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Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Titel: Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothee von Haugwitz , Petra Lersch
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davon aus, dass eineiige Zwillinge länger für den Aufbau des Selbstbildes brauchen als Einlinge. Ältere eineiige Zwillinge benannten in Untersuchungen häufig das Spiegelbild mit dem Namen des Bruders bzw. der Schwester. Auf Fotos erkennen sie sich häufig nicht wieder, sondern sehen ihren Zwilling darauf. Insofern scheint es nur dazu zu passen, dass auch schon in den ersten drei Monaten ein Spiegelbild eineiige Zwillinge verwirrt. Sie sehen sozusagen den Bruder oder die Schwester in natura und im Spiegel!
Bewegung heißt Entwicklung
    Babys sind von Geburt an mit Reflexen ausgestattet. Diese unwillkürlichen Bewegungen, die durch einen bestimmten Reiz ausgelöst werden, erleichtern ihnen das Überleben, das Eingewöhnen an die neue Umgebung und helfen, Muskeln und Nervensystem zu trainieren. Wie bei Einlingen auch, verlieren sich die typischen Neugeborenenreflexe bei Zwillingen im Laufe der ersten drei Monate.
    Im Laufe der ersten drei Lebensmonate verbessert sich vor allem die Kopfkontrolle der Kinder. Am Ende des dritten Monats gelingt Babys eine aufrechte Kopfhaltung in jeder Körperlage.
    Ist das Strampeln in den ersten Wochen noch vorwiegend reflexgesteuert, werden die Bewegungen der Babys mit zunehmender Kraft immer gezielter. Das Zusammenspiel zwischen der Bewegungssteuerung im Gehirn und den ausführenden Muskeln klappt besser. Auch das Greifen ist zunächst reflexbedingt und übt sich in den ersten drei Monaten hin zu bewusstem Greifen. Die Hände sind jetzt häufig geöffnet, werden oft vor dem Gesichtgehalten, in den Mund gesteckt oder berühren sich gegenseitig.
    Strampeln und greifen werden Ihre Kinder je nach Temperament stark oder weniger. Oft sind bei Zwillingen schon sehr früh Vorlieben festzustellen. Während ein Zwilling vor allem aus Leibeskräften strampelt, zeigt der andere Zwilling ein stilleres Verhalten und hört oder sieht dem Bruder bzw. der Schwester einfach zu!
Die Beziehung zur Umwelt und zum Geschwister
    Babys sind gleich nach der Geburt interessiert an der Welt um sie herum, sie lauschen und schauen und lassen die Umgebung auf sich einwirken. Schon früh erkennen sie Stimmen und Menschen wieder, ihr Gedächtnis ist also gut ausgebildet. Das Interesse am menschlichen Gesicht und an der menschlichen Stimme ist den Babys angeboren. Mit Mimik, Blickverhalten, Lauten, Körperhaltung und Bewegungen drücken sich Säuglinge aus und interagieren mit ihrer Umwelt. Sie werden bemerken, wie vor allem Ihre Gesichtsbewegungen von Ihren Kindern imitiert werden. Schon früh erscheint im Schlaf das sogenannte „Engelslächeln“, mit ca. sechs bis acht Wochen entsteht das „soziale Lächeln“. Babys lächeln zunächst jedes Gesicht an, dann nur noch vertraute und schließlich nur noch freundliche vertraute Gesichter.
    Da Ihre Kinder noch nicht sprechen können, ist Schreien für sie die spontane Art zu sagen: Etwas stimmt nicht! Schon nach wenigen Wochen werden Sie sowohl eine unterschiedliche Qualität des Schreiens wahrnehmen, an der Sie den Grund – Hunger, Müdigkeit, Bauchschmerzen – erkennen können, als auch Ihre beiden Kinder „heraushören“ – die in unterschiedlicher Tonlage – eher verhalten oder mit Nachdruck ihr Unwohlsein kundtun.
    Zwillinge haben viel Zeit miteinander im Mutterleib verbracht. Auch wenn sie einander nicht bewusst wahrgenommen haben, so ist zwischen ihnen doch eine enge Beziehung entstanden, die sie ihr Leben lang begleiten wird. Dies zeigt sich in den ersten drei Lebensmonaten deutlich. Sie suchen immer wieder die Nähe zueinander. Legt man sie auseinander, so schaffen sie es schon sehr früh, sich wieder aneinanderzulegen – durch ruckelnde Bewegungen auf dem Boden. Ist der andere nicht anwesend, wirken sie schnell irritiert. Wacht einer von beiden auf und wird hochgenommen, meldet sich der andere oft kurze Zeit später.
    WISSEN
    Einige Reflexe nach der Geburt
    Suchreflex . Babys drehen ihren Kopf in Richtung der Berührung und öffnen dabei den Mund, um zu saugen, wenn sie an der Wange gestreichelt werden. Es scheint, als verstünden sie den Berührungsreiz als Signal: „Meine Nahrungsquelle ist in der Nähe.“
    Saugreflex . Da Babys jede Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme nutzen müssen, beginnen sie automatisch an allem zu saugen, z. B. wenn man ihnen einen Finger hinhält.
    Schluckreflex . Er wird beim Trinken ausgelöst oder wenn von oben nach unten über den Hals gestrichen wird.
    Schutzreflex für die Atmung . In Bauchlage drehen Babys

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