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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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dich so nennen zu dürfen."
    Auf wackligen Beinen stehend und mit hämmerndem Schädel sah Jake zu dem Prälaten auf. „Darauf... wäre ich eben falls stolz", sagte er.
    „Zeratul", sagte Zamara, „für den Fall, dass die Übertragung nicht gelingt, möchte ich ein Letztes mit Euch teilen. Ich glaube, es könnte von großer Wichtigkeit sein. Jake... es tut mir leid, aber das wird wehtun."
    „Leg los", gab Jake zurück und wappnete sich.
    Das Bild füllte seinen und Zeratuls Geist. Es war eine ferne, staubige Welt wie Hunderte andere Welten, abgesehen von den seltsamen Felsformationen, die zu schön schienen, um zufälligen Ursprungs zu sein.
    Aber die Natur tat derlei Dinge darum konnten die Menschen Hasen in den Wolken sehen und die Gesichter von Heiligen in Eisblumen. Jake, der Wissenschaftler, wusste das. Er wusste es, als er die Landschaft betrachtete, als sein Blick über die Wirbel und Windungen und Gebilde streifte, von denen eine Felsformation die Landschaft beherrschte und in seinen Augen aussah wie ein Tier aus einer Sage ein weißes, geflügeltes Pferd...
    „Hey!", rief er im Geiste. „Ich kenne diesen Ort das ist Pegasus! Ich habe dort eine Ausgrabung geleitet..."
    Er sah zu, wie die Führung seinen Blick von der natürlichen Pegasus-Statue fortlenkte, und keuchte leise auf. Dort, strahlend, kraftvoll grün, pulsierend und, Gott helfe ihm, lebendig, lag ein Xel'naga-Tempel.
    Er war ganz bestimmt nicht dort gewesen, als Jake die Expedition geleitet hatte. Er musste erst vor Kurzem zum Vorschein gekommen sein durch ein Erdbeben vielleicht oder Stürme, oder vielleicht hatte er einfach nur beschlossen, es sattzuhaben, unentdeckt und unbeachtet herumzuliegen, und sich mit eigenen Kräften freigelegt. Nach allem, was Jake in den vergangenen Wochen erlebt hatte, hätte ihn auch das nicht überrascht.
    Er presste eine Hand gegen die Schläfe, atmete durch die Nase und versuchte, den Schmerz, den es ihm bereitete, diesen Anblick zu teilen, willentlich zu unterdrücken. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Rosemary ihn voller Sorge beobachtete. Er wünschte, sie hätte dies nicht mit ansehen müssen.
    „Es tut mir leid, dass es dir nicht möglich war, diese Stätte zu erkunden, aber du kannst uns immerhin verraten, wo genau sie zu finden ist. Dass dieser Tempel erst unlängst ans Licht gekommen ist, scheint von großer Bedeutung zu sein", meinte Zamara.
    Jake teilte die Information problemlos mit Zeratul; es freute ihn auf absurde Weise, zum ersten Mal etwas Wichtiges und Konkretes aus seinem Fach beitragen zu können. Zeratul verneigte sich tief vor ihm.
    „Vielleicht sehen wir uns wieder, wenn diese Gefahr vorüber ist und wir unsere Welten und Lieben geschützt wissen. Aber nun muss ich gehen." Die Fältchen um die leuchtenden Augen kräuselten sich ein wenig. „Schließlich ist es das, was mein Freund Tassadar von mir erwartet hätte." Er wandte sich an die anderen. „Mohandar, Selendis... ich glaube, dass schon bald eine Schlacht, die wir alle führen müssen, beginnen wird. Ich werde so schnell wie möglich nach Shakuras zurückkehren."
    „Wir werden Eure Rückkehr erwarten, Prälat", sagte Selendis, und Mohandar nickte.
    „Krythkal... Zamara und Jake sind mir lieb und teuer. Lasst größte Sorgfalt walten bei dem, was Ihr tun müsst."
    „Ich werde all meine in Jahrhunderten erworbenen Fähigkeiten aufbieten", erwiderte der alte Protoss, „und vielleicht kehrt Ihr ja bald hierher zurück, damit wir auch Eure Erinnerungen bewahren können. Adun toridas, Zeratul."
    „En taro Tassadar", grüßte Zeratul zurück, und dann ging er, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen, zielstrebig davon. Jake war froh darüber. Das war der Zeratul, den Zamara gekannt hatte, dessen Integrität und Entschlusskraft Tassadar davon überzeugt hatten, dass er vertrauenswürdig war.
    Was immer mit mir geschieht, wandte Zamara sich an Jake allein, mein Volk weiß so viel, wie ich ihm sagen kann.
    Der Eispickel wurde Jake wieder in den Kopf geschlagen, und er spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Irgendjemand war zur Stelle, hielt ihn am Arm fest, bewahrte ihn vor einem Sturz. Er sah auf, rechnete damit, dass es sich um Krythkal oder einen anderen Protoss handelte, dann blickte er wieder nach unten. Rosemary schaute zu ihm herauf.
    „Was immer Ihr mit ihm anzustellen gedenkt, Krythkal", sagte Rosemary mit Nachdruck, „ich schlage vor, Ihr beeilt Euch damit."
    Krythkal nickte besorgt. „Ja. Ich werde die Besten von

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