Zwischen den Sternen
gehören zu dir.«
»Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.«
»Sag, dass wir bei dir bleiben dürfen.«
»Ja«, bestätigte ich. »Bleibt bei mir. Danke. Ich danke euch beiden.«
»Keine Ursache«, sagte Hickory.
»Dann möchte ich euch den offiziellen Auftrag erteilen, wieder einen Menschen aus mir zu machen«, sagte ich. »Ich muss mich duschen oder waschen und mir neue Sachen anziehen. Aber vorher müsst ihr mir verraten, was von diesen seltsamen Dingen da drüben die Toilette ist. Diese Sache ist nämlich von allerhöchster Dringlichkeit.«
23
Etwas rüttelte mich vorsichtig wach. Ich schlug danach. »Geh weg! Stirb!«
»Zoë«, sagte Hickory. »Du hast Besuch.«
Blinzelnd sah ich zu Hickory auf, der sich als Schattenriss vor dem Licht aus dem Korridor abzeichnete. »Was erzählst du da?«
»General Gau. Er ist hier. Und er möchte dich sprechen. Jetzt.«
Hastig setzte ich mich auf. »Das kann nicht dein Ernst sein.« Dann nahm ich meinen PDA und sah auf die Uhrzeit.
Vierzehn Stunden zuvor hatten wir unser Ziel im Territorium der Konklave erreicht und waren in den Normalraum gefallen, tausend Kilometer von der Raumstation entfernt, die General Gau zum Verwaltungszentrum der Konklave gemacht hatte. Als Grund hatte er angegeben, dass er keinen bestimmten Planeten begünstigen wollte. Die Raumstation war von mehreren hundert Raumschiffen aller Konklavenvölker umringt, ganz zu schweigen von den unzähligen Shuttles und Frachttransportern, die zwischen den Schiffen und der Station unterwegs waren. Die Phoenix-Station, die größte von Menschen erbaute Raumstation, war so groß, dass sie angeblich die Gezeiten auf dem Planeten Phoenix beeinflusste (auch wenn sich die Auswirkungen nur mit äußerst empfindlichen Instrumenten messen ließen, aber immerhin). Trotzdem hätte
man sie locker in einer Ecke des Hauptquartiers der Konklave unterbringen können.
Nach unserer Ankunft hatten wir uns identifiziert und eine verschlüsselte Botschaft an General Gau geschickt, in der wir um eine Audienz ersuchten. Man hatte uns die Koordinaten für einen Parkorbit übermittelt und dann ignoriert. Nach zehn Stunden Warterei hatte ich mich schlafen gelegt.
»Du weißt, dass ich es immer ernst meine.« Hickory ging zur Tür zurück und schaltete die Beleuchtung meiner Kabine ein, was mich zusammenzucken ließ. »Komm jetzt. Du musst mit ihm reden.«
Fünf Minuten später war ich in etwas gekleidet, von dem ich hoffte, dass es halbwegs anständig aussah, und ging mit unsicheren Schritten den Korridor entlang. Nach etwa einer Minute rief ich plötzlich »Mist!« und lief zu meiner Kabine zurück. Als ich eine Minute später zu Hickory zurückkehrte, hatte ich ein Hemd dabei, in das etwas eingewickelt war.
»Was ist das?«, fragte Hickory.
»Ein Geschenk«, sagte ich, und wir setzten unseren Weg durch den Korridor fort.
Noch eine Minute später traf ich in einem überstürzt eingerichteten Konferenzraum ein. General Gau stand auf der einen Seite eines Tisches, der von Sitzgelegenheiten im Obin-Stil umgeben war, die jedoch weder seinen noch meinen Körperformen angemessen waren. Ich stand auf der anderen Seite, das zusammengeknüllte Hemd in der Hand.
»Ich werde draußen warten«, sagte Hickory, nachdem er mich abgeliefert hatte.
»Vielen Dank, Hickory.« Dann wandte ich mich dem General zu. »Hallo«, sagte ich wenig phantasievoll.
»Sie sind Zoë«, sagte General Gau. »Das menschliche Wesen, das den Obin befehlen kann.« Er benutzte eine Sprache, die ich nicht verstand. Seine Worte wurden von einem Kommunikationsgerät übersetzt, das er um den Hals trug.
»Die bin ich«, sagte ich und hörte, wie meine Worte in seine Sprache übersetzt wurden.
»Es interessiert mich, wie ein Menschenmädchen das Kommando über ein Transportschiff der Obin erlangen und sie dazu überreden konnte, sie zu mir zu bringen«, sagte General Gau.
»Das ist eine lange Geschichte.«
»Ich wäre schon mit der Kurzfassung zufrieden.«
»Mein Vater hat spezielle Geräte konstruiert, die den Obin Bewusstsein gaben. Die Obin verehren mich, weil ich die einzige lebende Verbindung zu meinem Vater bin. Deshalb tun sie, worum ich sie bitte.«
»Es muss nett sein, wenn ein gesamtes Volk bereit ist, einem jeden Wunsch zu erfüllen.«
»Das dürfte Ihnen doch bestens bekannt sein«, erwiderte ich. »In Ihrem Fall sind es sogar über vierhundert Völker.«
General Gau machte etwas mit seinem Kopf, von dem ich hoffte, dass es das Gleiche
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