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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Bakterien einzuatmen.
    „Ich hasse es, krank zu sein!“
    „Niemand mag das besonders.“ Als ich versuchte, mich aus ihrer Umarmung zu befreien, hielt sie mich fest. Ich lehnte mich neben ihr in die Kissen. „Schlaf ein bisschen.“
    „Ich bin nicht müde.“ Sie drehte sich zu mir um. „Lass uns ein bisschen gemeinsam abhängen, Tesla. Wir faulenzen nie miteinander rum. Ich seh dich überhaupt nicht mehr.“
    Das war alles andere als wahr. „Du könntest öfter in den Coffeeshop kommen. Du warst doch früher ständig da.“
    „Wofür? Du hast ja kaum Zeit, um dich zu mir zu setzen und dich mit mir zu unterhalten.“
    „Nein, aber … Du bist doch früher auch immer gekommen, und jetzt nicht mehr. Kein Wunder, dass du den Eindruck hast, du siehst mich nicht mehr.“ Ich legte ihr eine Hand auf die Stirn. „Ich glaube, du hast kein Fieber. Das ist gut.“
    „Doch, ich hab Fieber. Ich hab vorhin gemessen. Siebenunddreißig Komma acht.“
    „Das ist kein Fieber“, sagte ich ihr. „Schlaf ein bisschen, das ist das Beste, was du machen kannst.“
    „Du könntest schon etwas mitfühlender sein“, entgegnete sie missmutig.
    Ich seufzte. „Meredith, es tut mir leid, dass du krank bist. Aber im Ernst: Du wirst wieder gesund. Und ich muss zurück zur Arbeit. Ich mache um fünf Schluss. Charlie wird gegen vier zu Hause sein. Ich koche uns was zum Abendessen. Wir können alle zusammen einen Film gucken. Faulenzen.“
    „Das ist nicht dasselbe“, murmelte sie.
    „Was ist nicht dasselbe?“
    „Das ist nicht nur du und ich. Unter Frauen.“
    Ich lachte, versuchte, sie zum Lächeln zu bringen. „Vielleicht haben wir Glück, und Charlie muss Aufsätze korrigieren oder so.“
    Sie zuckte mit den Schultern, wandte sich wieder dem Fernseher zu.
    „Für Charlie schaufelst du dir Zeit frei, wenn er das will. Nur für Charlie.“
    Manchmal ist es möglich, dass man sich für Dinge schuldiger fühlt, die nicht wahr sind, als für solche, die es sind. Ich zog mich zurück, sagte nichts. Die Flaschen und Dosen und Tablettenpackungen packte ich wieder in die Tüten, ließ sie aber neben ihrem Bett stehen, falls sie sie benötigte. Sie sah mich erst in dem Moment an, als ich das Zimmer verließ.
    „Danke für die Medizin.“
    „Ich hoffe, du fühlst dich bald besser“, sagte ich ihr. „Es ist ätzend, krank zu sein.“
    „Ja.“ Sie schniefte und drückte auf die Fernbedienung, um den Sender zu wechseln.
    Ich war entlassen.
    Ich war nicht gerade bester Laune, als ich ins Café zurückkehrte. Die Schlange reichte bis zur Eingangstür, schlängelte sich sogar um sich selbst, die Tische waren dreckig und vollgestellt mit Tellern, und dass Brandy sich im Schneckentempo bewegte, half auch nicht gerade. Ich drängte mich entschuldigend durch die Menge, wusch mir rasch die Hände und band mir die Schürze um.
    „Ich dachte, du würdest das schaffen“, sagte ich zu Brandy, die mich verständnislos ansah. Ich begann zu begreifen, dass diese Art Blicke bei ihr normal waren.
    „Alles bestens. Wieso, was ist das Problem?“
    Ich zeigte auf die lange Schlange brummeliger Kunden.
    Sie wirkte verwirrt. „Du hast gesagt, um diese Uhrzeit gibt es immer Gedränge.“
    „Ja, aber -“ Ich verkniff mir den Rest meiner Antwort. „Vergiss es. Lass uns nur ein bisschen an Tempo zulegen.“
    Die Situation verbesserte sich nicht gerade, als Moira anrief, um sich krank zu melden. Da sie das so gut wie nie tat, konnte ich ihr deswegen nicht böse sein. Aber noch weniger konnte ich Brandy alleine lassen. Ich machte mir weniger Sorgen um sie, als um meine nachmittäglichen Stammkunden. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich vom Öffnen bis zum Schließen des Cafés arbeiten würde, und da Weihnachten sich näherte, käme mir das zusätzliche Geld ganz gelegen, um noch in letzter Minute ein paar Geschenke kaufen zu können.
    Ich war jedoch hundemüde und nicht in der Stimmung für Smalltalk. Als die Türglocke zehn Minuten vor Schluss bimmelte, dachte ich ernsthaft darüber nach, zu knurren - bis ich sah, wer es war.
    „Charlie.“ Ich hatte noch nichts gegessen, und er sah zum Anbeißen aus. Nun, das tat er immer.
    „Hallo.“ Grinsend beugte er sich über den Tresen, um mich zu küssen. „Bist du bald fertig?“
    Ich hatte Brandy nach hinten geschickt, um abzurechnen, aufzuräumen und alles für den nächsten Tag vorzubereiten. Eine Scheißarbeit, bei der ich normalerweise helfen würde, nur dass mir heute nicht danach war, nett zu

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