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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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In diesem Moment hielt sie es für möglich, daß sie einfach weglief und alles zurückließ, was ihr wichtig war. Ihre Wangenmuskeln zuckten. »Und was ist mit deinem perfekten Smaragd vom Nil?«
    Er lächelte. »Mit der Perle des Mondes.«
    »Es ist schwer für mich, mich an ihren Namen zu erinnern«, erwiderte sie steif. »Ich fürchte, daß ich nicht deine ... Erfahrung mit ihr gehabt habe. Wird die Welt in deinem nächsten Buch von ihr lesen?«
    »Natürlich. Das ist es doch, was meine Leser schätzen. Wollen mal sehen, ob ich mich darauf besinnen kann, was ich über sie geschrieben habe. Ich habe mich natürlich zuerst mit ihr befaßt - lange bevor ich diese langweiligen Kapitel über die Maße der Wagenräder und dergleichen geschrieben habe. Ich denke, ich habe sie folgendermaßen geschildert: >Nyssa war ganz Frau, ganz Feuer, ganz Leidenschaft. Sie war eine wunderbare Geliebte. Sie stellte jedesmal aufs Neue meine Männlichkeit auf die Probe, wenn ich mit ihr zusammentraf.<«
    Claire schwang ein Bein aus dem Bett, aber Trevelyan faßte sie am Arm und zog sie zurück. Sie mochte ihn weder ansehen noch mit ihm sprechen, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte zum Betthimmel.
    »Eifersüchtig?« fragte er amüsiert.
    »Du kannst mein Zimmer verlassen. Und du brauchst auch nicht wiederzukommen.«
    Er küßte ihren Hals und ihren ganz und gar spröden Mund.
    »Es dürfte dich doch gar nicht berühren, was ich mit Nyssa tat - oder tue. Du liebst doch Harry. Oder hast du das vergessen?«
    »Du lachst mich schon wieder aus!« fauchte sie. »Harry behandelt mich wenigstens wie eine Erwachsene. Du lachst über mich, als wäre ich ein Kind.«
    »Du bist ein Kind«, sagte er leise. »Du bist das schönste erwachsene Kind auf der Welt.«
    Sie war sich nicht sicher, ob sie sich über diese Worte freuen sollte oder nicht. »Ich bin nicht so hübsch wie deine Mondperle oder so hübsch wie meine kleine Schwester.«
    Er küßte ihren Mundwinkel. »Du weißt nicht einmal, was ich mit Schönheit meine.« Er lehnte sich zurück. »Hast du jemals in deinem Leben wirklich eigensüchtig gehandelt?«
    Sie wußte nicht, warum sie diese Frage störte. Er stellte sie so, als müßte ein Mensch, der etwas Gutes tat, stets leiden. »Ich habe viele selbstsüchtige Dinge getan. Zu Hause in Amerika habe ich mir sehr viel herausgenommen.«
    »Du hast von den monatlichen Zuwendungen aus dem Treuhandvermögen deines Großvaters gelebt. Sag mal - hast du deinen Eltern jemals Geld geliehen?«
    »Nur ein paarmal«, schnaubte sie, und als er auf diese allwissende Art lächelte, wäre sie am liebsten aufgesprungen. »Ich mochte dich nicht, als ich dich zum erstenmal sah, und ich mag dich noch immer nicht.«
    Er wandte sich ihr zu und legte sich halb über sie. »Was gefällt dir nicht? Daß ich dich so sehe, wie du bist? Daß ich dich nicht nur als eine schöne kleine amerikanische Erbin sehe, deren Geld das wichtigste Ding auf der Welt ist? Oder stört es dich, daß ich deine Eltern so sehe, wie sie sind? Oder vielleicht liegt es daran, daß ich ein Realist bin und du eine Romantikerin? Vielleicht glaubst du, du würdest Harry lieben, weil er so romantisch ist wie du. Er denkt, seine Mutter wäre gut, weil er sie für eine gute Frau halten möchte. Er denkt, er wäre in dich verliebt, weil er in dich verliebt sein will.«
    »Laß Harry aus dem Spiel! Harry ist ein guter, freundlicher Mensch.«
    »Ja, das ist er. Harry hat keinen zornigen Knochen im Leib. Er ist nicht fähig, jemandem weh zu tun.«
    »Im Gegensatz zu dir! Du verletzt jeden. Du verletzt jeden, der dir nahekommen will.«
    In diesem Moment veränderte sich Trevelyans Ausdruck, und er wandte sich von ihr ab. »Ja«, sagte er, »das ist wahr.«
    Sie lag neben ihm, berührte ihn nicht, wütend über das, was sie beide gesagt hatten. Sie hätte ihn nicht in ihr Bett lassen dürfen. Sie hätte ihm sagen müssen, daß er gehen solle, als er in ihr Zimmer gekommen war. Doch statt dessen hatte sie ihn willkommen geheißen.
    Sie spürte, wie er sich bewegte, als wollte er aufstehen, und sogleich drehte sie sich zu ihm und schlang die Arme um seinen Leib. »Geh nicht weg, Vellie«, sagte sie. »Ich bin es so leid, allein zu sein.«
    Er drückte sie fest an sich, und in gewisser Weise war dieses Festhalten noch intimer als ihr Liebesakt. »Du fühlst es auch, nicht wahr?«
    »Was?« Sie preßte ihre Wange an seine Brust.
    »Die Einsamkeit.«
    Sie wollte sagen, daß jemand, der so

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