Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition)
gesprochen wie heute. Anaisas Worte beschäftigten Jasurea so sehr, dass sie nicht einschlafen konnte. Also war sie wieder aufgestanden, hatte eine kühlende Dusche genommen und ein frisches Kleid aus ihrem Schrank gezogen. Sie schlüpfte in ein extravagantes weißes Kleid, das an Rücken und Brust symmetrisch geschnitten war. Auf beiden Seiten war es V-förmig ausgeschnitten. Während der Ausschnitt am Rücken sich bis zu Jasureas Po zog, führte jener auf der Vorderseite fast bis zum Dreieck zwischen ihren Schenkeln.
Es war ein Kleid, unter dem man keinen BH trug. Wahrscheinlich auch kein Höschen, dachte Jasurea. Sie verzichtete auf beides, neugierig, wie es sich anfühlen würde, ein Kleid ohne Unterwäsche zu tragen. Das hatte sie noch nie getan. Sie musterte sich im Spiegel. Der tiefe Ausschnitt legte die Ansätze ihrer Brüste frei, ließ die Ansätze der weichen Halbkugeln deutlich erkennen. Jasurea beugte sich leicht vor. Genau wie sie angenommen hatte, klaffte der Ausschnitt nun auseinander. Sie brauchte sich nur leicht vor zu beugen und schon hatte man ungehinderte Sicht auf ihre Brüste. Jasurea schluckte. Sie fragte sich, zu welchem Anlass man ein solches Kleid anzog, wenn nicht nachts um elf Uhr, wo der Palast bereits schlief.
Sie schlich sich barfuß in den Garten, setzte sich auf eine Schaukel, die einst für Darim an einem Baum aufgehängt worden war, und begann sich vor- und zurückzuschwingen. Eine sanfte Bise strich durch die Bäume, spielte mit Jasureas Kleid, strich über ihre nackte Haut hinweg. Jasurea schloss die Augen, genoss die unerwartete Erfrischung.
Als sie die Augen wieder aufschlug, erkannte sie einen Schatten vor der offenstehenden Verandatür. Eine große Silhouette, die sich gegen die Dunkelheit abzeichnete. Jasureas Schaukel schwang weiter hin und her, während ihre Augen die Silhouette fixierten. Der Schatten hob eine Hand, hob ein Glas an seine Lippen und trank. Jasurea kniff die Augen zusammen. War er es? War es der König?
Unwillkürlich begann ihr Herz schneller zu schlagen. Rabmaz hatte den ganzen Tag bei seinem Bruder verbracht. Er war erst spätabends zurückgekommen, als Jasurea sich bereits in ihr Zimmer zurückgezogen hatte.
Jasurea fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Sah er sie? Konnte der König sie auf der Schaukel erkennen? Er rührte sich nicht, so dass Jasurea glaubte, er habe die zwischen den Bäumen versteckte Schaukel nicht gesehen. Plötzlich aber setzte sich der Schatten in Bewegung. Jasurea hielt unwillkürlich den Atem an. Als die Silhouette sich ihr näherte, erkannte sie im schwachen Mondlicht, dass es sich um den König handelte. Er trug nichts als eine Hose, ging barfuß und trug ein Glas in der Hand. Schweigend trat er zur Schaukel, die noch immer sachte vor- und zurückschwang. Jasurea konnte Rabmaz Augen funkeln sehen, doch er sagte kein Wort. Schweigend musterte sie ihn. Er stellte sein Glas zu Boden, trat hinter sie, umfasste die Seile ihrer Schaukel und brachte sie zum Stehen. Er stand dicht hinter ihr. Jasurea konnte seine Brust an ihrem Rücken spüren. Als Rabmaz Hände sich auf ihre Schultern legten, zuckte Jasurea zusammen. Seine Daumen legten sich an ihren Hals, begannen ihn sanft zu massieren. Jasurea hielt sich unter seinen Bewegungen ganz still. Sofort dachte Jasurea an ihr Gespräch mit Anaisa zurück, an die Warnung ihrer Tante vor Rabmaz.
„Du bist so verspannt“, hörte sie Rabmaz nach mehreren Minuten murmeln. „Was ist los mit dir, hm?“
Schon zwängten sich seine Beine zwischen Jasurea und den Seilen der Schaukeln hindurch. Er setzte sich hinter sie auf die Schaukel. Seine Füße stießen in den Boden, bis sie sanft hin- und herschwangen. „Dreh den Kopf zu mir“, flüsterte der König, als sie leise in die Nacht schwangen und von einem sanften Lufthauch gestreichelt wurden. Jasurea kam der Aufforderung zögernd nach. Schon legte sich der Mund des Königs auf ihren. Er erkundete ihren Mund, küsste sie forschend, ohne die Hände von den Schaukelseilen zu nehmen. Er schmeckte süß und nach Alkohol, von dem Drink, den er gerade getrunken hatte. Er küsste sie unentwegt, brach nur ab, um zwischendurch Luft zu holen. Jasurea entspannte sich langsam. Sie wurde lockerer, ließ ihren Rücken an Rabmaz Brust sinken. „Ja“, hörte sie Rabmaz zwischen zwei Küssen murmeln, „entspann dich, Süße.“
Sie küsste Rabmaz, während der Wind über ihre Brustansätze strich, ihre nackte Haut liebkoste und mit dem
Weitere Kostenlose Bücher