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Zwischen Rom und Mekka

Titel: Zwischen Rom und Mekka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz-Joachim Fischer
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gleiche Rechte und volle Bürgerrechte garantiert.
    4. Wir bekräftigen, dass die Schöpfung der Menschheit durch Gott zwei große Aspekte hat: die männliche und die weibliche Person, und wir verpflichten uns gemeinsam dazu, dafür zu sorgen, dass menschliche Würde und Achtung in gleicher Weise auf Männer und Frauen ausgedehnt wird.
    5. Echte Nächstenliebe schließt Respekt vor der Person und ihren Entscheidungen in Gewissens- und Religionsfragen mit ein. Sie beinhaltet das Recht von einzelnen Personen und Gemeinschaften,
ihre Religion privat und öffentlich zu praktizieren.
    6. Religiöse Minderheiten haben Anspruch darauf, dass sie in ihren religiösen Überzeugungen und Praktiken Achtung erfahren. Sie haben zudem ein Recht auf eigene Kultstätten, und die Gründergestalten und Symbole, die sie für heilig erachten, dürfen nicht Gegenstand von irgendeiner Form von Hohn und Spott werden.
    7. Als katholische und muslimische Gläubige sind wir uns der Aufforderung und des Gebots bewusst, in einer mehr und mehr säkularisierten und materialistischen Welt für die transzendente Dimension des Lebens Zeugnis abzulegen - durch eine Spiritualität, die vom Gebet genährt wird.
    8. Wir bekräftigen, dass keine Religion und keiner ihrer Anhänger von der Gesellschaft ausgeschlossen werden darf. Jeder einzelne muss in der Lage sein, seinen unentbehrlichen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft zu leisten, insbesondere wenn es um den Dienst an den bedürftigsten Menschen geht.
    9. Wir erkennen an, dass die Schöpfung Gottes in ihrer Vielfalt an Kulturen, Zivilisationen, Sprachen und Völkern eine Quelle des Reichtums ist und deshalb niemals Anlass für Spannungen und Konflikte geben darf.
    10. Wir sind überzeugt, dass Katholiken und Muslime die Pflicht haben, ihren Gläubigen eine gesunde Erziehung in menschlichen, bürgerlichen, religiösen und moralischen Werten zuteil werden zu lassen und korrekte Informationen über andere Religionen zu verbreiten.
    11. Wir bekennen, dass Katholiken und Muslime berufen sind, unter gläubigen Menschen - und für die Menschheit insgesamt - Werkzeuge der Liebe und der Harmonie zu sein, die jeder Form von Unterdrückung, aggressiver Gewalt und Terrorismus abschwören - vor allem jenem, der im Namen der Religion verübt wird - und die das Prinzip »Gerechtigkeit für alle« hochhalten.
    12. Wir rufen die gläubigen Menschen auf, sich für die Entwicklung eines ethischen Finanzsystems einzusetzen, in dem die
Regulierungsmechanismen die Situation der Armen und Benachteiligten berücksichtigen, sowohl die Lage einzelner Personen als auch jene von verschuldeten Nationen. Wir appellieren an alle, die es in dieser Welt besser haben, die Misere derer in den Blick zu nehmen, die von der jetzigen Krise in der Nahrungsmittelproduktion und im Nahrungsmittelvertrieb große Not leiden müssen, und wir ersuchen die religiösen Menschen aller Glaubensrichtungen und alle Menschen guten Willen zusammenzuarbeiten, um die Leiden der Hungernden zu lindern und die Ursachen dafür aus der Welt zu schaffen.
    13. Junge Menschen sind die Zukunft der religiösen Gemeinschaften und der Gesellschaft insgesamt. Sie werden immer häufiger in multikulturellen und multireligiösen Gesellschaften leben. Es ist entscheidend, dass sie in ihren eigenen religiösen Traditionen gut unterrichtet und über die anderen Kulturen und Religionen gut informiert werden.
    14. Wir sind darin übereingekommen, die Möglichkeit zu untersuchen, ein ständiges katholisch-muslimisches Komitee einzurichten, um Antworten auf Konflikte und andere Notfälle koordinieren zu können sowie um ein zweites Seminar in einem noch zu bestimmenden Land mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit zu organisieren.
    15. Wir freuen uns auf das zweite Seminar des Katholisch-Muslimischen Forums, das in rund zwei Jahren in einem noch zu bestimmenden Land mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit einberufen werden soll.
    [Übersetzung der ZENIT-Nachrichtenagentur des vom Heiligen Stuhl veröffentlichten Originals aus dem Englischen durch Dominik Hartig]

Unanstößiges und Klartext
    Benedikt XVI. empfing, wie vorgesehen, die Teilnehmer zu einer Sonderaudienz in der Sala Clementina des Apostolischen Palastes im Vatikan und fand zunächst, in seinen ersten Sätzen, nichts auszusetzen, und sagte auch nichts, woran etwas auszusetzen war. Vielmehr brachte er zum Ausdruck, dass Katholiken
und Muslime Mitglieder ein und derselben Familie seien oder dass er die Bemühungen

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