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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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vermittelt haben.
    »Was hat er diesmal angestellt?«, fragte sie. »Er und Morn organisieren doch wohl nicht schon wieder Wühlmauskämpfe, oder?« Bevor die europanischen Flüchtlinge von Bord der Station gegangen waren, hatten zwei von ihnen geklagt, die großen cardassianischen Nager gesehen zu haben. Damals war sie noch von einer überbor-denden Fantasie ausgegangen, nun jedoch …
    »Nein, nein«, wehrte Ro ab. »Eigentlich ist nicht Quark das Problem, sondern Taran’atar.«
    Kira blinzelte. »Taran’atar?« Mit einem Mal wünschte sie sich, dieses Gespräch nicht führen zu müssen – zum Teil aus persönlichen Gründen, hatte sie den Jem’Hadar doch schätzen gelernt, zum Teil aber auch aufgrund ihrer andauernden Sorge um weitere Dominion-Aktivität. In den letzten Tagen war Taran’atar auffallend selten auf der Ops gewesen. Sie hatte ihn schon darauf ansprechen wollen, aber angenommen, er übe sich in den Holosuiten im Kampftraining.
    Nun hoffte sie, damit nicht falsch gelegen zu haben. Lag hier nur eine weitere Beschwerde über Taran’atars Umgang mit Quarks An-lagen vor? »Was ist passiert?«, fragte Kira und nahm auf einem der Besucherstühle Platz.
    Die Sicherheitschefin berichtete, wie sich Taran’atar vor Kurzem in der Bar enttarnt und Quarks Kunden erschreckt hatte. Die Geschichte ließ Kira relativ kalt, doch dann kam Ro auf einen Bericht zu sprechen, der ihr gerade eingereicht worden war. Gestern, so hieß es, hatte sich Taran’atar in eine der Kindertagesstätten der Station geschlichen und die dort Anwesenden so erschreckt, dass diese sogar Angst davor gehabt hatten, den Vorfall den Behörden zu melden.
    Kira nickte. Es war eine Sache, Zecher in einer Bar zu belästigen.
    Aber Kinder …
    Sie stand auf, verschränkte die Arme vor der Brust und begann, durch Ros Büro zu gehen. Ihre Fragen zum gestrigen Vorfall blieben unbeantwortet, da Ro der Angelegenheit bisher nicht hatte nachge-hen können. Die Folgen von Taran’atars Erscheinen im Quark’s kannte sie allerdings aus eigener Erfahrung.
    »Ich bezweifle, dass er sich enttarnen wollte«, sagte Ro gerade.
    »Und er wollte bestimmt auch niemanden erschrecken, aber er tat es.«
    »Nicht bloß Quark?«, fragte Kira und kehrte zum Tisch zurück.
    »Nein. Ich sah viele Personen aus der Bar fliehen. Es war offensichtlich, vor wem sie wegliefen.«
    »In Ordnung.« Kira seufzte. »Ich spreche Taran’atar morgen darauf an.« Der heutige Tag war auch ohne weitere Verpflichtungen lang genug gewesen. Nach dem Gespräch mit Ro beabsichtigte sie, umgehend in ihr Quartier zu verschwinden.
    »Danke, Colonel.«
    Kira nahm wieder Platz. So kurz vor dem Treffen von Vertretern Bajors und der Föderation – dem eigentlichen Grund ihres Besuchs –
    legte sie keinen Wert auf derartige Probleme. Schnell informierte sie Ro über die bevorstehenden Ankünfte der Delegationen von Bajor, Trill und Alonis auf der Station und bat um intensivierte, aber dennoch dezente Sicherheitspatrouillen.
    Ro beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Atmen die Alonis nicht Wasser?«
    »Richtig. Aber sie erwarten nicht, dass wir die Räumlichkeiten für sie umbauen. Sie werden stattdessen Atemgeräte benutzen, wenn sie auf DS9 sind, und abends auf ihre Schiffe zurückkehren.« Kira aktivierte das Padd, das sie mitgebracht hatte, und reichte es ihr.
    »Das ist eine Liste aller Delegationsmitglieder. Ratsmitglied zh’Thane und Admiral Akaar werden ebenfalls allen Gesprächen beiwohnen.«
    Ro überflog die Aufzeichnungen. »Worum geht es hier eigentlich?«
    Kira zögerte. Einerseits war Akaar sehr auf Verschwiegenheit bedacht, wenn es um das Gipfeltreffen ging, andererseits brauchte die Sicherheitschefin alle zur Verfügung stehenden Informationen, um ihre Aufgaben zufriedenstellend erfüllen zu können. Also berichtete Kira ihr von Bajors erneutem Antrag auf Föderationsmitgliedschaft und davon, dass die bevorstehenden Gespräche auf jeden Fall zu einer Entscheidung führen würden – wie auch immer diese aussehen mochte.
    Ros Mund stand offen, und ihr Gesicht wurde blass – eine Reaktion, die Kira nicht verstand. »Dachte ich mir doch, dass er nicht grundlos auf der Station auftaucht«, murmelte sie.
    »Meinen Sie Admiral Akaar?«, hakte Kira nach.
    Ro wirkte, als erwache sie aus einem Tagtraum. »Oh, äh, ja«, sagte sie ausdruckslos. »Ich habe mich nur gefragt, warum er auf Deep Space 9 ist.«
    Hinter ihrer Frage hatte mehr als Neugierde gesteckt, so viel

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