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Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass das möglich ist. Im Moment bin ich nicht in der Lage, dir eine Antwort zu geben.”
    „Dann überleg’s dir in Ruhe, Regan. Ich bin sicher, dass du zu einem zufriedenstellenden Schluss gelangen wirst.”
    „Würdest du vielleicht lieber …” Sie presste eine Hand auf den Mund und wartete, bis sie sich sicher sein konnte, dass ihre Stimme auch wirklich trug. „Wenn du dich lieber nach einer neuen Geschäftsverbindung umsehen möchtest, kann ich dir die Adressen von anderen Antiquitätenhändlern hier in der Gegend geben.”
    „Nicht nötig.” Als er sich nach ihr umdrehte, sah er, dass ihre Augen trocken waren, ihr Gesichtsausdruck war beherrscht. „In einer Woche bin ich hier mit diesem Raum so weit, dass du mir die Möbel liefern kannst.”
    „Okay. Dann werde ich die notwendigen Vorbereitungen treffen.” Blind griff sie nach der Türklinke, ging schnell hinaus und rannte die Treppe hinunter.
    Als er unten die Haustür ins Schloss fallen hörte, setzte sich Rafe auf den Boden. In der Luft lag ein leises Wimmern, während er sich mit der Hand übers Gesicht fuhr.
    „Ich weiß genau, wie du dich fühlst”, murmelte er vor sich hin.
    Es war das erste Mal in seinem Leben, dass eine Frau ihm das Herz gebrochen hatte, und der einzige Trost, den er für sich selbst bereithielt, war der, dass es auch das letzte Mal sein würde.
    Der vorausgesagte Eisregen war eingetroffen und verwandelte die Straßen in spiegelblanke Eisflächen. Seit Tagen ging das nun schon so.
    Rafe kümmerte das verdammt wenig. Das lausige Wetter gab ihm wenigstens einen Grund, sich nicht aus dem Haus zu rühren und zwanzig von den vierundzwanzig Stunden des Tages zu arbeiten. Mit jedem Nagel, den er einschlug, und mit jeder Wand, die er mit Sandpapier abschliff, wurde das Haus mehr zu seinem Eigentum.
    In den Nächten, in denen es ihm selbst dann, wenn er bis an den Rand der Erschöpfung gearbeitet hatte, nicht gelang einzuschlafen, wanderte er ziellos im Haus umher, die flüsternden, wimmernden Gespenster an seiner Seite.
    Um an Regan zu denken, fehlte ihm die Zeit. Das versuchte er sich zumindest einzureden. Und wenn es doch einmal vorkam, dass sie sich in seine Gedanken einschlich, brauchte er nur noch ein bisschen härter und ausdauernder zu arbeiten, und schon war der Spuk vorbei.
    „Du siehst ziemlich abgekämpft aus, Kumpel.” Devin zündete sich eine Zigarette an und sah seinem Bruder bei der Arbeit zu.
    „Nimm einen Hammer in die Hand oder mach dich einfach dünn.”
    „Wirklich wunderschön.” Devin überhörte Rafes Bemerkung und fuhr leicht mit der Hand über die Tapete. „Wie heißt denn diese Farbe?”
    Rafes Antwort bestand lediglich aus einem unwirschen Brummen, was Devin veranlasste, ihn forschend von der Seite her zu betrachten. „Bist du gekommen, um dein Urteil über meine Tapeten abzugeben?”
    Devin stippte seine Asche in einem leeren Kaffeebecher ab. „Quatsch.
    Ich will mich einfach nur ein bisschen mit dir unterhalten. Joe wurde heute aus dem Krankenhaus ins Gefängnis überführt.”
    „Und? Was geht mich das an?”
    „Er hat Glück gehabt, dass er sein Auge nicht verloren hat”, fuhr Devin gelassen fort. „Er muss nur noch eine Weile eine Augenklappe tragen, aber etwas Ernsthaftes bleibt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zurück.”
    „Sie hätte zwischen seine Beine zielen sollen.”
    „Ja, wirklich zu schade. Ich habe gedacht, es würde dich interessieren, dass er sich auf den Rat seines Anwalts hin der Körperverletzung für schuldig erklärt hat. Die Anklage wegen versuchter Vergewaltigung wollen sie wohl fallen lassen.”
    Rafe versuchte, unbeeindruckt zu erscheinen. „Was wird er bekommen?”
    „Drei Jahre, schätze ich. Nach einem Jahr werden sie ihn wahrscheinlich auf Bewährung freilassen wollen, aber daran werde ich auf jeden Fall noch versuchen zu drehen.”
    „Wie nimmt Cassie es auf?”
    „Ganz gut, glaube ich. Jared treibt die Scheidung voran. Aufgrund der Umstände wird sicher die übliche Wartefrist von einem Jahr diesmal nicht eingehalten werden müssen, und Joe kann auch keinen Einspruch dagegen einlegen. Je schneller die ganze unerfreuliche Angelegenheit über die Bühne ist, desto früher wird Cassie mit den Kindern zusammen anfangen können, wirklich ihr eigenes Leben zu leben.” Gedankenverloren drückte er seine Zigarette in dem Kaffeebecher aus. „Interessiert es dich denn gar nicht, wie Regan mit der ganzen Sache zurechtkommt?”
    „Nein.”
    „Na gut. Ich

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