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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zu küssen.
    Dabei nahm sie zunächst die Stimme der Frau nicht wahr, die sich zu ihrer Linken vernehmen ließ. Wenn Trevelyan sie hörte, ließ er es sich nicht anmerken. Er küßte Claire und schob drei ihrer Unterröcke auf die Seite.
    Claire wollte Trevelyan von sich schieben. Die Frau sagte wieder etwas. »Trevelyan!« rief Claire in strengem Ton, stemmte beide Hände gegen seine Brust und versuchte, von seinem Schoß zu rutschen.
    Trevelyan sagte etwas mit leiser Stimme. Claire konnte es nicht verstehen; erkannte jedoch, daß er die Pesha-Sprache verwendete. Sie hörte die Frau lachen und etwas erwidern.
    Claire gab Trevelyan einen gewaltigen Stoß vor die Brust. Er ließ sie los, und sie landete mit einem lauten Plumpsgeräusch auf dem Steinboden. Claire blickte auf und sah Nyssa zwei Tische von ihnen entfernt im Zimmer stehen. Die Frau sah im frühen Morgenlicht sogar noch schöner aus als in der Nacht zuvor. Sie trug ein Gewand aus gelber Seide, die ihre braunen Augen fast golden erscheinen ließ. Claire erinnerte sich an jedes Wort, das Trevelyan über Nyssa als Geliebte gesagt hatte. Hatte er sie, Claire, mitten in der Nacht verlassen, um sich zu dieser Perle der Schönheit zu legen? Wenn er in einer Nacht fünfundzwanzig Frauen geliebt hatte, wurde er doch mit zweien spielend fertig.
    Claire stand auf und ging zur Tür. »Ich muß jetzt gehen«, sagte sie.
    Trevelyan faßte sie beim Rock, ehe sie auch nur einen Schritt machen konnte. »Du mußt nirgendwo hingehen.«
    Nyssa meldete sich wieder zu Wort, und Trevelyan gab ihr Antwort.
    »Was hat sie gesagt?« fragte Claire steif.
    »Nichts von Belang.«
    »Was hat sie gesagt?« begehrte Claire in lauterem Ton zu wissen.
    Trevelyan seufzte schwer. »Sie sagte, daß die Farbe deines Kleides für dich falsch ist. Daß sie dich blaß macht und fade.«
    Nyssa meldete sich erneut zu Wort, und Claire drehte sich zu ihr um und funkelte sie an.
    »Übersetze!«
    »Claire, mein Herz . . .«, begann Trevelyan und seufzte wieder. »Sie sagte, daß du zu schwer wärest für deine Größe und Männer dicke Frauen nicht mögen.«
    Claire knirschte mit den Zähnen. »Sag ihr, daß Männer keine flachbrüstigen, dürren Frauen mögen, wie sie eine ist. Sag ihr, daß man in meinem Land, in Amerika, wo zivilisierte Menschen wohnen, von Frauen verlangt, daß sie etwas Fleisch auf den Knochen haben.«
    »Claire ...«, flehte Trevelyan.
    Claire sah ihn nun mit flammenden Augen an. »Du willst es ihr nicht sagen, wie? Hast du die Nacht mit ihr verbracht? Bist du zu ihr gegangen, nachdem du mich verlassen hast?«
    »Als ich dich verließ, habe ich mir deine Zofe vorgenommen. Ich hatte gar keine Zeit für eine andere Frau.«
    »Und nur der Mangel an Zeit hat dich davon abgehalten, nicht wahr? Hättest du Zeit gehabt, hättest du mit ihr geschlafen.«
    »Das hätte ich nicht«, bekannte Trevelyan wahrheitsgemäß. »Nyssa verlangt mir zuviel ab. Sie raubt mir meine letzten Kräfte.«
    Claire schnaubte vor Entsetzen. »Ich schätze, neben ihr bin ich eine alte Jungfer. Ein Wallach, verglichen mit einem Hengst.«
    »So war es nicht gemeint. Ich wollte damit sagen, daß ich ...«
    Plötzlich war das alles für Claire zuviel. Sie schlug die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus. »Ich mache dir das nicht zum Vorwurf. Sie ist die schönste Frau, die ich in meinem Leben gesehen habe, und ich habe kein Recht, dir vorzuschreiben, was du tun sollst. Du kannst natürlich das tun, was du möchtest.«
    Die Hände, die sich nun nach ihr ausstreckten, gehörten nicht Trevelyan. Es waren kleine, sehr tröstliche Hände, und sie zogen Claire an eine schmale Schulter. »Ich würde alles dafür geben, so einen Busen wie du zu haben«, sagte Nyssa auf Englisch mit einem lieblichen, weichen Akzent. »Und ich glaube, meine Haut ist zu dunkel. Wie hältst du deine so hell?«
    »Ich gehe nicht oft in die Sonne«, schluchzte Claire, löste sich von Nyssa und blickte sie an. Anschließend faßte sie Trevelyan ins Auge und sagte: »Du hast dich schon wieder über mich lustig gemacht!«
    Trevelyan sah ein bißchen aus wie ein Mann, der in einer Klemme saß. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Nyssa kam ihm zuvor: »Ich bat ihn, es keinem zu verraten. Auf der Rückreise von Pesha hat er mich in der englischen Sprache unterrichtet.« Nyssa nahm Claires Hände in ihre. »Frank erzählte mir, ich hätte es dir zu verdanken, daß er mich gerettet hat. Ich mag Jack Powell nicht. Er wollte eine

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