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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Leben leichtfertig aufgab. Nun, okay, er hatte eine Menge Übung.
    Der Engel wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Kampf zu. »Das hier sollte schnell vorbei sein. Der Sensenmann hat den Tod nie unnötig in die Länge gezogen.«
    Rose stürzte sich auf den Schattenmann, doch er wich aus und stieß die stumpfe Seite der Axt gegen ihre Schulter. Dann schwang er die Klinge über seinem Kopf.
    »Und wenn er mit ihr fertig ist, tritt er gegen euch an?« Laylas Herz schlug heftig.
    Mit ihrer gefährlichen Klaue zielte Rose auf den Hals des Schattenmanns, doch er stieß sie mit dem Griff der Axt aus dem Weg.
    »Das Tor darf nicht bleiben«, erklärte der Engel, »und Magier verbindet eine lange, konfliktreiche Geschichte mit dem Himmel.«
    Layla hatte es geahnt. Nach dem Sieg über das Schicksal hatte sie allerdings gehofft, dass sich auch das Problem mit dem Tor lösen ließe, ohne dass sie ihr hart erkämpftes Leben dafür opfern musste. Sie wollte ein lautes Nein herausschreien, würgte es jedoch hinunter. Zumindest blieb dem Schattenmann dieser ewige Winter in den Zwielichtlanden erspart. »Und wenn ich verspreche, mich zu opfern?«
    Der Engel wandte ihr sein strahlendes Gesicht zu. »Kannst du uns auch versprechen, dass er deinetwegen keinen Krieg anfängt? Er wollte dich retten und deshalb die Zerstörung des Tores verhindern. Notfalls hätte er uns alle für dich getötet. Jetzt halten wir das Schattenreich gerade so in Schach. Eine größere Auseinandersetzung mit ihm können wir uns nicht erlauben. Kannst du mir versichern, dass er dich friedlich sterben lässt?«
    Layla beobachtete den Schattenmann. Ihr Herz erschauderte. Doch. Wenn sie ihn diesmal bat, stimmte er sicher zu. Sie entschied über ihr Schicksal, und sie wollte der Welt, Talia, kein Tor zur Hölle hinterlassen. Das würde er verstehen. Er musste es verstehen.
    Rose täuschte einen Schlag an. Doch der Schattenmann fiel nicht darauf herein und wich ihrer Bewegung geschickt aus. Er drehte um und holte mit der Axt Schwung. Seine Muskeln traten deutlich hervor.
    Layla blieb das Herz stehen. »Wenn das okay ist, hätte ich gern noch die Nacht mit ihm.«
    Als sie erfahren hatte, wieso sie wiedergeboren worden war, hatte sie dieselbe Bitte geäußert. Vielleicht erhielt sie jetzt eine andere Antwort.
    Die Axt sauste nach unten. Rose wich aus, verlor das Gleichgewicht und griff ins Leere. Ihr Blick wirkte panisch.
    Die Miene des Schattenmanns blieb ausdruckslos. Die Klinge blitzte auf, schwebte in der Luft, sauste durch den roten Staub. Und traf.
    Roses Kopf fiel auf den rissigen harten Boden.
    Die Engel zogen sich bereits zu ihren Wagen zurück. Der Blonde rief ihr zu. »Sag ihm, dass er mir die Axt zurückbringen soll, ja?«
    Layla richtete ihren Blick auf den Schattenmann, der atemlos vor ihr stand. Schweiß strömte über seine braunen Schultern. Die Axt hing neben seinem Körper. Wieder waren seine Schnürsenkel offen.
    Seine schwarzen Schattenaugen verfolgten den Abzug der Engel. Er hatte damit gerechnet, als nächstes gegen sie anzutreten. Mit finsterem, argwöhnischem Blick wandte er sich zu ihr um.

19
    Der Blick des Schattenmanns glitt von den Schnürsenkeln zu Layla. »Jetzt soll ich Hasenohren machen?«
    »Ja«, sagte sie und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Lege sie überkreuz. Ja, genau so. Hasenohr, Hasenohr … richtig. Und nun rein ins Tor.«
    Der Schattenmann betrachtete sein Werk, dann wandte er sich zu ihr um. »Ich brauche noch etwas Übung.«
    »Du schaffst das.« Sie sah zu seinem Haar und setzte eine gespielt traurige Miene auf. »Die ganze Pracht dahin. Ich hatte mit diesen Haaren noch so viel vor. Schade.«
    Zwischen ihnen herrschte eine stillschweigende Übereinkunft. Sie sprachen nicht über das, was morgen kam. Laylas Optimismus schien ungebrochen.
    In dem Hotelzimmer war der Schattenmann zum ersten Mal in den Genuss einer Dusche gekommen und hatte lediglich über die glitschige kleine Shampoo-Flasche geflucht. Nachdem er gegessen und reichlich Wasser getrunken hatte, fühlte er sich besser. Genau wie Layla gesagt hatte.
    Sie stand vom Bettende auf, wo die improvisierte Lehrstunde stattgefunden hatte. Sie auf Knien vor ihm, er auf der Bettkante. Dazu hatte er das Bett eigentlich nicht nutzen wollen. Als sie nach der Tüte mit Kleidung griff, die sie ihm unbedingt hatte kaufen wollen, stand er auf. Er nahm sie ihr ab und legte sie auf das Sofa.
    Schließlich kam Layla zur Ruhe. Und auch er. Bis auf gelegentliches

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