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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Einbruch der Dunkelheit zu Hause sein
will. Ich brauche die 75 erst in ein paar Wochen, also hast du bis dahin Zeit. Und ich komme nicht noch mal her, um dich zu mahnen. Wenn du’s nicht tust, dann eben nicht. Aber sag bloß nicht, dass du’s nicht kannst, ich weiß es nämlich besser. Du hättest Arlette ihr Land an Farrington verkaufen lassen sollen, Wilf. Dann wäre sie noch hier, und du hättest etwas Geld auf der Bank. Und meine Tochter wäre vielleicht nicht in anderen Umständen.«
    In Gedanken stieß ich ihn von der Veranda und sprang mit beiden Beinen auf seinen harten gewölbten Bauch, während er sich aufzurappeln versuchte. Dann holte ich meine Sichel aus der Scheune und stach ihm damit ein Auge aus. In Wirklichkeit blieb ich mit einer Hand auf dem Geländer stehen und sah zu, wie er die Stufen hinunterstapfte.
    »Willst du nicht mit Henry reden?«, fragte ich. »Ich kann ihn rufen. Ihm tut das Ganze so leid wie mir.«
    Harlan kam nicht aus dem Tritt. »Sie war rein, und dein Junge hat sie beschmutzt. Würdest du ihn herholen, würde ich ihn vielleicht niederschlagen. Ich könnte mich vielleicht nicht beherrschen.«
    Da hatte ich so meine Zweifel. Henry war fast ausgewachsen, er war stark, und vor allem wusste er, wie man mordet. Und davon hatte Harl Cotterie nicht die geringste Ahnung.
    Er brauchte den Nash nicht anzukurbeln, sondern musste nur auf einen Knopf drücken. Wohlhabend zu sein war auf alle mögliche Arten angenehm. »75 brauche ich, um diese Sache zum Abschluss zu bringen!«, rief er laut, um das Hämmern und Knattern des Motors zu übertönen. Dann beschrieb er einen engen Kreis um den Hackklotz, trieb George und seinen Harem in die Flucht und fuhr auf seine Farm mit dem großen Stromgenerator und dem fließenden Wasser zurück.

    Als ich mich umdrehte, stand Henry blass und zornig neben mir. »Sie dürfen sie nicht einfach so wegschicken!«
    Er hatte also gelauscht. Ich kann nicht behaupten, dass mich das überraschte.
    »Sie können und werden es tun«, sagte ich. »Und wenn du jetzt unbesonnen etwas Dummes tust, machst du eine schlimme Situation nur noch schlimmer.«
    »Wir könnten durchbrennen. Uns würde niemand erwischen. Wenn wir mit … mit dem davongekommen sind, was wir getan haben … dann traue ich mir auch zu, mit meinem Mädchen nach Colorado durchzubrennen, ohne geschnappt zu werden.«
    »Das würdest du nicht schaffen«, sagte ich, »so ganz ohne Geld. Mit Geld lässt sich alles richten, sagt er. Und ich sage dir: Kein Geld verdirbt alles. Das weiß ich genau, und Shannon wüsste es auch. Sie muss jetzt auf ihr Baby aufpassen …«
    »Nicht wenn sie gezwungen wird, es herzugeben!«
    »Das ändert nichts daran, was eine Frau empfindet, wenn sie einen kleinen Kerl im Bauch hat. Das macht sie auf eine Weise lebensklug, die Männer nicht verstehen. Weder bist du noch ist sie in meiner Achtung gesunken, nur weil sie ein Kind bekommt - ihr seid nicht die Ersten, und ihr werdet nicht die Letzten sein, auch wenn Mr. Großmächtig glaubt, sie würde das, was sie zwischen den Beinen hat, nur auf dem Wasserklosett benutzen. Aber wenn du ein im fünften Monat schwangeres Mädchen bedrängen würdest, mit dir durchzubrennen … und wenn sie dazu bereit wäre … würde ich die Achtung vor euch beiden verlieren.«
    »Was weißt du denn schon?«, sagte er mit unendlicher Verachtung. »Du konntest nicht mal eine Kehle durchschneiden, ohne Pfusch zu machen.«
    Ich war sprachlos. Er sah meine Verwirrung und ließ mich so stehen.

    Am nächsten Tag fuhr er zwar in die Schule, aber ich ahnte, dass er nicht mehr lange hingehen würde, seit sein Schatz nicht mehr dort war. Vermutlich lag das an dem Lastwagen. Einem Jungen ist jede Ausrede recht, wenn er einen Wagen fahren darf.
    Sobald er fort war, ging ich in die Küche. Ich kippte Zucker, Mehl und Salz aus ihren Blechdosen und rührte darin herum. In den Häufchen war nichts zu finden. Ich ging ins Schlafzimmer und durchsuchte ihre Kleidung. Wieder nichts. Ich sah in ihren Schuhen nach, ohne fündig zu werden. Aber jeder Misserfolg verstärkte meine Gewissheit, irgendwo gebe es etwas .
    Ich hatte Arbeit im Garten, aber statt sie zu tun, ging ich nach draußen hinter den Stall, wo der alte Brunnen gewesen war. Auf ihm wuchs jetzt Unkraut: Quecken, dazwischen vereinzelt Goldruten. Elpis war dort unten, Arlette auch. Arlette mit ihrem verschobenen Unterkiefer. Arlette mit ihrem Clownsgrinsen. Arlette mit ihrem Haarnetz .
    »Wo ist es, du

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