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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Eimer mit kaltem Wasser gesehnt, da war er.
    Die Regierung? Wenn es so viele Geister dort draußen gab wie Adam behauptete, war es sinnvoll, mit der Regierung zu kooperieren. Wenn sie zusammenarbeiteten, bedeutete das, dass sie ein gemeinsames Ziel hatten, nämlich den Ursprung der Geister zu finden und zu verstehen, wie man sie heilen oder zerstören konnte. Vom Kopf her leuchtete ihr das ein, dennoch kroch weiterhin Angst über ihren Körper. Was dachte das Ibü wohl über sie?
    Talia trat auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen, wie es jeder normale Mensch tun würde. Es war wichtig, normal zu wirken. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Ihr Blick zuckte fragend zu Adam. Weiß er es?
    Adam schüttelte kaum merklich den Kopf.
    Spencer nahm ihre Hand und drückte sie. »Ebenso.«
    Talia spürte flüchtig Neugierde, gemischt mit abklingender Wut und scharfem Konkurrenzdruck. Offenbar verlor Spencer nicht gern gegen Adam, insbesondere nicht, wenn es weibliche Zeugen gab.
    Adams Gefühlsstärke ließ etwas nach. »Na dann. Erste Lektion. Geisterabwehr 101. Spencer, ich glaube, wir sind hier fertig. Danke für das Training; ich hatte es nötig.«
    »Brauchst du nicht jemanden, der den Geist spielt?« Spencer zwinkerte Talia zu. Es war ein guter Vorwand, aber Talia wusste es besser. Spencer suchte eine weitere Gelegenheit, um anzugeben.
    »Wir machen heute nicht viel. Dr. O’Brien ist noch nicht wieder ganz gesund.«
    »Bist du sicher? Ich könnte in der Nähe bleiben … « Spencer betrachtete Talia genauer. Sie wich einen Schritt zurück.
    »Wir kommen zurecht. Danke.« Adam klang entschieden.
    »Du könntest die fünfzig Dollar holen, die du mir noch vom Pokern in der letzten Woche schuldest«, schlug Gillian Spencer vor. Sie klang sarkastisch, machte mit dem Körper jedoch verführerische Bewegungen, was bei ihren Kurven nicht schwer war. Talia kam sich dagegen ungelenk und schlaksig vor.
    »Wieso sollte ich das tun?«, fragte Spencer und legte seinen verschwitzten Arm um Gillians Schultern. »Dann würdest du ja aufhören, mir damit auf den Wecker zu fallen.«
    »Weil du ansonsten einen Tritt in den Hintern bekommst«, gab Gillian zurück.
    »Leere Versprechungen«, erwiderte Spencer. Die zwei schlenderten langsam über die Wiese zurück in Richtung Segue.
    »Spencer ist heute Morgen gekommen«, sagte Adam, als die beiden das Gebäude erreichten. »Abgesehen von Ihrer Dissertation und der Erwähnung des Schattenmanns weiß er nichts über Sie. Aber er ist schlau, also seien Sie ihm gegenüber auf der Hut. Wenn er von Ihren Fähigkeiten erfährt, fühlt er sich vermutlich verpflichtet, seine Vorgesetzten zu informieren.«
    Talia schluckte. Ihre Knie fühlten sich auf einmal ganz schwach an. Jetzt, wo sie wieder gesund war, konnte sie weglaufen. Sich verstecken. Sie würde nicht noch einmal dieselben Fehler begehen. Sie konnte zu …
    »Talia«, fuhr Adam fort, »wenn Spencer von Ihren Fähigkeiten erfährt, gebe ich Ihnen mein Wort, dass ich jeden Augenblick für Sie da bin und aufpasse, dass Ihnen nichts geschieht. Ich bin ein guter Verbündeter. Sie können auf meine Unterstützung zählen.«
    Adam sagte das voller Überzeugung, und Talia wusste, er meinte es gut. Aber sie musste daran denken, wie er an seine Grenzen gegangen war, als er ihr Jacob gezeigt hatte. Er wollte für sie da sein, aber sie wusste, dass der Mann sich überforderte. Er konnte sich nicht um alles kümmern, nicht überall sein. Er war nur ein Mensch.
    »Kommen Sie«, sagte er und ging in Richtung Wald. Während sie durch das hohe Gras liefen, fing Adam an zu reden, wobei der vertrauliche Klang seiner Stimme einem autoritären Tonfall wich. »Jeder Angestellte von Segue muss die Grundregeln der Geisterverteidigung lernen. Das meiste wissen Sie schon. Man kann einen Geist nicht töten; man kann ihn nur so lange außer Gefecht setzen, wie er braucht, um sich zu erholen. Ein Geist ist immer schneller und stärker als ein Mensch, also sollte man nicht versuchen, ihn direkt anzugreifen. Außer Ihnen ist es jedem anderen unmöglich, sich vor einem Geist zu verstecken, denn die Sinneswahrnehmung eines Geistes ist unserer deutlich überlegen.«
    Blieb einem nur übrig, wie der Teufel davonzurennen. Lange Grashalme peitschten gegen ihre Knöchel und brannten. Talia hielt sich hinter Adam, um zu vermeiden, dass er sie zufällig berührte . Wenn seine Gefühle sich mit ihren mischten, brachte sie das durcheinander, sodass sie nicht mehr klar denken

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