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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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gesehen, dass einer stirbt.«
    Adams Augen funkelten: »Die Geister sind bereits tot. Er setzt lediglich das Siegel unter den Vertrag.«
    Die Erklärung ergab keinen Sinn. Das musste etwas mit dem Schattenreich, mit Magie zu tun haben.
    Adam stand auf, um zu Khans erstem Opfer zu gehen. Das war verrückt. Es konnten noch weitere Geister dort draußen sein, doch Adam lief vollkommen sorglos ohne Deckung umher. Und seine Männer taten es ihm gleich. In Khans Gegenwart fühlten sich alle sicher.
    Layla reckte den Hals, damit ihr nichts entging. Khan war immer noch nirgends zu entdecken, also sprang sie auf und stolperte hinter Adam her, um den Fortgang der Ereignisse zu verfolgen.
    »Hebt die Überreste der Geister auf und bringt sie in die Untersuchungszelle«, sagte er gerade. »Den hier zuerst.«
    Es stank furchtbar, als wäre der Geist schon lange tot. Layla presste ihre Hand auf Mund und Nase, während sie die vertrocknete, gelbliche Hülle aus Geistergewebe und Knochen am Boden musterte. In den Büschen fanden sich ein paar strähnige, schmutzige Haare über gallertartigen Augen. Die Überreste erinnerten kaum noch an einen Menschen.
    »Vor gar nicht langer Zeit«, sagte Adam, »haben Sie hier in meinem Wald gehockt. Ganz allein.«
    Sie erschauderte, als ihr klar wurde, in welcher Gefahr sie sich befunden hatte. Sie hätte leicht umkommen können.
    »Was wollten Sie an dem Tag wirklich?« Adam holte ein Paar Einmalhandschuhe aus der Tasche, streifte sie über und ging in die Hocke.
    Layla dachte daran, wie sie hier mit ihrer Kamera gesessen und darauf gewartet hatte, dass Talia in Segue erschien. »Ein Foto für meinen Artikel.«
    Sie ging ebenfalls in die Hocke. Was meinte Adam von der Leiche zu erfahren? Konnte man herausfinden, wer der Geist zuvor als Mensch gewesen war?
    Adam sah sie an. »Sie sind aus New York angereist, Stunden von Middleton hergewandert, über meine Mauer geklettert und haben in der Kälte gewartet – nur für ein Foto?«
    »Ich weiß, das klingt verrückt.« Sie konnte selbst nicht fassen, dass sie das getan hatte.
    Adam schüttelte den Kopf, seine harten Gesichtszüge entspannten sich etwas. »Als Talia neulich abends von Ihnen zurückkam, war sie in Tränen aufgelöst. Ich glaube, ich verstehe Sie jetzt etwas besser.«
    Adam wirkte abgespannt und erschöpft, in seinem Nacken klebte Blut, und vermutlich lag noch ein ganzer Tag Arbeit vor ihm, bevor er sich ausruhen konnte. Und wenn die Geister »die Grenze austesteten«, wie er sagte, musste er bei Einbruch der Nacht wieder hier draußen sein.
    Einige Männer in Plastikoveralls und mit Masken vor dem Gesicht kamen auf sie zu. Sie trugen große graue Kisten bei sich, in denen sich vermutlich Werkzeug befand, um die Überreste zu beseitigen.
    »Wenn Sie wollen, können wir uns später weiter unterhalten«, sagte Adam. »Ich habe hier jetzt einiges zu regeln. Die Waffe können Sie behalten. Sie wissen eindeutig, wie man damit umgeht.«
    Sie hatte immer noch den Finger am Abzug. »Segue ist also sicher?«
    »Für den Moment.«
    Sie nickte, stand auf und trat zur Seite, damit das Team unter Adams Anleitung arbeiten konnte. Die Waffe behielt sie jedoch in der Hand.
    Es war eine interessante, aber widerliche Arbeit. Noch nie hatte sie gesehen, wie ein Geist getötet und seine Überreste beseitigt wurden. Entsprechend hoch war ihr Adrenalinspiegel. Layla verschränkte die Arme, um ein Zittern zu unterdrücken. Am Horizont ging die Sonne auf und färbte die Welt rosa. Der Geruch des Waldes wirkte warm, doch die Temperatur blieb unverändert kühl. Zwischen den Bäumen liefen Soldaten umher und markierten hier und dort mit einer roten Fahne den Fundort von Leichenresten. Und von irgendwo dort oben sah Khan ihnen zu. Schon wieder hatte er ihr das Leben gerettet.
    Das Bild des durch die Luft fliegenden Geistes blitzte in ihrem Kopf auf. Und die Öffentlichkeit glaubte, Geister seien kranke Menschen.
    »Können alle fliegen?« Als der Geist einfach die Flugbahn geändert hatte – furchtbar. Und sie hatte nach ihren Nestern gesucht, um ihre Herkunft zu erforschen. Wann wäre sie darauf gekommen, dass es eine paranormale Erklärung für alles gab? Vermutlich nie.
    Adam sah zu ihr herüber. »Geister können genauso wenig fliegen wie jeder normale Mensch.«
    Layla verstand seine Argumentation, doch … »Der eine konnte es. Das schwöre ich.«
    Adams Miene spannte sich unmerklich an, doch er sagte nichts.
    »Wirklich.« Niemand glaubte den verrückten

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