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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ich ihr sage. Will ich ihr auch geraten haben, dass sie weiß, was gut für sie ist.«
    Wenn ich wusste, dass sie fort war, wusste Henry es auch - vermutlich schon vor mir, Schulkinder tratschen nun einmal hemmungslos. Aber er hatte nichts gesagt. Ich versuchte wohl, ihm einen Grund dafür zu liefern, allen Schmerz und alle Vorwürfe herauszulassen. Das würde nicht angenehm sein, aber auf Dauer konnte es sich als Wohltat erweisen. Man sollte kein Geschwür auf der Stirn oder im Gehirn dahinter schwären lassen. Wenn man das einmal zulässt, kann die Infektion sich gefährlich ausbreiten.
    Als er meine Mitteilung nur mit einem Grunzen quittierte, beschloss ich, etwas energischer nachzufassen.
    »Wir beide werden uns die Rückzahlung teilen«, sagte ich. »Sollten wir den Kredit bis Weihnachten tilgen, kommt er auf nicht mehr als 38 Dollar. Das sind 19 für jeden. Deinen Anteil ziehe ich dir von deinem Arbeitslohn ab.«
    Das würde bestimmt einen Wutanfall provozieren, dachte ich … aber es bewirkte nur ein weiteres mürrisches Grunzen. Er diskutierte nicht einmal darüber, dass er mit dem T in die Schule fahren sollte, obwohl das Ding kaum 25 Meilen die Stunde schaffte und seine Mitschüler darüber spotteten, wie er sagte, und es »Hanks Arschbrecher« nannten.
    »Sohn?«
    »Was?«
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    Er wandte sich mir zu und lächelte - zumindest verzog er die Lippen. »Mir geht’s gut. Viel Glück morgen auf der Bank, Papa. Ich geh jetzt ins Bett.«

    Als er aufstand, fragte ich ihn: »Gibst du mir einen Gutenachtkuss?«
    Er küsste mich auf die Wange. Es war das letzte Mal.
     
    Er ratterte mit dem Arschbrecher in die Schule, und ich fuhr mit dem Lastwagen nach Hemingford Home, wo Mr. Stoppenhauser mich nach nur fünf Minuten Wartezeit in sein Büro holte. Ich erklärte ihm, was ich brauchte, sagte aber nicht, wofür, und gab nur persönliche Gründe an. Ich glaubte, bei einem so lächerlichen Betrag nicht ins Detail gehen zu müssen, und behielt recht. Als ich jedoch fertig war, faltete er die Hände auf seiner Schreibunterlage und musterte mich fast väterlich streng. In der Ecke zählte eine Standuhr leise tickend Zeitsegmente ab. Von der Straße drang - erheblich lauter - das Knattern eines Motors herein. Es verstummte, danach folgte eine Pause, bevor ein weiterer Motor ansprang. War das mein Sohn, der erst mit dem Model T ankam und dann meinen Lastwagen klaute? Das lässt sich im Nachhinein nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich glaube, dass es so war.
    »Wilf«, sagte Mr. Stoppenhauser, »Sie haben etwas Zeit gehabt, darüber hinwegzukommen, dass Ihre Frau sich heimlich davongemacht hat - entschuldigen Sie, dass ich ein schmerzhaftes Thema anspreche, aber es scheint relevant zu sein, und außerdem ist das Büro eines Bankiers ein bisschen wie ein Beichtstuhl -, deshalb will ich Ihnen wie ein guter Onkel ernsthaft ins Gewissen reden.«
    Diese Redewendung kannte ich - wie wohl die meisten seiner Kunden -, und ich reagierte mit dem pflichtbewussten Lächeln, das sie hervorrufen sollte.
    »Leiht die Home Bank & Trust Ihnen 35 Dollar? Aber sicher! Ich wäre versucht, die Sache unter uns zu regeln und Ihnen den Betrag persönlich zu leihen, aber ich habe nie mehr Bargeld in der Tasche, als ich fürs Mittagessen im
Splendid Diner und einmal Schuheputzen beim Friseur brauche. Zu viel Geld ist eine ständige Versuchung, selbst für einen listigen alten Kauz wie mich, und außerdem muss Geschäft Geschäft bleiben. Aber! « Er hob den Zeigefinger. »Sie brauchen keine 35 Dollar.«
    »Leider doch.« Ich fragte mich, ob er wusste, wofür. Das war immerhin denkbar; er war wirklich ein listiger alter Kauz. Aber das war Harl Cotterie auch, und Harl war in diesem Herbst zudem ein beschämter alter Kauz.
    »Nein, die brauchen Sie nicht. Sie brauchen 750, so viel brauchen Sie, und die könnten Sie auf der Stelle haben. Als Kontogutschrift oder in der Tasche, wenn Sie hinausgehen, mir ist eines so recht wie das andere. Die Hypothek auf Ihre Farm haben Sie vor 3 Jahren getilgt. Sie sind schuldenfrei. Also gibt’s absolut keinen Grund, weshalb Sie nicht zu uns kommen und eine neue Hypothek aufnehmen sollten. Es gibt keinen Grund, eine zweite aufzunehmen, wenn die erste restlos getilgt ist, sagen Sie? Das wird dauernd gemacht, mein Junge, und von den besten Leuten. Sie würden staunen, wer alles in unseren Büchern steht. Wirklich die besten Leute. Jawohl.«
    »Ich danke Ihnen sehr, Mr. Stoppenhauser, aber das

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