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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Tür blieb er stehen und sah über die Schulter. So etwas wie Wiedererkennen huschte über sein Gesicht, auch wenn es aus der Entfernung schwer zu sehen war. Er nickte ihr zu und ging.
    Sie seufzte. Da ich die letzten Kunden bediente, während sie ihm hinterherstarrte, wartete niemand mehr in der Schlange, als sie sich mit großen feuchten Augen und einem zitternden Mund zu mir umdrehte. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst.
    „Dieser Typ“, sagte sie.
    „Joe.“ Ich wusch meine Hände, wie ich es immer tat, wenn ich Geld angefasst und danach wieder mit Lebensmitteln zu tun hatte.
    „Er“, sagte Brandy.
    „Sadies Mann“, sagte ich, um es ihr einzutrichtern. „Du kennst ihn?“
    „Er kam früher in das Café, in dem ich gearbeitet habe.“
    „A-ha.“ Ich trocknete meine Hände ab und drehte mich um. „Er ist süß.“
    „So was von süß.“ Sie sah wieder fröhlicher drein, als ob wir vielleicht etwas gemeinsam hatten. „Wir sind ein paar Mal miteinander weggegangen.“
    Das konnte ich mir kaum vorstellen, wollte es aber nicht so deutlich sagen. „Aha.“
    „Ja. Er ist fantastisch im Bett.“
    Das konnte ich mir schon besser vorstellen, sagte es aber ebenfalls nicht. Brandy erwartete sowieso keine Antwort. Sie sah immer noch verzweifelt zur Tür, durch die er gerade entschwunden war.
    „Er ist verheiratet?“
    „Ja. Seine Frau bekommt demnächst ein Kind.“
    Brandy fuhr herum. „Nein! Echt! Oh. Scheiße! Verdammt. Das ist ja fürchterlich.“
    „Ich glaube kaum, dass sie das denken“, erwiderte ich stirnrunzelnd.
    „Wieso sind die Guten immer schon besetzt?“, meinte Brandy verschnupft.
    „Ich schätze, weil sie die Guten sind.“
    Sie verdrehte die Augen. „Was auch immer.“
    Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche, und da niemand etwas bestellen wollte, ging ich dran. „Hallo, sexy Lady.“
    „Hallo Knackpo.“ Meredith klang verschnupft. „Wie geht‘s?“
    „Viel zu tun, wie immer. Carlos hat nach dir gefragt.“ Ich sah mich um, ob niemand hereingekommen war oder etwas benötigte, bevor ich mich gegen den Tresen lehnte. Ich beachtete Brandys überraschten Blick nicht weiter. „Er will wissen, warum du in letzter Zeit nicht mehr vorbeikommst.“
    Sie hustete. „Wie geht das Sprichwort mit der Kuh und der Milch?“
    „Warum die Kuh kaufen, wenn ich die Milch gratis haben kann?“
    „Genau. Warum für den Kaffee bezahlen, wenn die schöne Barista mit mir zusammenlebt?“ Sie hustete wieder. „Mir geht‘s beschissen. Ich hab Charlie angerufen, aber er nimmt nicht ab. Könntest du mir vielleicht was aus der Apotheke holen?“
    „Na klar. Was brauchst du?“ Unwillkürlich dachte ich daran, dass ich sie heute Morgen geküsst hatte, als sie noch schlief. Bisher fühlte ich mich nicht krank.
    „Etwas gegen Husten und Kopfschmerzen, Fieber. Gliederschmerzen.“
    „Scheiße, Baby, hast du die Grippe? Ich hab dir gesagt, du sollst dich gegen Grippe impfen lassen.“
    „Ich hab keine Ahnung, was zum Teufel das ist.“ Sie klang verärgert. „Kannst du mir das Zeug einfach bringen, ohne mir vorher eine Predigt zu halten?“
    „Entschuldige. Na klar. Ich kann es nach der Arbeit holen.“
    Stille. Dann ein verschniefter, verschnupfter Seufzer. „Ich bin jetzt krank, Tesla.“
    Das war nicht zu überhören. „Ich … Ich bin heute mit dem neuen Mädchen alleine, Schatz. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier verschwinden und nach Hause -“
    „Das geht schon in Ordnung.“ Anscheinend kannte Brandy so was wie Privatgespräche nicht oder hatte keine Scham, solche zu belauschen. „Ich schaff das.“
    „Wer war das?“, fragte Meredith hustend.
    „Die Neue.“ Ich sah auf die Uhr. Ich würde nicht vor fünf Uhr gehen können - dann kam Moira, die Halbtagskraft, um mich abzulösen. „Ich schätze, ich kann meine Mittagspause ein bisschen früher nehmen und in der Zeit die Sachen einkaufen gehen.“
    „Könntest du das tun? Ich fühl mich wirklich beschissen“, sagte Meredith. „Bitte?“
    Ich wusste, dass Charlie nicht vor Schulschluss dazu kommen würde, was zwar früher war, als ich regulär nach Hause kam, aber zu spät für jemanden, der krank war. Auch wenn ich es hasste, während der Mittagspause Besorgungen zu machen. „Natürlich. Lass mich erst sicherstellen, dass hier alles in Ordnung geht, und dann ziehe ich los und kauf dir das Zeug. Okay? Hast du schon einen Saft getrunken oder Tee? Vielleicht hilft dir auch eine heiße Dusche. Hast du den Arzt

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