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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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die Haare kringelten sich um ihre makellose strahlende Haut.
    Adam ließ den Arm sinken und schloss die Augen, atmete tief ein und versuchte, sich zu fangen. Versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, wer er war. Wie konnte er nur auf die Idee kommen, ihr Gewalt anzutun?
    Talia. Dem liebenswerten Bücherwurm. Der Gehetzten, der Gejagten. Er hatte versprochen, sie zu beschützen.
    Adam schüttelte sich und öffnete die Augen. Nachdem er so lange darauf gewartet hatte, Jacob zu töten, konnte er auch noch ein bisschen länger warten. Er verfügte jetzt über die notwendigen Mittel, und das war alles, was zählte.
    Natürlich nur, wenn Talia diesen Tag überlebte. Es gab keine Möglichkeit, sie bewusstlos durch die Lüftungsklappe der Garage zu bekommen. »Wir sollten lieber hineingehen, ehe sie sich wieder dort unten sammeln. Bevor Jacob die Wand heraufklettert.«
    »Du nimmst Talia«, sagte Custo und reichte Adam Talias Körper. »Ich kümmere mich um die anderen.«
    Custo ließ Talia vorsichtig los und schien erleichtert, sie abzugeben, das Kind des Todes.
    »Okay«, sagte Adam. Er hatte keine Angst vor ihr. Er hatte so lange nach dem Tod gesucht, um ihn gefleht, dass er sie gern in seinen Armen wiegte. Mit ihr konnte er Jacob töten, sich rächen, sich von der Last seiner Familie befreien.
    Er nahm Talia in die Arme. Sie war schlapp, blass und kalt. Sie brauchte Pflege, etwas zu essen und Wasser. Wie ein vertrautes Joch spürte er die Verantwortung auf seinen Schultern.
    »Nein, warte«, sagte er. »Die anderen sollen weitergehen. Bleib du bei ihnen, und überlass den Teufel mir. Ich komme bald nach. Sobald du sie untergebracht hast, treffen wir uns in … «
    Wo? Jetzt, wo sie Talia bei sich hatten, war alles anders. Es gab keinen Grund, sich zu verstecken, nicht wenn sie ihren lieben alten Vater herbeirufen konnte. Wo also?
    In New York City, wo alles angefangen hatte. »… in dem Loft.«
    Adam warf ihren Körper über seine Schulter, sodass er mit ihr die Leiter hinuntersteigen konnte. Sobald er auf der Terrasse angekommen war, stürzten die anderen hinauf auf das Garagendach. Nur Jim blieb entschlossen unten stehen.
    »Los, Jim.« Adam winkte Jim zu der Leiter und tastete nach seiner Waffe, während er über den Rand der Terrasse nach unten zu dem dort liegenden Jacob blickte.
    »Ich bleibe hier«, erklärte Jim.
    »Du bist gerade noch mit dem Leben davongekommen. Fordere das Schicksal nicht heraus. In meinem Wagen ist kein Platz für drei.«
    »Ich lasse Lady Amunsdale nicht zurück.«
    »Du hast sie seit einer Woche nicht gesehen.«
    »Es war eine Todesfee im Haus«, erklärte Jim mit einer Geste auf Talia.
    »Das ist sie noch«, erwiderte Adam. Eine Todesfee. Seine Waffe. Es wurde Zeit.
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    »Talia!«, flüsterte eine männliche Stimme eindringlich.
    Talia schlug ein ausgetrocknetes Auge auf. Jims Gesicht tauchte in ihrem Blickfeld auf. Ein Hauch nicht ganz frischen Atems strich über ihr Gesicht.
    »Talia. Du bist wach.«
    Sie wich etwas zurück. Blinzelte. Blickte sich um.
    Sie befand sich in Adams Büro und lag auf dem modernen Ledersofa, das gegenüber von seinem Schreibtisch stand. Auf dem Fußboden war überall Papier verstreut. Das Durcheinander kam ihr bekannt vor, aber sie konnte nicht sagen, wieso.
    Ihr Hals war vollkommen ausgetrocknet.
    Jim blickte flüchtig über seine Schulter zu der offen stehenden Tür von Adams Büro und schob ihr eine Wasserflasche in die Hand. »Trink das.«
    Mit zitternder Hand nahm sie die Flasche. Die Flüssigkeit rann wohltuend ihre Kehle hinunter.
    »Was ist passiert?«
    Jim beugte sich hastig zu ihr hinunter. »Du hast geschrien. Da ist der Tod aufgetaucht. Hör zu, du musst etwas für mich tun.«
    Ich habe geschrien … ? Talia erinnerte sich. Sie hatte den Teufel auf die Welt gelassen. Den schwarzen Dämon mit den roten Augen. Ihren Vater. Das musste sie sich eingestehen, sich und allen anderen. Custo hatte sich von ihr abgewandt. Die Soldaten hatten verängstigt geschossen. Adams Ausdruck war … verändert gewesen, seltsam , als er zu ihr nach oben gesehen hatte.
    »Ich muss Lady Amunsdale rufen«, sprudelte es aus Jim hervor. »Wir haben nicht viel Zeit. Adam kommt jede Sekunde zurück. Kannst du sie für mich herrufen? Bitte. Ruf sie.«
    »Wovon redest du?« Talia wollte sich gerade aufrichten, aber da war Jim schon über ihr und zog ihren angeschlagenen Körper nach oben, sodass sie saß.
    »Du bist eine Todesfee. Du stehst mit dem Tod in Verbindung. Vielleicht

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