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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Auskünften mehr. Oder überhaupt einer Auskunft über mein Ziel, meine Gegner … Mit einem Trikorder oder …«

    »Nicht alle Missionen verlaufen unter optimalen Bedingungen«, unterbrach er sie.
    »Optimal?«, wiederholte sie ungläubig. Sie war nicht wütend, fand aber, dass er ihr eine unerfüllbare Aufgabe gegeben hatte, zu deren Erledigung ihr weder das nötige Wissen, noch die nötige Ausrüstung gewährt worden war. »Wer begibt sich schon auf eine Mission, ohne zu wissen, wohin es geht, was er dort soll, und warum sie überhaupt nötig ist?« Als die Worte ihren Mund verlassen hatten, ahnte sie die Antwort: Jem’Hadar zogen unter allen Umständen in die Schlacht, solange der Befehl von den Gründern kam. Und wie würde ich mich verhalten , fragte sie sich, wenn mir die Propheten erscheinen und mich auf eine unerklärliche Mission schicken würden? Auch darauf wusste sie die Antwort.
    »Ich bin schlicht frustriert«, erklärte sie schnell und war dankbar für Taran’atars Schweigen. »Die letzten Stunden waren recht unbequem. DS9 hat übrigens mehr zu bieten, als die Ops und die Holosuiten. Vielleicht sollten Sie sich mal einem anderen …«
    Eine Stimme drang aus dem Komm-System und unterbrach sie.
    »Ops an Colonel Kira.«
    »Hier Kira«, sagte sie und sah auf. Das war Ensign Selzner. »Sprechen Sie.«
    »Colonel, wir erhielten Nachricht von Commander Vaughn. Der Konvoi ist von Torona TV zurück.«
    »Ist der Commander bereits auf der Station?« Vaughn hatte Kira eine codierte Nachricht geschickt und sie grob über die Vorkomm-nisse informiert, aber nun wollte sie einen detaillierten Bericht hören. Soweit sie wusste, hatte es drei Verletzte gegeben, doch glücklicherweise war niemand gestorben.
    »Nein, Sir« , antwortete Selzner. »Commander Vaughn zufolge treffen die Defiant und die Trager in etwa einer Stunde hier ein.«
    »Die Trager ?« Kira sah zu Taran’atar, dessen skeptischer Gesichtsausdruck dem ihren sicher in nichts nachstand. Warum begleitete das cardassianische Kriegsschiff, das wohl bei der Mission nach Torona IV behilflich gewesen war, die Defiant nach Deep Space 9? Sein Kommandant Gul Macet hatte auch während der Evakuierung Europa Novas unterstützend eingegriffen. Kurz danach war Kira verschwunden, und Macet war von Vaughn an Bord gebeten worden.
    Bei ihrer Rückkehr hatte sie die Trager an DS9 angedockt vorgefunden, allerdings hatten weder Macet noch seine Besatzung auch nur einen Fuß auf die Station gesetzt. Vaughn hatte einige Reparaturen angeordnet, und schon kurz nach Kiras Ankunft war die Trager wieder aufgebrochen. Nun erkannte sie, warum: Macet hatte der Defiant helfen wollen.
    »Ja, Sir« , bestätigte Selzner. Kurz erwog sie, Vaughn schon vor dessen Heimkehr zu kontaktieren und um eine Erklärung zu bitten, entschied sich dann aber, seinem Urteil zu vertrauen. Vaughn war noch nicht lange ihr Erster Offizier, hatte sich aber längst als ebenso gewissenhaft wie intelligent erwiesen.
    »In Ordnung«, sagte Kira. »Ich bin gleich auf der Ops. Kira Ende.«
    Der Komm-Kanal wurde geschlossen, und sie und der noch immer skeptisch wirkende Taran’atar blieben in der Stille zurück. Seinen Gesichtsausdruck kannte Kira, hatte sie ihn doch schon gesehen, als Macet sie vor Europa Nova erstmals kontaktierte.
    »Ihr Misstrauen ihm gegenüber ist gerechtfertigt, Colonel.«
    »Mag sein«, erwiderte sie. »Macet half uns bei Europa Nova, und er half offenbar auch bei Torona IV … Doch seine dauernde Anwesenheit bei DS9 und im bajoranischen Gebiet macht mich … nervös.«
    »Er ist ein erwiesener Verräter«, sagte der Jem’Hadar schlicht – und genau dort lag ein Teil ihres Problems: Macet hatte ihr von seiner Zeit in Damars Widerstandsbewegung berichtet, und wenn das stimmte, bestätigte es Taran’atars Vorwurf. Macet hatte die Allianz zwischen dem Dominion und den Cardassianern verraten. Aber war seine Unterstützung dadurch nicht denjenigen zugekommen, die auch Kiras Hilfe erhalten hatten? Noch komplizierter wurde die Situation durch Macets Zugehörigkeit zur Familie Dukat. Es erschwerte die Bemühungen, seine wahre Natur und seine Absichten zu erkennen.
    »Ich weiß.« Kira nickte langsam. »Glauben Sie mir: Ich weiß.«
    Dann sah sie an sich hinab – auf die schmutzige Uniform und ihre Hände – und entschied, ihn lange genug belustigt zu haben. »Computer, Programm beenden.«
    Rings um sie und Taran’atar herum verschwand die Welt der Rintanna und mit ihr der

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