielt er sein Gleichgewicht. Ein Dröhnen erfüllte die Brücke, als stünde die Defiant unter Beschuss. »Prynn!«, rief er über das Tosen hinweg.
    Ihre Hände flogen schon über die Konsole, bevor er den Befehl gegeben hatte. »Bringen Sie uns höher.« Für einen kurzen Moment fragte er sich, wie sie bei all dem Gewackel ihre Anzeigen sehen, ge-schweige denn bedienen wollte, doch dann legte sich das Beben.
    Auch der Lärm verebbte und kehrte auf das normale Niveau zu-rück. Nein , erkannte Vaughn, das tut er nicht.
    »Irgendetwas hat uns getroffen«, berichtete Bowers, ohne gefragt werden zu müssen. »Schilde bei einundsiebzig Prozent.«
    »Schubdüsen sind inaktiv«, ergänzte Nog. »Impulstriebwerke …«
    Verwirrung lag in den Worten des Ingenieurs.
    »Ich aktivierte sie, als die Düsen aufgaben«, gab Prynn Auskunft und lieferte somit die Erklärung für die Veränderung der Schiffsgeräusche.
    Vaughn kehrte zu seinem Sitz zurück und nahm seufzend Platz.
    »Weitere Schadensmeldungen? Verletzte?«
    »Die Berichte kommen gerade rein«, antwortete Bowers. »Nichts Schlimmeres als die Düsen. Die Besatzung kam mit ein paar Beulen und blauen Flecken davon.«
    »Wir wurden von einer aus den Wolken kommenden Energieentladung erwischt«, wusste ch’Thane mittlerweile.
    Vaughn hob die Brauen. »Ein Angriff?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte der Andorianer. »Es erinnerte eher an einen Blitz, der auf einen Blitzableiter trifft.« Immerhin eine beru-higende Auskunft.
    Nog meldete sich. »Sir, Ensign Permenter braucht meine Hilfe bei den Schubdüsen.«
    »Gehen Sie«, erlaubte Vaughn. »Ensign Tenmei, reicht Ihnen der Impulsantrieb für einen Standardorbit?«
    »Ja, Sir.«
    Hinter sich hörte Vaughn, wie Nog die Brücke verließ. »Ensign ch’Thane, berechnen Sie den sichersten Minimalabstand, bis auf den wir uns den Wolken nähern können. Wir müssen herausfinden, was da unten ist.«
    »Ja, Sir.«
    Während sich die Besatzung an die Arbeit machte, kam Vaughn der Tag in den Sinn, an dem er auf der Vahni-Welt gestanden, zum Himmel geschaut und den zerstörten Mond gesehen hatte. Irgendwo da unten , dachte er und sah zum Monitor und der Welt, die sich ihm zu entziehen schien, ist die Ursache.
    Vaughn sah auf den Monitor auf dem Tisch seines Bereitschaftsraums und las sich die von den Vahni Vahltupali zur Verfügung gestellten

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