Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
Hand.
    »Hallo«, sagte er.
    »Hallo«, sagte ich.
    »Hallo«, sagte er und schien zu bemerken, dass er wieder genau dort war, wo er angefangen hatte.
    Ich lächelte. Und dann folgten etwa … ach, bestimmt 47 Millionen Sekunden betretenen Schweigens. In Wirklichkeit waren es wohl nur ein oder zwei Sekunden, aber wie schon Einstein erkannt hat, kann die Zeit eine äußerst dehnbare Sache sein.
    »Danke für eben«, sagte Enzo schließlich. »Dass ihr eine Prügelei verhindert habt, meine ich.«
    »Keine Ursache. Es freut mich, dass du nicht sauer bist, weil wir dir in den Rücken gefallen sind.«
    »Wie es aussah, war meine Strategie ohnehin nicht allzu erfolgversprechend. Wenn Magdy sich einmal in Stimmung gebracht hat, ist es schwer, ihn wieder runterzukriegen.«

    »Worum ging es überhaupt?«, wollte ich wissen.
    »Eine ziemlich idiotische Sache.«
    »Das war mir klar.« Dann fragte ich mich, ob Enzo es vielleicht falsch auffasste. Aber er lächelte. Ein Punkt für Enzo. »Ich meine, was hat den Streit ausgelöst?«
    »Magdy kann ziemlich sarkastisch und außerdem ziemlich laut sein«, sagte Enzo. »Er hat eine bissige Bemerkung über die Klamotten der anderen Jungs gemacht, als sie an uns vorbeikamen. Einer von ihnen regte sich deswegen auf, und schon standen sie kurz davor, sich an die Gurgel zu gehen.«
    »Also wolltet ihr Jungs euch wegen modischer Geschmacksfragen prügeln.«
    »Ich habe doch gesagt, dass es idiotisch war. Aber du weißt ja, wie das ist. Wenn man sich aufregt, wird es immer schwieriger, vernünftig zu bleiben.«
    »Aber du bist vernünftig geblieben«, sagte ich.
    »Das ist mein Job. Magdy bringt uns in Schwierigkeiten, und ich hole uns wieder raus.«
    »Also kennt ihr euch schon eine ganze Weile.«
    »Er ist seit Ewigkeiten mein bester Freund. Eigentlich ist er gar kein Idiot. Aber manchmal denkt er nicht nach, bevor er etwas tut.«
    »Du passt also auf ihn auf«, sagte ich.
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich bin kein guter Kämpfer. Viele Jungs hätten das ausgenutzt, wenn sie nicht gewusst hätten, dass Magdy sich furchtbar an ihnen gerächt hätte.«
    »Warum bist du kein guter Kämpfer?«
    »Man muss den Kampf mögen, um gut zu sein«, sagte Enzo. Dann schien ihm klar zu werden, dass er selbst seine Männlichkeit in Frage stellte, womit er seine Mitgliedschaft im Club
der männlichen Teenager gefährdete. »Versteh mich nicht falsch. Ich kann mich auch ohne Magdy sehr gut behaupten. Wir sind einfach nur ein gutes Team.«
    »Du bist das Gehirn des Teams«, sagte ich.
    »Gut möglich.« Dann schien er zu erkennen, dass ich ihn dazu gebracht hatte, eine ganze Menge über sich zu erzählen, ohne dass er irgendwas von mir erfahren hatte. »Was ist mit dir und deiner Freundin? Wer ist das Gehirn eures Teams?«
    »Ich glaube, sowohl Gretchen als auch ich besitzen recht gut funktionierende Gehirne.«
    »Das klingt fast ein wenig unheimlich.«
    »Es ist gar nicht so schlecht, wenn man andere ein wenig einschüchtern kann«, erwiderte ich.
    »Stimmt«, sagte Enzo mit genau dem richtigen Maß an Beiläufigkeit, während ich mich bemühte, nicht zu erröten. »Was ich eigentlich sagen wollte, Zoë …«, begann er und riss plötzlich die Augen auf, als sein Blick über meine Schulter ging.
    »Lass mich raten«, sagte ich zu ihm. »Genau hinter mir stehen zwei sehr unheimlich aussehende Aliens.«
    »Woher weißt du das?«, sagte Enzo nach ungefähr einer Minute.
    »Weil dein Gesicht exakt den Ausdruck hat, den ich in dieser Situation immer wieder erlebe.« Ich drehte mich zu Hickory und Dickory um. »Einen Moment noch«, sagte ich, worauf sie einen Schritt zurücktraten.
    »Du kennst sie?«, sagte Enzo erstaunt.
    »Sie sind so etwas wie meine Bodyguards«, sagte ich.
    »Du brauchst Bodyguards?«
    »Das ist etwas schwierig zu erklären.«

    »Jetzt verstehe ich, dass du und deine Freundin eine Menge Hirn braucht, um als Team zusammenarbeiten zu können.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte ich und drehte mich wieder zu den zwei Obin um. »Jungs, das ist mein neuer Freund Enzo. Sagt hallo zu ihm.«
    »Hallo«, sagten sie in bedrohlichem Stereo.
    »Äh«, sagte Enzo.
    »Sie sind absolut harmlos, solange sie nicht glauben, dass du eine Gefahr für mich bist«, sagte ich.
    »Was würde dann passieren?«, wollte Enzo wissen.
    »Da bin ich mir nicht ganz sicher. Aber ich glaube, du müsstest dich darauf einstellen, am Ende als Haufen recht kleiner Fleischwürfel dazustehen.«
    Enzo sah mich eine ganze

Weitere Kostenlose Bücher