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Zwielichtlande

Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Kellison
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Bewegung des Wolfes. Für einen Augenblick löste sich der Wolf in den dunklen Schatten in Abigails Schlafzimmer auf.
    Ihr Herz schlug so laut, dass es ihr Hörvermögen dämmte, was wiederum ihren Sehnerv beeinträchtigte. Ihre Panik war stärker als jede Vernunft. Kauerte der Wolf in den Schatten neben dem Nachttisch ? Oder unter dem Bett? An der Wand? Hinter der Tür?
    Sie konnte ihn nicht sehen, verdammt. Schatten waren überall.
    Annabellas Angst verfestigte sich zu einem Knoten in ihrem Bauch, ihre Kopfhaut kribbelte. Sie überwand sich, den Blick zur Decke zu richten, zu den einzelnen Schatten des Ventilators. Und tatsächlich – wie eine Spinne versteckte sich der Wolf dort oben, hatte die Beine unter dem rauen Körper angewinkelt, angeschlagen, aber noch lebendig.
    Annabella stolperte, als Custo sie zu sich herüberzerrte. Mit einem Sprung flohen sie an die rückwärtige Seite des Raumes, die der Tür gegenüberlag. Nachdem sie die Luft angehalten hatte, rang sie nun keuchend nach Atem und wich an die Wand zurück.
    Die alte Frau bewegte sich und wimmerte. Aber, Gott sei Dank, sie lebte .
    Annabella nahm eine Bewegung wahr und blickte kurz zu Zoe, die sich aus Adams Griff löste und zu Abigail stürzte, um sie mit ihrem Körper vor dem Angreifer dort oben zu schützen.
    »Schhh, alles ist gut«, sagte Zoe. »Ich bin da. Schhh.«
    Annabella schluckte einen Kloß hinunter und drückte Custos Hand. Sie hasste Spinnen. Abgrundtief .
    »Wenn du Engelsflügel hättest, könntest du nach oben fliegen und sie zerquetschen«, sagte sie mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen.
    »Um eine von der Größe zu töten, bräuchte ich einen wirklich großen Schuh«, erwiderte er. Er war deutlich ruhiger als sie und konzentrierte sich ganz auf die Decke. »Adam, setz einen großen Schuh auf die Waffenliste von Segue.«
    Adam brummte.
    Mit einer fließenden Bewegung beförderte Custo eine Waffe hervor und schoss mit lautem Knallen auf die Decke. Adam feuerte mit seiner Waffe.
    Bei jedem Schuss zuckte Annabella zusammen, während Zoe kreischte, sich dichter an Abigail drückte und schützend die Hände über den Kopf hielt.
    Sie hatten Waffen ?
    Die Schatten regneten von der Decke herab und landeten auf vier Pfoten auf der anderen Seite des Schaukelstuhls. Es war ein wütender Wolf, dessen breite Schultern und Rumpf ihr allzu vertraut vorkamen. Er richtete die Ohren auf, fletschte die Zähne und sah sie aus intelligenten Augen an. Verdammter Mist, er starrte sie an.
    In Custos Schusslinie kauerten die beiden Schwestern. »Adam!« Adam schoss erneut und der Wolf fiel.
    Annabella zitterte und holte hoffnungsvoll Luft, obwohl sie ganz genau wusste , dass man den Wolf nicht töten konnte. Sie streckte die Hand aus und griff von hinten Custos Hemd.
    Ihre Zuversicht schwand, als sie bemerkte, wie sich der kraftvolle Schatten durch die Sprossen unter den Schwestern hindurch auf sie zubewegte.
    Annabella quetschte sich hinter Custo an die Wand. Wolf würde niemals aufgeben. Nicht, bevor er sie für sich hatte. Nie, nie, n…
    Custo schoss wiederholt auf den Boden – bei dem Lärm zuckte sie jedes Mal heftig zusammen – und hinterließ qualmende Einschusslöcher in dem schlangenähnlichen Körper, was diesem jedoch nichts ausmachte.
    Je näher es Custo und ihr kam, desto stärker zischte das dunkle Schattenwesen. Fauliger Rauch stieg von ihm auf, als stünde Wolf, nein der Wolf, in Flammen. Doch er schlich weiter auf sie zu.
    Als er dicht vor ihr war, trat Annabella mit dem Fuß nach ihm, aber der Schatten teilte sich, und ein kühler Tentakel wickelte sich um ihren Knöchel. Als er ihre nackte Haut berührte, begann sie, unkontrolliert zu zittern.
    Custo sank auf die Knie, griff den dunklen Körper und riss ihn von ihr los. Doch der Schatten löste sich in seinen Händen in Rauch auf. Er musste es noch einmal versuchen, als die Schlange sich vor Annabellas Augen neu bildete.
    Ein tiefes Stöhnen, das aus ihr selbst kam, drang an ihre Ohren, denn blanke Panik ergriff sie. Custo konnte ihn nicht aufhalten. Wieso nicht?
    Knisternd kroch die Schlange unter den Saum ihrer Hose, glitt ihre Wade hinauf und wand sich um ihren Oberschenkel.
    Sie schrie, war außer sich und schlug vergeblich auf ihre Kleidung ein, während die Schlange über ihren Schritt hinwegkroch, sich wie ein großer Stringtanga um sie band – oh, bitte, nicht – , ihre Taille zusammenschnürte und sich der Mulde zwischen ihren Brüsten näherte. Ihr Körper

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