Zwischen den Sternen
Verbündete der Menschen waren.
Charles Boutin war zufrieden und ging schließlich zu den Obin und seiner Tochter, um daran zu arbeiten, den Obin Bewusstsein zu geben. Bevor er diese Arbeit zu Ende bringen konnte, erfuhren die Menschen vom Bündnis zwischen den Obin, den Rraey und den Eneshan und griffen sie an. Das Bündnis zerbrach, und die Eneshan wurden von den Menschen gezwungen, gegen die Rraey Krieg zu führen. Dabei wurde Charles Boutin getötet und seine Tochter Zoë durch Menschen von den Obin fortgebracht. Obwohl kein individueller Obin es spüren konnte, verzweifelte die gesamte Nation, weil Charles Boutin durch seine Bereitschaft, ihnen Bewusstsein zu geben, ihr allerbester Freund geworden war. Er hatte etwas für sie tun wollen, wozu nicht einmal die gro ßen Consu bereit gewesen waren. Als er starb, starb auch ihre Hoffnung auf Bewusstsein. Als sie auch noch seine Tochter verloren, die sie als einen Teil von ihm verehrten, verstärkte das ihre Verzweiflung noch.
Dann schickten die Menschen eine Nachricht an die Obin, dass sie Boutins Arbeit kannten, und boten ihnen an, sie fortzusetzen, wenn die Obin bereit waren, sich mit den Menschen zu verbünden und gegen die Eneshan Krieg zu führen, die sich zuvor mit den Obin gegen die Menschen verbündet hatten, bevor die Eneshan die Rraey besiegt hatten. Die Obin stimmten diesen Vorschlägen zu, setzten aber die Bedingung hinzu, dass die Obin, sobald sie Bewusstsein erlangt hatten, zwei Vertreter ihres Volkes zu Zoë Boutin schicken wollten,
die alle anderen Obin an ihrem Leben teilhaben lassen sollte, weil sie das Einzige war, was ihnen noch von Charles Boutin, ihrem Freund und Helden, geblieben war.
So kam es, dass die Obin und die Menschen zu Verbündeten wurden. Vereinbarungsgemäß griffen die Obin die Eneshan an und besiegten sie, und die Obin erhielten mehrere tausend Generationen nach ihrer Erschaffung ein Bewusstsein. Und die Obin erwählten zwei aus ihrem Volk, die Zoë Boutin begleiten und beschützen und an ihrem Leben in ihrer neuen Familie teilhaben sollten. Und als Zoë ihnen zum ersten Mal begegnete, hatte sie keine Furcht vor ihnen, denn sie hatte schon einmal unter Obin gelebt. Und sie gab den beiden Namen: Hickory und Dickory. Und so wurden die beiden zu den ersten Obin, die Namen trugen. Sie waren glücklich darüber und sie wussten, dass sie glücklich darüber waren, weil Charles Boutin ihnen und allen anderen Obin ein wunderbares Geschenk gemacht hatte.
Und danach lebten sie glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage.
Hickory sagte etwas, das ich nicht verstand. »Was?«
»Wir sind uns nicht ganz sicher, ob ›danach lebten sie glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage‹ ein passendes Ende ist«, sagte Hickory. Dann stutzte er und sah mich genauer an. »Du weinst«, sagte er.
»Tut mir leid. Ich habe mich erinnert. An die Teile, in denen ich vorkomme.«
»Haben wir diese Teile falsch erzählt?«, fragte Hickory.
»Nein.« Ich hob eine Hand, um ihn zu beruhigen. »Du
hast nichts falsch erzählt, Hickory. Es ist nur so, dass die Geschichte so, wie du sie erzählst, und so, wie ich mich daran erinnere, ein wenig …« Ich wischte mir eine Träne aus dem Gesicht und suchte nach dem richtigen Wort. »Es ist ein wenig anders , das ist alles.«
»Dir gefällt der Mythos nicht«, sagte Hickory.
»Doch, er gefällt mir«, erwiderte ich. »Sehr sogar. Aber es schmerzt, sich an manche Dinge zu erinnern. So ist das manchmal bei uns Menschen.«
»Es tut mir leid, Zoë, wenn wir dir Kummer bereitet haben«, sagte Hickory, und ich hörte deutlich den traurigen Tonfall seiner Stimme. »Eigentlich wollten wir dich damit aufheitern.«
Ich stand von meinem Sitz auf, ging zu Hickory und Dickory hinüber und schloss sie beide in die Arme. »Das weiß ich«, sagte ich. »Und ich freue mich wirklich, dass ihr es versucht habt.«
9
»Sieh nur«, sagte Gretchen, »Jungs, die gleich etwas sehr Dummes tun werden.«
»Blödsinn!«, sagte ich. »Das kann unmöglich sein.« Aber ich schaute trotzdem hin.
Ohne Zweifel standen sich zwei Gruppen junger Burschen im Aufenthaltsraum der Magellan gegenüber und starrten sich gegenseitig mit einem Blick nieder, der so viel besagte wie: Wir werden uns wegen etwas völlig Idiotischem prügeln . Alle waren angriffsbereit, bis auf einen Jungen, der allem Anschein nach versuchte, einen anderen Jungen zur Vernunft zu bringen, der geradezu darauf zu brennen schien, sich in den Kampf zu
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