Zwielicht
uns herbeirufen, auf dass sie mir helfen, und dann werden wir umgehend anfangen."
Jake betrachtete die kleine Gruppe, die ihn umgab, während er Krythkal folgte. Sie waren weiß Gott eine seltsame Truppe. Zwei alte dunkle Templer und ein jüngerer, ein Exekutor und ein weiblicher noch dazu, was selten war, wie Jake wusste -, ein ziemlich unternehmungslustiger Jüngling, der, soweit er wusste, ein Furinax war, ein Handwerker, und zwei Menschen, von denen einer eine Bewahrerin im Kopf herumtrug.
Er lachte leise. „Ich wette, mit so einem Anblick hättet ihr im Leben nicht gerechnet", sagte er, und die Sätze waren an alle gerichtet.
„Wahrere Worte wurden nie gedacht", sagte Mohandar. „Das Schicksal geht in der Tat seltsame Wege."
Er spürte, wie Vartanils Blick auf ihm ruhte, und wandte sich dem jungen Protoss zu, der das Schritttempo seiner langen Beine verlangsamt hatte, um sich Jake anzupassen. „Jacob, es freut mich so außerordentlich, mit dir und Rosemary hier zu sein und eure Sache nach Kräften zu unterstützen so gering sie auch sein mögen."
„Vartanil erwies sich vor der Hierarchie als starke Stimme", sagte Selendis und blickte im Gehen über die Schulter zu ihnen zurück. „Ich glaube nicht, dass es Rosemary allein gelungen wäre, sie zu überzeugen. Jedenfalls nicht rechtzeitig. Du warst eine größere Hilfe, als du glaubst, Vartanil."
Vartanil zog den Kopf ein. Wenn Protoss rot werden könnten, dachte Jake, hätte der Furinax jetzt ausgesehen wie eine Tomate.
„Danke", sagte Jake leise. Vartanil richtete seine strahlenden Augen auf ihn.
„Es war nicht gerade von Vorteil, dass die einzige Frau, die sie je kennengelernt hatten, ausgerechnet Sarah Kerrigan war", warf Rosemary ein. „Ein Berg von Vorurteilen, den ich überwinden musste."
„Deine Ehrlichkeit und deine Sorge um Jacob spielten bei unserer Entscheidung ebenfalls eine große Rolle", erklärte Selendis. „Wir hätten nicht erwartet, solch wilde Entschlossenheit in einem von eurer Rasse zu finden."
Rosemary schaute Jake nicht an, aber ihre Wangen waren noch verräterischer als die von Vartanil. „Ja, ja", meinte sie, „schon gut. Also, wie wollt ihr Jake und Zamara denn nun voneinander trennen?"
Krythkal wandte sich erwartungsvoll an Jake. „Ach ja, richtig", sagte Jake. Seine Hand glitt in seine Tasche, und wieder spürte er das Kribbeln in seinen Fingern, als sie sich um den Kristall schlossen, den er Krythkal reichte. Der Protoss zuckte zusammen, als der Kristall auf seiner Handfläche zu liegen kam. Jake spürte, wie seine Überraschung und Freude sie alle erfasste.
„Er ist... erstaunlich rein", stellte Krythkal mit leiser Ehrfurcht fest. Und sich wieder fassend fügte er hinzu: „Die Alysaar haben im Laufe der Jahrhunderte eine Technik zum Zusammenschluss von Gedanken entwickelt, die es uns ermöglicht, sie in bestimmte Khaydarin-Kristalle zu transferieren, die speziell für diesen Zweck vorbereitet wurden. Sie speichern die Erinnerungen als Bilder und Informationen, auf die später jeder zugreifen kann, der in der entsprechenden Technik unterrichtet wurde, die wiederum ganz einfach ist."
„Wie ein Hologramm", sagte Rosemary nickend. „Schon kapiert. Aber Zamara ist so was wie ein... Super-Erinnerungsspeicher, oder?"
Krythkal war offenkundig besorgt. „Ja", antwortete er. „Etwas so Anspruchsvolles haben wir noch nie versucht. Außerdem sind wir es gewohnt, Erinnerungen aus den Köpfen von Protoss zu lösen, nicht aus denen von Terranern. Ich werde mein Bestes tun, aber ich fürchte, ich kann nichts versprechen."
Das musste genügen.
Wenig später fand Jake sich in einem engen Raum wieder. Er, Krythkal, Selendis, Mohandar, Razturul, Rosemary und Vartanil standen dicht gedrängt, und als zwei weitere Alysaar hinzukamen, war der Raum eindeutig überfüllt. Jake blickte hinab auf den kleinen Tisch in der Mitte des Raumes, der aus demselben schwarzen polierten Stein bestand wie der Rest des Tempels. Er sah nicht sehr bequem aus.
Krythkal wandte sich an sie. „Je weniger zugegen sind, desto besser. Wir werden uns sehr stark konzentrieren müssen."
Selendis nickte und senkte den Kopf. „Dann werden wir draußen warten."
„Nein", sagte Rosemary.
Selendis wandte sich ihr leicht verärgert zu. „Möchtest du bei dieser heiklen Angelegenheit stören?"
„Ich... nein, natürlich nicht. Aber ich dachte, ich könnte vielleicht helfen."
Jakes Hand griff zu, fast wie von selbst, und packte die von Rosemary.
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