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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Mist, den sie sah. Sie hatte angenommen, dass Adam anders reagieren würde. »Fragen Sie Khan.«
    Das Säuberungsteam stieß einen schmalen Spachtel in die Erde, und Adam wandte sich ab, um ihre Arbeit zu beaufsichtigen. Als durch die Bergung der Überreste frischer Gestank aufstieg, wich sie hustend zurück. Okay, Unterhaltung beendet.
    Erneut zitterte sie. Obwohl die Sonne hell durch die Bäume schien, schmerzten ihre Ohren von der Kälte. Zeit zurückzugehen und sich ein paar Notizen zu machen. Sie wollte in ihrem Schlafzimmer eine Wand mit Haftnotizen bedecken, die sie entsprechend den drei Welten in drei Bereiche aufteilte. Wenn sie ganz freundlich fragte, stellte ihr vielleicht jemand ein Whiteboard und ein paar Stifte zur Verfügung.
    Als sie ging, erklärte Adam widerwillig: »Ich überprüfe die Bänder. Fliegende Geister wären ein Problem.«
    Sie lief ein Stück durch die Bäume und kletterte durch das Unterholz, wobei sie sich die Beine aufkratzte. Erst dann traute sie sich, nach Khan zu rufen, damit er sie zurückbrachte.
    »Khan?« Wie eine Puppe wartete sie darauf, dass er sie mit seinen Schatten umfing und hochhob, doch nichts geschah. War er da und reagierte nicht? Oder war er fort? Wie dem auch sei, sie musste den ganzen Weg nach Segue zurücklaufen. Na, toll. Langsam gingen ihr seine mysteriösen Machenschaften auf die Nerven. Noch etwas, worüber sie reden mussten.
    Plötzlich vernahm sie über sich einen Knall . Sie fuhr herum und suchte mit den Augen die Äste ab. Es knackte , und sie riss die Waffe hoch, um nach oben zu schießen. Die falsche Reaktion. Ein großer schwarzer Ast raste auf sie zu. Im letzten Moment wich sie aus, warf sich in das Dornengestrüpp, schürfte sich Wade und Knöchel auf und verlor einen Schuh.
    Als die Männer durch das Unterholz zu ihr kamen, rang sie erschrocken um Atem.
    Ihr Herz wollte nicht aufhören zu hämmern, selbst als kräftige Hände ihr aufhalfen und sie auf die kühle Erde setzten. Ein Mann legte ihr eine warme Uniformjacke um die Schultern, während ein anderer sich um ihr Bein kümmerte.
    »Verdammt, ich habe vergessen … Durch Gewalt oder einen Unfall «, sagte Adam.
    »Was?«
    »Nichts«, entgegnete er bissig. »Ich habe versagt, das ist alles.«
    »Ich werde es überleben«, versicherte Layla, obwohl die Schnitte heftig brannten. Das Spray, das der Soldat auftrug, linderte den Schmerz etwas. Kein Grund, sich aufzuregen. Nur ein Ast.
    Adam blickte sie mit hochrotem Gesicht und finsterem Blick an. Besser, sie hielt den Mund.
    »Ich glaube, Khan ist weg«, sagte sie.
    »Ja, ich wünschte, er hätte mir Bescheid gesagt.« Adam deutete auf ein paar Männer, darunter Kev mit dem roten Gesicht, der sie am Tag ihrer missglückten Fotoaktion in Segue abgeführt hatte. »Bringt sie zurück nach Segue. Sorgt dafür, dass Patel sich das Bein ansieht. Sie neigt zu lebensbedrohlichen Entzündungen.«
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach Layla. Jetzt ging er wirklich zu weit.
    Adam durchbohrte sie mit seinem Blick.
    Sie hob beschwichtigend die Hände. »Gut. Ich gehe wieder zu Dr. Patel. Aber es geht mir gut.«
    »Und achtet auf Bären«, sagte Adam zu Kev. »Wenn sich welche auf dem Berg befinden, unterbrechen sie bestimmt ihren Winterschlaf, um Layla im Wald zu überraschen.« An sie gewandt sagte er: »Sie bleiben im Gebäude, passen auf der Treppe auf und kauen sorgfältig Ihr Essen. Ich lasse nicht zu, dass Talia Sie noch ein zweites Mal verliert.«
    Essen sorgfältig kauen? Was?
    Layla erstarrte, ihr gefror das Blut in den Adern.
    Hörten diese Leute denn nie auf, in Rätseln zu sprechen? »Was ist los?«
    Adams Blick verfinsterte sich noch mehr. Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Nichts für ungut.«
    »Was hat Khan Ihnen gesagt?« Wie praktisch für ihn, dass er nicht hier war, um die Frage selbst zu beantworten.
    Kev und sein Partner wirkten verwirrt.
    Ast. Infektion. Bären. Ihr verdammtes Essen kauen? Ihr Magen krampfte sich zusammen, als sie die Liste in Gedanken fortführte: Überfall, Autounfall, Schussfeuer.
    »Ich werde sterben, stimmt’s?« Das musste es sein.
    Adam schwieg und sah sie mit gequälter Miene an. Schließlich stieß er die Luft aus. »Nicht, wenn wir es verhindern können. Nicht noch einmal.«
    Adam wirkte resigniert, als wollte er sagen: »Jetzt weißt du es.« Layla bemühte sich, das Rätsel schnell zu lösen.
    Sie war Kathleen, die gestorben war … Ja, und zwar ungefähr in Laylas Alter.
    Aber sie war jung.

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