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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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fahren?«
    »Vielleicht bereitet er sich auf einen Trip vor.«
    »So spät am Sonntagabend? Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass er zu Hause war und sich Meine Lieder - meine Träume angesehen hat. Ich glaube, dass ihm das Bier ausgegangen ist, so dass er hergekommen ist, um sich neues zu besorgen. Dabei ist ihm eingefallen, dass er auch gleich tanken könnte.«
    »Aber du könntest dich irren. Wäre es nicht besser, hinter dem Shop zu warten und ihm zu folgen, wenn er wegfährt?«

    Aber das wollte Tess nicht. Die Vorderfront der Raststätte war ganz verglast. Er konnte sie beim Hereinfahren zufällig sehen. Auch wenn ihr Gesicht in den Schlagschatten der grellen Beleuchtung schlecht zu sehen war, konnte er ihr Auto wiedererkennen. Schwarze Ford-Geländewagen waren häufig, aber seit Freitagnacht musste Al Strehlke für schwarze Ford Expedition besonders sensibilisiert sein. Und ihr Kennzeichen … als er auf dem verunkrauteten Parkplatz des verlassenen Ladens neben ihr gehalten hatte, musste er gesehen haben, dass ihr Wagen in Connecticut zugelassen war.
    Und es gab noch etwas zu bedenken. Etwas noch Wichtigeres. Sie fuhr weiter, so dass Richie’s Rasthof Township Road im Rückspiegel zurückblieb.
    »Ich will nicht hinter ihm sein«, sagte sie. »Ich will vor ihm sein. Ich will ihm auflauern.«
    »Was ist, wenn er verheiratet ist, Tess?«, fragte Tom. »Wenn er eine Frau hat, die auf ihn wartet?«
    Dieser Gedanke verblüffte sie im ersten Augenblick. Dann lächelte sie, was aber nicht nur daran lag, dass der einzige Ring, den er getragen hatte, zu groß gewesen war, um einer mit einem Rubin zu sein. »Kerle wie der haben keine Frau«, sagte sie. »Jedenfalls keine, die es bei ihnen aushält. In Als Leben hat es nur eine einzige Frau gegeben, und die ist jetzt tot.«

37
    Anders als die Lacemaker Lane hatte die Township Road nichts Vorstädtisches an sich; sie war so ländlich wie Alan Jackson. Im Licht des Mondes glichen die Häuser schimmernden Inseln aus elektrischem Licht.
    »Tess, du bist bald am Ziel«, sagte Tom mit seiner nicht imaginären Stimme.

    Sie fuhr über eine kleine Kuppe und sah links voraus einen Briefkasten mit dem Namen Strehlke und der Nummer 23. Der Asphaltbelag der Zufahrt, die in einer langen ansteigenden Kurve verlief, war glatt wie schwarzes Eis. Tess bog, ohne zu zögern, auf sie ab, aber sobald die Township Road hinter ihr lag, bekam sie es mit der Angst zu tun. Sie musste sich beherrschen, um nicht scharf zu bremsen und wieder auf die Straße zurückzustoßen. Wenn sie jetzt weiterfuhr, gab es kein Zurück mehr. Dann glich sie einem Käfer in einer Flasche. Und was war, wenn er zwar nicht verheiratet war, aber heute Abend Besuch hatte? Zum Beispiel von Bruder Lester? Was war, wenn Big Driver bei Richie’s Rasthof nicht nur für einen, sondern für zwei Kerle Bier und Snacks gekauft hatte?
    Tess schaltete die Scheinwerfer aus und fuhr im Mondlicht weiter.
    In ihrer Nervosität erschien ihr die Zufahrt endlos lang, aber sie war bestimmt keine zweihundert Meter weit gefahren, als sie die Lichter von Strehlkes Haus sah. Es stand auf einem Hügel: ein gepflegtes Gebäude, größer als ein Cottage, aber kleiner als ein Farmhaus. Kein Haus aus Ziegeln, aber auch keine bescheidene Strohhütte. In der Geschichte von den drei kleinen Schweinchen und dem großen bösen Wolf wäre dies das Haus aus Stöcken gewesen, schätzte Tess.
    Links neben dem Haus war ein langer kastenförmiger Auflieger mit dem Schriftzug RED HAWK TRUCKING auf seiner Flanke abgestellt. Vor der Garage am Ende der Zufahrt parkte ein Peterbilt, die Zugmaschine von der Website. Im Mondschein sah sie gespenstisch aus. Tess fuhr langsamer, als sie sich ihr näherte, und geriet im nächsten Augenblick in eine weiße Lichtflut, die sie blendete und Rasen und Zufahrt strahlend hell beleuchtete. Es waren Halogenstrahler mit Bewegungsmeldern auf einem Lichtmast,
und wenn Strehlke zurückkam, solange sie brannten, würde er den Lichtschein von seiner Einfahrt aus sehen können. Vielleicht schon von der Township Road aus.
    Sie bremste scharf und kam sich vor wie damals, als sie als Teenager einmal geträumt hatte, in der Schule völlig nackt zu sein. Sie hörte eine Frau stöhnen. Das musste sie selbst sein, aber es klang nicht wie sie, fühlte sich auch nicht an wie sie.
    »Das ist nicht gut, Tess.«
    »Schnauze, Tom.«
    »Er kann jeden Augenblick zurückkommen, und du weißt nicht, wie lange das Licht jeweils brennt. Du hast

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