Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
automatisch den Kopf zur Seite, damit sie gut atmen können.
Mit allen Sinnen
Auch die Entwicklung der Sinne ist bei Zwillingen geprägt von gegenseitiger Anregung. Man sieht sich, man hört sich, man fühlt und riecht sich und manchmal schmeckt man sich auch, wenn die Hand des Geschwisters sich zufällig im eigenen Mund verirrt hat. Immer wieder ist zu beobachten, dass die Babys die Nähe des anderen suchen. Oft liegen sie so eng aneinandergekuschelt, dass man als Eltern meint, dies könne nicht gut gehen. Allerdings haben die Eltern damit offensichtlich größere Probleme als die Kinder. Seien Sie sicher, wenn einer dem anderen zu sehr auf die Pelle rückt, wird der Betroffene sich lautstark melden!
Wie Einlinge auch können Zwillinge von Geburt an ein Gesicht oder einen Gegenstand kurze Zeit fixieren. Helligkeit und Farben nehmen sie vermutlich verschwommen wahr, scharf sehen sie nur in einem Abstand von etwa 25 bis 30 Zentimetern. Das hat seinen Sinn. In diesem Abstand befindet sich Ihr Gesicht, wenn Sie ein Kind auf dem Arm haben oder stillen. Bis zur achten Lebenswoche kann man häufig beobachten, dass Babys ab und an ein Auge wegrutscht und sie stark schielen. Danach können Ihre Kinder ihre Augen so gut dirigieren, dass sie sich parallel bewegen.
Auch wenn Sie die Kinder auseinanderlegen, sie ruckeln sich wieder aneinander.
Am Ende des dritten Lebensmonats werden Ihre Kinder schon weitaus besser sehen können! Sie können Sie quer durchs Zimmer erkennen und Freude daran haben, aus dem Fenster zu schauen und Bewegungen auf der Straße oder das Spiel der Äste im Wind zu beobachten. Auch kontrastreiche Bilder werden immer attraktiver. Doch ganz oben auf der Hitliste stehen unverändert Gesichter. Gegen Ende des dritten Lebensmonats ist das Zusammenspiel von Augen und Händen bereits weit fortgeschritten. Ihre Kinder versuchen, Dinge in ihrer Reichweite zu erwischen. Musik undStimmen, speziell vertraute Stimmen, die sie schon im Mutterleib gehört haben, gehören für Neugeborene zu den spannendsten Geräuschen. Schon Ende der dritten Lebenswoche wenden Kinder sich Geräuschquellen zu. Mit etwa vier Wochen kann man beobachten, dass sie ihr Verhalten der Stimmlage der Bezugsperson anpassen. Sie werden ruhig, wenn sie sanft klingt, aufgeregt, wenn laut geredet wird. Laute, krachende Geräusche mögen Babys meist gar nicht, gleichmäßig brummende oder surrende Laute wiederum wirken beruhigend. Alltagsgeräusche wie Geschirr- und Töpfeklappern, Wasserrauschen, das Quietschen einer Tür, das Schuhgepolter älterer Geschwister wecken ebenfalls das Interesse Ihres Babys.
Der Tastsinn ist bei Babys am besten entwickelt. Er ermöglicht Ihren Kindern, Wärme, Kälte, Liebkosungen oder Schmerzen wahrzunehmen. Bereits bei der Geburt können Ihre Kinder riechen und schmecken. Diese beiden Sinne sind eng miteinander verknüpft. Forschungen haben gezeigt, dass Neugeborene Süßes bevorzugen. Sie saugten in Tests gerne an Flaschen mit gesüßtem Wasser, drehten aber den Kopf weg bzw. weinten, wenn ihnen Saures oder Bitteres angeboten wurde. Schon nach etwa acht Tagen erkennen Babys ihre Mutter am Geruch und am Geschmack der Muttermilch.
Die Sprachentwicklung
Schon Neugeborene entdecken mit jedem Tag neue Möglichkeiten, Geräusche zu machen. Sie produzieren recht schnell viele gurrende und gurgelnde Laute. Mit zwei Monaten bringen einige Babys bereits Vokalfolgen hervor wie „ah, ah“ und „ooh, ooh“. Ihre Kinder genießen es, wenn Sie diese Laute wiederholen! Sie regen sie damit an, weiter zu üben. So wird der gesamte Sprechapparat, also Lippen, Zunge, Gaumen, Stimmbänder, trainiert. Herrlich für Zwillingseltern ist es zu erleben, wie ihre Babys sich gegenseitig anregen. Schon früh werden Sie feststellen, dass Ihre Zwillinge sich „unterhalten“. Die typischen Gurr- und Gurgellaute und Vokalfolgen macht jedes Ihrer Kinder und das andere wird ihm antworten. Babys sind in den ersten drei Lebensmonaten vor allem am Ausdruck der Stimme interessiert, während der Inhalt der Wörter noch ohne Bedeutung für sie ist; die Art des Sprechens ist also wichtiger als das, was Sie sagen.
Erstes Spielen
Babys spielen mit sich selbst, vor allem mit ihren Händen. Dieses Spiel mit den Händen ist die eigentliche Vorbereitung zum Greifen und übt vieles: die Hand-Mund-Koordination dadurch, dass das Kind seine Hände in den Mund zu nehmen lernt, die Hand-Auge-Koordination durch das Betrachten der Hände und die
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