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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Rosemary nicht erinnert zu werden. Doch seltsamerweise fühlte sie sich, trotz der Gefahr, in der sie nun alle schwebten, fast erleichtert darüber, endlich etwas tun zu können, anstatt noch länger nur herumzusitzen und zu warten.
    Es ist schwer, sich hilflos zu fühlen, pflichtete Selendis ihr bei. Ich hätte es lieber gesehen, wenn Ethan nicht gekommen wäre... aber ich verstehe, wie es dir ergeht, ja.
    Rosemary sah die Protoss kurz an. So unterschiedlich sie auch sein mochten, so fremd Selendis auch war, sie empfand doch auch dieselbe Freude darüber, endlich handeln zu können.
    Wenig später waren Rosemary, Selendis, Vartanil, Mohandar und Razturul allein mit Ataldis, dem Alysaar, der die Verantwortung trug, während Krythkal den Trennungsritus vornahm. Alle starrten sie den Hydralisken an, der sein schreckliches Haupt erst einem und dann dem Nächsten zuwandte und sie aus gelben Augen, durch die, so vermutete Rosemary, auch Ethan sehen konnte, musterte. Keiner von ihnen wirkte überrascht, nur zu fürchten schienen sie sich, und froh waren sie auch nicht. Rosemary nahm an, dass Selendis sie alle vorgewarnt hatte, dass sie einen Freund mitbringen würden.
    Selendis war schonungslos noch etwas, das Rosemary an ihr mochte. „In einem offenen Kampf gegen die Zerg würden wir unterliegen", sagte sie, sobald sie sich aller Aufmerksamkeit sicher war. Abermals wusste Rosemary, dass sie ihre Gedanken so lenkte, dass der Hydralisk nicht mithören konnte. „Wir befinden uns buchstäblich hundert zu eins in der Unterzahl. Außerdem steht uns keine Technik zur Verfügung, die für einen Chancenausgleich sorgen würde. Ich finde es furchtbar, das als Kriegerin sagen zu müssen, aber wenn wir uns auf einen Kampf einlassen, werden wir sterben, und Zamara wird ihnen in die Hände fallen."
    Vartanil dachte das Protoss-Äquivalent eines trockenen Schluckens und wurde blass. Rosemarys Miene verdüsterte sich ein wenig, aber sie nickte. „Dann werden wir also nicht kämpfen?"
    Selendis richtete ihre lodernd leuchtenden Augen auf die Terranerin. „Ein paar von uns werden kämpfen. Und diejenigen, die sich dazu entschließen, werden sterben. Die anderen aber und das Wissen dieser heiligen Stätte werden fortbestehen können."
    Von Mohandar kam ein zustimmendes Flackern. „Ihr habt zumindest ein Schiff, das ein paar von uns in Sicherheit bringen kann", sagte er. „Ist dies Euer Plan?"
    „Das ist ein Teil davon. Ein paar Protoss und so viele von den Erinnerungskristallen wie möglich. Aber erst muss ich wissen, ob es noch andere Schiffe gibt, die wir benutzen können." Selendis wandte sich fragend an Ataldis.
    Der Alysaar zögerte. „Wir, die wir es hegen, verlassen das Alys'aril nicht", sagte er. „Andere kommen zu uns. Wir gehen nicht zu ihnen."
    „Das heißt also, nein, Ihr habt keine Schiffe?", hakte Rosemary nach.
    „Nicht genau. Wir haben Schiffe aus der Zeit, als Ehlna ursprünglich besiedelt wurde. Ich weiß aber nicht, ob sie überhaupt noch funktionieren. Es gibt hier niemanden, der weiß, wie man diese Schiffe repariert."
    „Ich könnte das, glaube ich."
    „Du? Du bist doch nicht einmal ein Protoss!"
    „Ich half Zamara bei der Reparatur des Warp-Gates auf Aiur", gab Rosemary zurück. „Sie war in meinen Gedanken. Ich weiß eine Menge über einfache mechanische Dinge und mehr als nur ein wenig darüber, wie eure Technik funktioniert. Lasst es mich doch wenigstens versuchen."
    „Du sollst Gelegenheit haben, die Schiffe in Augenschein zu nehmen", sagte Selendis. Als Ataldis sich sträubte, fügte sie hinzu: „Die Lage ist verzweifelt, Ataldis. Wenn Rosemary uns helfen kann, können wir noch mehr Leben und noch mehr Wissen retten. Wir müssen es ihr erlauben."
    Ataldis nickte, auch wenn er offenkundig immer noch nicht glücklich darüber war. „Dann komm", sagte er. „Ich bringe dich hin."
    „Ich werde euch begleiten", sagte Mohandar.
    Als Rosemary, Ataldis und Mohandar aufbrechen wollten, zischte der bislang stumme Hydralisk und versperrte ihnen mit einem seiner Sensenarme den Weg. Rosemary schaute hoch und höher, denn das Ding war gewaltig und blickte ihm in die gallig gelben Augen.
    „Du hast deinen Augenzeugen, Ethan", knurrte sie. „Ich verlasse diesen Raum. Wenn du ihm befiehlst, mich zu töten, dann töten sie ihn, und du bekommst Zamara nicht. Du kannst ihm entweder auftragen, mir zu folgen oder das Trennungsritual zu verfolgen, wie du es wolltest. Wie auch immer, ich gehe."
    Das Ding zögerte,

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