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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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ganz gut darin und hab's außerdem ewig nicht gespielt.
    »Was ist mit dir Ben?« Immer noch sieht Paul auffordernd in unsere Richtung.
    »Nee«, sagt Ben hinter mir und schüttelt den Kopf. »Bin nicht so der Spiele-Typ.«
    »Schade eigentlich«, feixt Mo und erntet dafür meinen Vergiss es, bevor du überhaupt dran denkst! -Blick, den ich mir bei Claude abgeguckt hab. Muss ich aber anscheinend noch üben.
    »Kennst du es denn?«, frage ich, drehe mich umständlich auf seinem Schoß zum Tisch und greife nach dem Karton.
    »Nein«, gibt Ben zu.
    »Es ist lustig«, erkläre ich, während ich den Karton öffne, das Spielbrett und das Regelblatt beiseite lege und dann eine Karte, auf der James-Bond-Filme steht von einem der beiden Stapel aus der Plastikvorrichtung nehme.
    »Man hat ein Thema und zehn vorgegebene Begriffe, wie hier zum Beispiel.« Ich halte ihm die Karte unter die Nase, bevor ich sie in den Schieber stecke, um die gesuchten Filme lesen zu können. »Und dann sagst du einfach alle, die dir einfallen, und wenn du die sagst, die auf der Karte gesucht werden, dann hakst du sie ab.« Ich schiebe mit dem Daumen den kleinen grünen Schieber mit dem Häkchen auf die rote Plastikscheibe. »Also bei James Bond wären das Liebesgrüße aus Moskau, Moonraker, GoldenEye, Man lebt nur zweimal, Goldfinger …«
    » Ein Quantum Trost «, wirft Sven ein.
    »Nein, der ist zu neu«, sage ich, da er nicht mit auf der Karte steht. »Eher ältere.«
    »Darf man Tipps geben?«, fragt Anne.
    »Egal«, meint Paul.
    »Nein, keine Tipps«, beschließe ich.
    »Und wenn die Zeit um ist«, fahre ich mit meiner Erklärung an Ben fort, »dann wird gezählt, welche der Gesuchten genannt wurden, und so viele Felder darf man dann, glaube ich, vorrücken.«
    »Irgendwie muss man doch auch noch vorhersagen, wie viele man weiß, oder?«, wirft Magda ein.
    »Stimmt«, erinnere ich mich vage. »Irgendwie war da was.«
    »Gib mal die Anleitung«, fordert Chris, macht den Arm lang und zieht sie über den Tisch, während Anne sich daran macht, das Spielbrett auszuklappen, und Moritz fasziniert mit der kleinen Sanduhr spielt.
    »Es wären noch 007 jagt Dr. No, Lizenz zum Töten und Der Morgen stirbt nie gewesen«, sage ich leise zu Ben. » Die Welt ist nicht genug und… Ich liebe dich.« Ich sehe ihn an und mein Herz schlägt ziemlich hart in meiner Brust. Ich kann das Pulsieren beinahe noch in meinen Schläfen spüren. Denn natürlich ist Ich liebe dich kein Bond-Film, aber irgendwie wollt ich ihm das schon die ganze Zeit endlich mal sagen.
    »Okay, lasst uns Teams bilden«, holt Annes Stimme mich wieder zurück. Ben sieht mich immer noch an. Sein Blick ist irgendwo zwischen Panik und Entsetzen. Aber er sagt nichts. Und ich muss zugeben, ich bin ein bisschen enttäuscht, denn ein leises Ich dich auch hätte ich vielleicht erwartet. Oder es mir wenigstens gewünscht. Denn um zu checken, dass Ich liebe dich nicht der neuste Streifen mit Daniel Craig ist, braucht es nun nicht allzu viel Fantasie.
    »In Ordnung«, sage ich nüchtern, nachdem ich die Idee, das Ganze durch einen Witz zu lösen, in Sekundenschnelle verworfen habe, weil mir nicht wirklich einer einfällt, versuche meine Enttäuschung hinunterzuschlucken und drehe mich wieder zum Tisch. In meinem Kopf rauscht das Blut und in meiner Brust ist es eng.
    »Ich… bin gleich wieder da«, sagt Ben halblaut, greift nach meiner Hüfte, drückt mich unsanft nach vorne gegen die Tischkante und schiebt sich, als ich aufstehe, unter mir vom Stuhl.
    »Alles in Ordnung?«, frage ich unsicher und könnte mir in den Arsch treten dafür. Ich glaube, das hier ist meine erste Liebeserklärung, die nicht funktioniert hat. Möglicherweise hätte ich, um mich derart zu blamieren, das Ambiente geschickter auswählen sollen. Denn jetzt hab ich neben meiner ehrlichen Enttäuschung noch ein anderes Problem. Ich glaube, wenigstens Magda hat es nämlich mitbekommen. Und Moritz vermutlich ebenfalls. Netterweise lässt der sich nichts anmerken. Diese verfickte Sanduhr ist ja auch echt interessant!
    »Ja«, sagt Ben knapp und verlässt dann den Raum, ohne sich noch einmal nach mir umzudrehen. Niemand sagt etwas. Und ich wünsche mir ein Loch, das sich auftut und mich verschluckt.
    Ich hoffe, er geht nur aufs Klo. Kurz denke ich darüber nach, ob ich ihm folgen sollte, aber das wäre mir wohl noch peinlicher vor meinen Freunden als seine Reaktion grade. Ich schätze also, ich sitze das besser aus.
    »Also, wer mit

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