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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Zirpen der Grillen verwandelten sich in der Dunkelheit zu hohen, unheimlichen Tönen. Die Schatten legten sich um ihre Schultern und glitten himmlisch sanft über ihre Haut.
    Adams Erstaunen verwandelte sich in Ehrfurcht, und seine Aufregung wuchs.
    Talia blickte ihn an, um zu sehen, ob sich seine Gefühle auf seinem Gesicht abzeichneten.
    Er sah zu ihr hinunter, wollte etwas sagen, hielt jedoch stattdessen inne und starrte sie an. Das Gefühl kehrte zurück, erst spürte sie es nur zart hinter der Verwunderung über seine Entdeckung, dann brach es wie eine Sturmflut über sie herein. Verlangen.
    Dann musste er sie doch begehren.
    Sie hätte sich gern von ihm losgerissen, aber sein Blick hielt sie gefangen. Er musterte ihren Mund und zwang sich, wieder nach oben zu sehen.
    Sie zitterte, in ihrem tiefsten Inneren bildete sich eine Spannung, und Adams Griff wurde fester. Er zog sie an sich. Sie taumelte, ließ aber zu, dass er sie umarmte und sie in seinen Armen herumdrehte, sodass sie mit ihrem bebenden Rücken an seiner Brust lehnte, wobei er unablässig ihre Hand hielt. Er fühlte sich so gut an, dass sie einfach stehen blieb und zitternd darauf wartete, was er als Nächstes tat.
    »Hat dieser Ort einen Namen?« Seine leise Stimme strich über ihr Ohr, sein Atem streichelte ihre Haare.
    Verwirrende Gefühle schwirrten durch ihren Kopf. »Segue?«
    »Das ist nicht Segue. Nicht mehr. Das ist … «
    Oh. »Dazwischen. Schatten.«
    Seine Lippen streiften ihren Hals, Verlangen strömte über ihre Verbindung zu ihr. Sie hätte sich leicht darin verlieren können. Und sie wollte sich verlieren, wollte erleben, was seine Berührung versprach.
    Er veränderte leicht seine Haltung und hob den Kopf, um den Blick noch einmal über das Tal schweifen zu lassen. Sie drehte ihr Gesicht, um seine Körperwärme zu spüren, die sich so viel angenehmer anfühlte als die Kälte der Dunkelheit.
    Aber dann nahm sie wieder ganz schwach dieses andere, dunkle Gefühl bei ihm wahr, das sich heimtückisch in sein Verlangen mischte.
    »Was würde passieren, wenn … « Seine Worte gingen in einer Welle der Lust unter.
    »Ja?«, erwiderte sie, selbst voller Verlangen.
    »… wenn jemand hier stirbt? Weißt du das?«
    Talia erstarrte. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu lösen. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    Er hielt sie fest. »Jacob. Wenn ich ihn hier umbringen würde, würde er dann tot bleiben?«
    Das dunkle Gefühl wurde alles beherrschend und sammelte sich in ihr. Klebrig, tödlich, wie ein Gift und veränderte seine anderen Gefühle. Jetzt erkannte sie es.
    »Lassen Sie mich los.« Sie wehrte sich mit mehr Kraft.
    Adam ließ sie nicht los. »Wir haben doch gerade erst angefangen … «
    Das Verderben sickerte durch seinen gesamten Körper und vergiftete seine Kraft und seine Emotionen.
    »… wir sind aber schon fertig«, erwiderte Talia. Sie riss sich von ihm los, nahm die Dunkelheit mit sich, rannte zurück durch den Wald und überließ Adam seinem Dämon, der Wut.
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    Adam begleitete eine schweigsame Talia zum Konferenzraum. Verstohlen musterte er sie. Sie trug wieder Pattys Sachen und wirkte beherrscht, der Inbegriff von Professionalität. Aber die Art, wie sie ihr Notizbuch an ihre Brust presste, verriet ihm, dass sie wütend war. Selbst mit dieser Miene sah sie hinreißend und verführerisch aus und ließ ihn ernsthaft an seiner Überzeugung »keine Intimitäten mit Angestellten« zweifeln. Galt das auch für Talia in ihren Schatten? Sie war eine Göttin. Zu schade, dass sie entschlossen schien, sich von ihm fernzuhalten. Was passierte hier?
    Er fand, dass die Erforschung ihrer Schattengabe einen durchschlagenden Erfolg darstellte. Bei der erstbesten Gelegenheit wollte er mehr darüber erfahren. Seit sie ihm eröffnet hatte, was in der Dunkelheit geschah, gingen ihm die Möglichkeiten, die darin für die Forschung oder für Jacob lagen, nicht mehr aus dem Kopf. Was für ein Geschöpf war zu so etwas fähig?
    Sie blieben vor der Tür zum zweiten Tanzsaal des Fulton Hotels stehen. Er hielt sie weit für sie auf. Sie ging seitlich hindurch, denn sie wollte jede zufällige Berührung vermeiden. Okay, sie war ziemlich wütend.
    Als er mit Talia auf den langen Besprechungstisch aus Mahagoni zukam, verstummte die gesamte Mannschaft von Segue, siebzehn Personen inklusive Custo und Spencer. Alle, bis auf Jim und Armand, die ihre hitzige Auseinandersetzung keine Sekunde unterbrachen.
    »Die Herren … «, sagte Adam, um sie zum

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