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Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Titel: Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothee von Haugwitz , Petra Lersch
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legen Sie immer zuerst die Kinder an die Brust und geben die Flasche hinterher. Oder Sie stillen ein Kind voll, das andere Kind bekommt die Flasche und bei der nächsten Mahlzeit wird gewechselt.
    WISSEN
    Erfahrungen aus der eigenen Praxis
    Wie ernähren Zwillingsmütter Ihre Zwillinge im ersten Halbjahr nun wirklich? Wir haben einmal bei 120 Müttern, die unsere Kurse besucht haben, nachgefragt: Der überwiegende Teil, 84 Prozent, hat entweder drei bis sechs Monate voll oder teilweise gestillt. Etwas mehr als die Hälfte davon, nämlich 54 Frauen, haben ausschließlich die Brust gegeben, 47 Frauen praktizierten erfolgreich Zwiemilchernährung. 19 Frauen, das entspricht 16 Prozent, entschieden sich von Beginn an für Flaschenfütterung mit Säuglingsersatznahrung.
Das Abpumpen von Milch
    Wenn Ihre Kinder noch nicht aus der Brust trinken können, sollten Sie so früh wie möglich, am besten am Tag der Geburt, mit dem Abpumpen, bzw. dem manuellen Entleeren der Brust beginnen. Das Pumpen soll das Trinken der Babys an der Brust so gut es geht imitieren. Dazu ist ein fester Pumprhythmus von mindestens sechs bis acht Pumpzeiten in 24 Stunden besonders wichtig, damit die Ausschüttung des Milchbildungshormons Prolaktin ausreichend stimuliert wird. Pumpen Sie auch nachts regelmäßig ab, so gewöhnen Sie sich an den Versorgungsrhythmus Ihrer Kinder und gewinnen kostbare Muttermilch für beide. Am besten führen Sie ein Protokoll über Pumpzeiten und die Menge der gewonnenen Milch.
    Eine Handpumpe ist meist nicht effektiv genug, um die Milchbildung gut in Gang zu bringen. Besser geeignet sind elektrische Intervallmilchpumpen, zum Beispiel von Medela oder Ameda, mit denen Sie auch beide Seiten zeitgleich abpumpen können (sog. Tandempumpen). Das spart Zeit und regt die Milchbildung intensiver an.
Das manuelle Entleeren und Pumpen
    Zur Gewinnung der ersten Milliliter Kolostrum eignet sich die manuelle Entleerung der Brust und das Auffangen der Muttermilch mit einer kleinen Spritze besser.
    Manuelles Entleeren. Beim Entleeren der Brust von Hand soll mit den Fingern die Zungenbewegung nachgeahmt werden, mit der der Säugling die Milch aus den Brüsten saugt. Dazu nimmt man die Brust in die Hand, Daumen und Zeigefinger formen ein „C“ und liegen mit den Fingerspitzen ca. 3–3,5 cm hinter der Brustwarze. Nun wird die Brust leicht angehoben, Daumen und Fingerspitzen drückendann etwas in Richtung Brustkorb und werden anschließend mit leichtem Druck nach vorne zur Brustwarze geführt, ohne auf der Haut zu rutschen. Danach so weit locker lassen, dass die Brust nur noch leicht von der Hand gehalten wird, Finger und Daumen gehen in die Ausgangsposition. Das „Lockerlassen“ ist wichtig, damit die Milch nachfließen kann. Nun wieder von vorn: Brust anheben, Finger in Richtung Brustkorb drücken, Fingerspitze und Daumen zur Brustwarze zusammenführen, lockerlassen. Sobald der Milchfluss an dieser Stelle versiegt, muss die Hand um die Brust verschoben werden, um alle Bereiche der Brust zu erreichen. Die Milch sollte in einem sauberen Gefäß oder einer Spritze aufgefangen und gleich verschlossen in den Kühlschrank gestellt werden.
    Abpumpen. Waschen Sie sich vorab gründlich die Hände. Stellen Sie alles, was Sie brauchen, in greifbare Nähe: eine kleine Spritze, die elektrische Milchpumpe, zwei sterilisierte Abpumpbestecke – Achtung: die Aufsätze der Pumpbestecke gibt es in mehreren Größen – zwei vorgewärmte Kirschkernsäckchen und, wenn Ihre Kinder in einem anderen Zimmer versorgt werden müssen, ein Foto Ihrer Kinder. Oder pumpen Sie mit Blick auf Ihre Zwillinge – dadurch fließt die Milch leichter.
Setzen Sie sich bequem hin, möglichst angelehnt mit einem Stillkissen im Schoß, um die Arme gut abstützen zu können.
Beginnen Sie mit einer sanften Brustmassage und wärmen Sie die Brüste mit den Kirschkernsäckchen, dadurch wird der Milchspendereflex angeregt und das Pumpen erleichtert. Setzen Sie die Pumpbestecke auf und starten Sie das Abpumpen. Die Intervallpumpe wird ca. zwei Minuten lang das Ansaugen der Kinder durch einen schnellen, leichten Pumprhythmus imitieren, bevor die längeren Saugzüge beginnen. Pumpen Sie mit kurzen Pausen, in denen Sie die Brüste sanft massieren, in dem Rhythmus sieben – fünf – drei Minuten. Auch wenn keine Milch mehr fließt, stimuliert das Pumpen die Milchbildung.
Seien Sie geduldig – Ihre Brust wird sich erst an das Pumpen gewöhnen müssen. Zu Anfang können Sie vielleicht

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