Zwischen uns (German Edition)
sein. „Ja. Muss noch ein paar Kleinigkeiten machen, dann kann ich gehen. Aber was machst du hier?“
„Dachte, ich besuch dich mal auf der Arbeit, weil ich das noch nie gemacht habe.“ Er hielt inne. „Meredith ist krank.“
„Ich weiß. Ich musste ihr vorhin Medizin vorbeibringen. Fühlt sie sich noch nicht besser?“
Charlie zuckte mit den Schultern. Das sagte alles. Ich fasste ihn an der Krawatte und zog ihn zu mir heran, um ihn nochmal zu küssen. In diesem Moment kam Brandy.
Sie blieb mit zwei Tüten Muffins in der Hand stehen. „Ähm …“
„Hi“, sagte Charlie. „Ich bin Charlie.“
Bei ihrem Gesichtsausdruck musste ich lachen und fühlte mich mehr denn je, wie Meredith mich genannt hatte: wild. „Die kannst du in die Kühltruhe legen. Und dann geh heim, ich erledige den Rest.“
„Bist du … dir sicher?“ Brandy starrte noch immer.
„Ja. Absolut. Ganz sicher.“ Ich streichelte Charlies Krawatte, als er sich wieder aufrecht hinstellte. „Du hast morgen wieder Spätschicht, vergiss das nicht.“
„Ich weiß.“ Brandy verschwand nach hinten.
Charlie sah mich neugierig an. Ich lachte. „Die Neue. Joy hat sie angestellt.“
„Joy, deine Chefin, die, die immerzu motzig ist.“
„Peng, peng.“ Ich zielte mit meiner Fingerpistole auf ihn. „Direkt ins Schwarze.“
Charlie nickte, als Brandy wieder nach vorne kam. Sie nahm ihren Mantel und ihren Schal vom Haken und zog sich an, wobei sie mir einen erkennbar neugierigen Blick zuwarf, den ich ignorierte und stattdessen Charlie anlächelte. Ich konnte nicht anders. Ihn hier zu haben, war das perfekte Gegenmittel für diesen langen und so beschissenen Tag.
„Also … Dann geh ich jetzt mal.“
„Schön, dich kennengelernt zu haben“, sagte Charlie.
„Dich auch“, erwiderte sie, während sie zur Tür ging. „Bist du sicher, Tesla, dass du mich nicht mehr brauchst?“
„Ja“, sagte ich und schenkte ihr noch nicht mal einen Blick. „Ich schließe ab.“
Das tat ich, sobald sie draußen war, und drehte auch das Schild von offen auf geschlossen . Dann lehnte ich mich mit einem lauten erleichterten Seufzer gegen die Tür. Charlie, der mir von seinem Platz aus zugesehen hatte, lachte.
„Langer Tag?“
„Du hast ja keine Vorstellung.“ Ich legte die vier Lichtschalter um, die den vorderen Teil des Cafés erleuchteten, sodass nur noch die Lichter über dem Tresen an waren. Ich hatte Brandy schon die Stühle hochstellen und den Boden wischen lassen, weshalb ich nur noch die Kasse schließen, das Geld in den Safe legen und sicherstellen musste, dass alles für den nächsten Morgen vorbereitet war.
Zuvor brauchte ich allerdings noch was Süßes, aber nichts aus der Kuchenvitrine.
„Mmhhm“, sagte Charlie, als ich mich auf die Zehenspitzen stellte, um ihn zu küssen, „Wenn küssen zu deinen Arbeitsanforderungen gehören würde, dann würdest du bestimmt eine Lohnerhöhung bekommen.“
Ich drückte mich an ihn. „Schön wär‘s, oder?“
Charlie legte seine Hände auf meine Hüften, um mich wieder zu küssen. Länger diesmal. Definitiv leidenschaftlicher. Er öffnete den Mund, und als ich zart an seiner Zunge saugte, umfasste er mit einer Hand meinen Hinterkopf. Es war einfach perfekt. Wie immer mit ihm..
Ich seufzte und beendete den Kuss, knabberte kurz an seiner Wange und seinem Hals, bevor ich einen Schritt zurücktrat, um ihm ins Gesicht zu sehen. „Wie war dein Tag?“
„Lang. Nicht so lang wie deiner, aber lang genug.“
Er sah so müde aus, wie ich mich fühlte. Ich wollte nach Hause gehen, eine heiße Dusche nehmen und mich aufs Sofa kuscheln - aber es war so angenehm in Charlies Umarmung. Ich schloss die Augen und legte mein Ohr an seine Brust, lauschte dem beruhigenden, gleichmäßigen Klopfen seines Herzens.
Mit seiner Hand strich er langsam meinen Rücken hinunter. Dann wieder hoch. Runter. Er streichelte mich, was mich zum Lächeln brachte.
„Grrr, grrr“, schnurrte ich.
Er lachte. „Mein süßes Kätzchen.“
Ich sah zu ihm auf. „Wir sollten nach Hause gehen. Lass mich nur kurz hinten gucken, ob Brandy irgendwas vergessen hat. Willst du mitkommen?“
„Klar.“ Charlie folgte mir hinter den Tresen. „Ich hab mich schon immer gefragt, was in den Hinterzimmern der Coffeeshops so los ist.“
„Oh, alles Mögliche.“ Ich wackelte mit dem Zeigefinger vor seiner Nase, während ich gleichzeitig rasch einen Blick schweifen ließ. Ich hatte eine von Joys Listen ausgedruckt, und Brandy schien
Weitere Kostenlose Bücher