Zwischen uns (German Edition)
und all die anderen Sachen zu erledigen hatte, die sie zuvor stundenlang im Mocha beschäftigt hatten. Aber … wo erledigte sie das jetzt?
Ich hatte keine Zeit, mich länger damit zu befassen, weil wieder ein ganzer Schwung an Kunden hereinkam und ich an den Tresen musste. Brandy brauchte - trotz all ihrer Café-Erfahrung - ewig, um die einfachsten Getränke zuzubereiten. Sie gab den fremden Geräten die Schuld. Ich vermutete jedoch, dass Sie einfach unfähig war, gleichzeitig zu gehen und Kaugummi zu kauen.
„Mein Kunde“, sagte sie mitten in der Hektik. Sie sagte es fast flüsternd, als sie gerade an mir vorbeiging, um einen Muffin aus der Vitrine zu holen, deshalb war ich mir nicht sicher, ob ich sie richtig verstanden hatte.
Ich sah auf. „Hä?“
Sie zeigte mit dem Kinn auf halbe Höhe der Schlange.
„Der da. Mein Kunde.“
Ich betrachtete die Reihe, in der ein paar Fremde, ein paar Stammkunden und ein oder zwei Lieblingskunden von mir standen, die ich nicht Brandy überlassen würde. „Wer? Meinst du … Sadies Mann?“
„Der Typ da“, sagte sie und zeigte mit dem Finger in die Richtung. „Vierter von hinten, im Anzug.“
„Ja. Sadies Mann.“ Ich musste kurz nachdenken, bis mir sein Name einfiel. „Joe.“
„Ja, Joe!“ Brandy wirbelte zu mir herum, wobei der Muffin fast vom Teller flog. „Er ist verheiratet? Du verarschst mich!“
„Ähm, nein, und bitte serviere den Muffin, bevor der Typ, der darauf wartet, beschließt, über den Tresen zu greifen und dich zu erwürgen“, riet ich ihr. „Er hat Hunger und steht sich schon lange genug die Beine in den Bauch.“
„Ja, ja, klar.“ Sie drückte sich an mir vorbei, um dem Kunden seinen Muffin zu reichen und ihn abzukassieren, während ich die Frau hinter ihm bediente.
Es lief nicht so geschmeidig, wie wenn Darek und ich zusammen arbeiteten, bei Weitem nicht. Aber zumindest gewann Brandy mit der Zeit ein bisschen an Tempo. Abgesehen davon, dass bei dem abwechselnden Bedienen Sadies Mann letztlich mir als Kunde zufiel, woraufhin Brandy sich einfach vor mich drängte.
„Hallo, Joe.“ Sie lehnte sich über den Tresen, vermutlich, um ihm ihre Titten in dem tiefausgeschnittenen Shirt zu zeigen. „Lange nicht gesehen, stimmt‘s?“
Joe kam nicht so häufig ins Café wie seine Frau, aber er lächelte mir trotzdem zu. „Hallo, Tesla. Hallo …?“
„Brandy“, sagte sie, als müsste er das längst wissen. „Ich bin‘s. Brandy.“
Langsam schien es ihm zu dämmern, und er sah darüber ziemlich unglücklich aus. „… Hallo, Brandy.“
„Von Mary Catherines Kaffeeladen.“ Ihre Stimme war noch etwas höher und quietschiger als sonst. Sie kicherte.
Er sah aus, als wüsste er nicht recht, woran er sich anscheinend erinnern sollte. „Schön, dich zu sehen.“
„Ich habe abgenommen“, sagte sie, als würde das alles erklären. „Seitdem du mich das letzte Mal gesehen hast. Ich war etwas dicker.“
„Was können wir dir bringen, Joe?“ Ich schätzte, wenn diese unangenehme Situation irgendwann aufgelöst werden sollte, dann musste ich dafür sorgen. Brandy kam nicht auf den Punkt, das war eindeutig, und Joe war zu höflich, um zuzugeben, dass er keine Ahnung hatte, wer sie war.
„Äh … eine große Spezialmischung zum Mitnehmen und einen Scone.“ Er schenkte mir das Lächeln, das Brandy so gern bekommen hätte, und ihr einen kurzen Blick. „Mit Milch und Zucker, bitte.“
„Das kann ich doch machen“, fuhr sie dazwischen.
Was sollte ich mich mit ihr darum streiten. Es warteten immer noch vier Kunden in der Schlange, und die meisten Tische waren besetzt. Also bediente ich die nächsten zwei Kunden, während Brandy mit Joes Bestellung kämpfte. Schließlich reichte sie ihm seinen Coffee To Go und den Scone in einer Tüte. Sie nahm sein Geld.
Aber sie war noch immer nicht bereit, ihn gehen zu lassen. „Also … Kommst du häufig hierher?“
Joe, der gerade sein Wechselgeld einsteckte, sah auf. „Ähm … nein. Eigentlich nicht, nur ab und zu.“
„Wohnst du hier in der Nähe?“
„Wie geht es Sadie?“, fragte ich, um ihm aus der Klemme zu helfen.
Er sah erleichtert aus, sein Lächeln wirkte echt. „Müde. Und ziemlich unleidlich.“
„Das ist bald vorbei. Grüß sie von mir, ja?“ Ich reichte meiner Kundin ihren Kaffee und ihren Bagel und kassierte sie ab, während Brandy noch immer sehnsuchtsvoll Joe anstarrte.
Er nickte und wandte sich zum Gehen. „Mach ich. Bis bald, Tesla. Und … Brandy.“
An der
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