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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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sich im Laufen. Hoffentlich, dachte sie, würde von Ethan noch genug übrig sein, dass sie ihm selbst den Rest geben konnte. Die Schiffe zogen sich zurück, als sie in ihren Zielbereich trat, weil man nicht versehentlich sie treffen wollte.
    Er lebte noch. Sie kam schlitternd zum Stehen, schöpfte Atem, ging vorsichtig weiter, um nicht in eine der Säurepfützen zu treten, die einige der Zerg als letzte Attacken zurückgelassen hatten. Ethan hatte nicht so viel Glück gehabt. Sein Reittier war in eine dieser Lachen gestürzt, und wo er nicht verbrannt war, fraß sich die Säure in ihn hinein.
    Er schrie nicht, obwohl er entsetzliche Schmerzen haben musste. Das nötigte Rosemary Respekt ab. Sie sah einen Moment lang auf ihn hinab, wie er sich da vor ihr wand.
    „Hm", meinte sie. „Ich hätte gedacht, dass jetzt ein ganzer Haufen Zerg kommen würde, um dich fortzubringen, damit du dich erholen kannst."
    Ethan stemmte sich auf einem Arm und einem Sensenarm hoch. Seine Beine waren Lachen aus flüssigem Fleisch. Die Sehnen seines Halses traten wie Kabel hervor, als er versuchte, seine Schmerzen in den Griff zu bekommen. Aber der Ausdruck in seinen Augen verriet ihn. Rosemary hob eine Augenbraue. Solche Pein hatte sie noch nie gesehen. Und sie wusste, dass diese Qual nicht allein körperlicher Natur war.
    „Moment, lass mich raten. Deine Verbindung zu den Zerg wurde unterbrochen, stimmt's?"
    Sein Schweigen bestätigte ihre Vermutung.
    „Wow. Eine nette Königin hast du da, was? Lässt dich einfach fallen, sobald du ein bisschen Hilfe von ihr brauchtest. Sieht so aus, als seist du genauso entbehrlich wie ein x-beliebiger Zerg, Ethan."
    „Nein!" Das Wort platzte ihm aus der Kehle. „Sie wird mich nicht verlassen..." Sein Widerspruch wurde zu einem rauen Schluchzen. „Meine Königin... Kerrigan..."
    Rosemary grinste und höhnte: „Ts, ts, ts. So stirbst du also verraten. Ein Hoch auf die ausgleichende Gerechtigkeit, du Hurensohn."
    Sie hob ihr Gewehr, langsam, damit er ihr dabei zusehen konnte, und zielte.
    Plötzlich erschien ein goldblauer Schemen zwischen Rosemary und ihrem Opfer. Bevor sie reagieren konnte, lag Ethan schon leblos vor ihr, sein Kopf vom Hals getrennt, das Fleisch von einer Psi-Klinge ausgebrannt.
    Selendis stand vor ihr.
    „Was, zum Teufel, soll denn das?", keifte Rosemary.
    „Ich tat es zu deinem Schutz", erwiderte die Protoss ruhig.
    Rosemary stieß eine Reihe von Flüchen aus. „Zu meinem Schutz? Du hast mich um meine Rache gebracht! Er war so gut wie tot! Ich hatte keinen Schutz nötig, wovor denn?"
    „Ich schützte dich nicht vor dem, was Kerrigan von Ethan Stewart übrig ließ", sagte Selendis mit dieser so verdammt nervig ruhigen Gedankenstimme. „Ich schützte dich davor, aus Hass zu töten. Wir sind Krieger, du und ich. Manchmal müssen wir Leben nehmen. Aber wir sollten es nur tun, weil es nötig ist. Nicht, weil wir es genießen. Ich hoffe inbrünstig, dass du fortan nie wieder mit Hass im Herzen wirst töten müssen."
    Unter all dem Groll, der Wut, dem Schrecken, um etwas gebracht worden zu sein, unter dem Hass, der immer noch in ihr loderte, verstand ein Teil von Rosemary.
    „Ich werde dir später sagen, was ich darüber denke", sagte Rosemary und grinste schief darüber, wie wörtlich das doch zu nehmen war. „Aber jetzt müssen wir erst einmal die Zerg stoppen und dann Valerian."
    Selendis nickte, und die dunkle Templerin und die Terranerin stürzten sich gemeinsam ins Gefecht.

    KAPITEL 22

    Jake erwachte blinzelnd. Sein Gesicht war tränenfeucht. Für einen Moment war er orientierungslos. Er hatte das Gefühl, als hätte er etwas sehr Wichtiges vergessen, es verloren oder verlegt und blickte ausdruckslos in die Gesichter der Protoss empor, die ihrerseits auf ihn herabsahen. Und dann begriff er, was geschehen war.
    Zamara war fort. Sie war nicht länger in seinem Geist oder seinen Gedanken zu finden. Für eine Sekunde befürchtete er, ihm würde übel, so überwältigend war ihr Fehlen. Vierfingrige Hände, stark, aber sanft, schlossen sich um seine Arme, schoben sich unter seinen Körper und richteten ihn in eine sitzende Position auf.
    „Sie ist weg", keuchte Jake und streckte die Hand aus, um die Finger in Krythkals Kutte zu graben. „Sie -"
    „Das wissen wir", erklang der Gedanke in seinem Kopf. Wenigstens konnte er sie noch verstehen. Aber er kam sich wie amputiert vor. Herrje, waren die Menschen wirklich so... allein!
    Krythkal hob die Hand. Auf seiner Handfläche

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