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Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition)

Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition)

Titel: Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassia K. McKenzie
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sie sich staunend um. „Ich weiß nicht, Nichte“, murmelte Anaisa, „ich weiß einfach nicht, was ich dazu sagen soll.“
    Anaisa führte eine unbestimmte Handbewegung aus. Ihre Stirn stand in tiefen Falten.
    „Luxus, nicht wahr?“, fragte Jasurea. „Du weißt gar nicht, wie schnell man sich an ein Leben im Überfluss gewöhnen kann.“
    „Dann geht’s dir also gut?“, hackte Anaisa nach. Sie klang besorgt, ganz so, als befürchtete sie, der König würde Jasurea in Ketten legen oder sie mit dem Besen verprügeln.
    Jasurea seufzte tief. Diese Unterhaltung führte sie mit ihrer Tante nicht zum ersten Mal. „Ich habe eine eigene Dienerin. Ein Zimmer, das so groß ist, wie die halbe Stadt. Ich wohne in einem Palast, Tante. Und ich darf Nesean besuchen. Warum soll es mir nicht gutgehen?“
    Anaisa öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder, als Sulfeia zu ihnen trat. Sie servierte zwei Eiskaffees und Kekse. Mit einer Verbeugung zog sie sich wieder zurück.
    „Hübsches Mädchen“, murmelte Anaisa und blickte der grazilen Sulfeia nach. Ihre kaffeebraune Haut schimmerte golden in der Sonne, das schwarze Haar funkelte, als Sulfeia schnell und lautlos wie eine Gazelle zum Palast zurückkehrte.
    „Meine Dienerin“, erklärte Jasurea.
    Anaisa musterte Jasurea einige Sekunden stumm. Dann griff sie zu ihrem Eiskaffee, trank einige tiefe Schlucke, ehe sie den Blick wieder auf Jasurea richtete. „Wieso lässt er dich den Prinzen sehen?“
    „Was?“, fragte Jasurea, überrascht über den Themenwechsel.
    Ihre Tante hob fragend die Augenbrauen. „Du hast mich schon verstanden. Wieso?“
    Jasurea zuckte zögernd die Schultern. „Ich… ich weiß es nicht. Er hat mir gesagt, er mag keine Frauen… ohne Erfahrung.“
    Anaisa musterte ihre Nichte schweigend. Dann griff sie über den Tisch, legte ihre Hand auf Jasureas und umklammerte diese fest. „Nimm dich vor ihm in Acht, Jasurea. Der König ist ein mächtiger Mann und er ist nicht gerade bekannt für seine Gutmütigkeit.“
    Er kann sehr kalt sein und er kann dir gefährlich werden, sprach Jasurea stumm die Rede ihrer Tante fort, die sie in den letzten Tagen so oft gehört hatte.
    „Er kann sehr kalt sein und er kann dir gefährlich werden. Seine unbeschränkte Macht stellt eine große Gefahr für dich dar, Nichte. Lass dich von all dem hier nicht täuschen.“ Anaisa vollführte wieder eine große, umfassende Handbewegung. „Dieser Reichtum mag funkeln und dich verzücken, doch was liegt darunter? Du hast dich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht, Jasurea. Der König braucht nur mit dem Finger zu schnippen und du bist verschwunden. Abmachung hin oder her.“
    Anaisas Augen gruben sich tief in Jasureas. „Du verstehst mich doch, oder?“
    Plötzlich war Jasurea seltsam kühl, trotz der Sommerhitze. Ein Schauder lief ihr über den Rücken. „Wenn du mir Angst machen willst…“, setzte sie an, doch sie wurde von Anaisa unterbrochen.
    „Ich will dir nur deine Position aufzeigen, das ist alles. Du hast mir von der Königin erzählt, von dem Liebhaber, mit dem du sie gesehen hast. Wenn die Königin einen Liebhaber hat, so ist das eine Sache. Sie ist durch ihre gesellschaftliche Stellung für Rabmaz unantastbar. Er kann ihr nichts tun. Aber du? Die Sache, mit Nesean und dir ist etwas ganz anderes, Jasurea. Ich weiß nicht, ich habe ein ungutes Gefühl dabei.“
    „Aber, Tante. Der König weiß…“
    „Ich kann mir nicht erklären, weshalb er dich den Prinzen weiterhin sehen lässt. Der König ist bekannt als… nun, er wird als sehr besitzergreifend bezeichnet.“
    Anaisa hielt plötzlich inne. Sie legte die Hände an die Wangen, schloss die Augen und seufzte tief, sichtlich gequält. „Wenn ich dich nur besser erzogen hätte. Deine Eltern haben dich mir anvertraut, als du sechzehn warst. Und wie hab ich es ihnen gedankt? In dem ich dein Schicksal in die Hände des Königs gelegt habe.“
    Jasurea schüttelte heftig den Kopf. „Aber, Tante. Dass hat doch mit dir nichts zu tun. Ich… ich musste es einfach tun. Ich musste Nesean einfach helfen. Du hättest das wirklich nicht ver…“
    „Nun, gut. Lass uns nicht mehr darüber sprechen“, seufzte Anaisa schwer. Jasurea erkannte, dass ihre Tante nicht nur unter der Last der Sommerhitze litt.
    „Versprich mir eins, Jasurea. Sei auf der Hut vor dem König. Sein Herz ist nicht aus Gold geschmiedet.“
    Obwohl ihre Tante sie schon mehrfach vor Rabmaz gewarnt hatte, hatte Anaisa nie so deutlich

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