Zwischen uns (German Edition)
immer noch eisig war, wollte ich das nicht. Was immer zwischen uns zerbrochen war, brauchte äußerst lange, um wieder zusammenzuwachsen, zu heilen. Das gefiel mir nicht, aber ich war mir auch nicht sicher, ob ich schon bereit war, etwas daran zu ändern.
Cap verbrachte, zu meiner Überraschung, das Weihnachtsfest mit Missy.
„Aber was ist mit Lynds?“ Ich reichte ihm den Schraubenschlüssel, auf den er zeigte.
Er zuckte die Schultern und beugte sich über den Motor, den er gerade reparierte. Seitdem Vic wieder undercover ermittelte, verbrachte Cap mehr Zeit in der Werkstatt. Tja, wenn er nicht grad Missy vögelte, wie es schien. Die Vorstellung war merkwürdig - nicht, dass ich viel Zeit mit den Details verlor … Arrg. Allein, dass er mit jemand anderem als Lyndsay zusammen war. Ich hatte immer angenommen, er würde letztlich mit ihr zusammenkommen, wenn nur einer von beiden den Kopf aus dem Sand ziehen und sagen würde, was er oder sie empfand.
„Was ist mit ihr?“
„Du hast die letzten zwei Jahre den Weihnachtsmorgen mit ihr verbracht.“
„Nicht dieses Jahr.“ Cap richtete sich auf. „Was ist mit dir?“
„Ich esse vermutlich bei Elaine und Vic zu Abend. Sie will mich dabei haben. Kommst du auch?“
„Vic will dich übrigens auch dabei haben.“
Ich zuckte die Schultern. Cap verdrehte die Augen. Ich seufzte.
„Auf jeden Fall“, sagte ich, „werde ich den Weihnachtsmorgen mit Meredith und Charlie verbringen. Danach fahren sie zu Merediths Mutter. Da kann ich schlecht mitkommen. Also.“
Cap legte den Schraubenschlüssel weg und wischte sich die Hände an einem Lappen ab. „Also. Wie lange willst du das noch machen?“
„Was? Dir zu helfen? Ich muss um drei auf der Arbeit sein.“
„Nicht das hier“, erwiderte Cap. „Das, was du mit ihnen machst.“
Seine Frage traf mich tief, weil ich sie mir selbst oft genug gestellt hatte. „So lange, wie ich es eben mache. Und es ist kein ‚das‘ oder ‚was‘. Es ist eine Beziehung. So wie die, die du mit wie-hieß-sie-nochmal hast.“
„Oh nein. Nicht wie die, die ich mit wie-hieß-sie-nochmal habe. Da gibt es nur eine Sie und ein ich.“
„Missy“, sagte ich. „Sie heißt Missy.“
„Ich weiß, wie sie heißt.“ Mein Bruder runzelte die Stirn. „Stell dich nicht dumm, Tesla. Du weißt, was ich meine. Wie lange willst du noch die Affäre sein, das dritte Rad am Wagen?“
„Ich bin nicht das dritte Rad am Wagen. Ich bin Teil … Ich bin … Wir haben eine Vereinbarung. Wir sind … So ist es nicht.“ Ich hielt inne. „Es ist auch nicht wie bei Mom und Dad.“
„Sie sind miteinander verheiratet, du nicht.“
Ich schluckte Bitterkeit hinunter, hasste es, dass ich nichts dagegen sagen konnte, hasste es, dass ich am liebsten gelogen hätte. „Ja. Nun. Wer sagt, dass ich heiraten will?“
„Du willst nicht irgendwann mal heiraten?“ Cap schüttelte den Kopf. „Scheiße, Tesla, das ist doch totaler Mist. Ich weiß, dass du das willst. Und du willst Kinder, oder? Irgendwann?“
„Irgendwann ist nicht heute.“
Caps Mund zuckte. „Es könnte schon morgen sein. Das weiß man nie.“
„Was ist mit dir?“, ging ich zum Gegenangriff über. „Bist du bereit, um Missys Hand anzuhalten? Sie zu schwängern? Willst du eine Haustür‘?“
Cap kannte den Adam Ant-Song genauso gut wie ich. „Alles, was ich will, ist ein Haus auf dem Land. Genau.“
„Mit Missy?“
Er sagte nichts. Das brauchte er auch nicht. Ich klopfte ihm auf die Schulter.
„Also“, fragte ich, „wie lange willst du das machen?“
„Ahhh, Scheiße“, sagte Cap.
Darauf lief es hinaus.
36. KAPITEL
Alles sieht hübscher aus im Schein eines Weihnachtsbaums. Ich schüttelte keines der Päckchen unter dem Baum, aber schob ein paar darunter - kleine Überraschungen zusätzlich zu denen, die ich gemeinsam mit Meredith und Charlie hingelegt hatte. Geschenke am Heiligabend zu öffnen - und nicht am ersten Weihnachtstag, so wie es Tradition war - fühlte sich an wie Betrug. Aber wenn Meredith es so wollte … Nun, Charlie und ich würden wieder mal mitspielen.
„Wir beginnen dem Alter nach“, erklärte sie nach unserem reichhaltigen und leckeren Abendessen, Schweinebraten mit allem Pipapo. „Erst Charlie, dann ich, dann du.“
Mir war das egal. Es würde mir genauso viel Spaß machen, ihnen beim Öffnen ihrer Geschenke zuzusehen, wie meine auszupacken. Charlie sah unglaublich sexy aus in dem Sweater, den ich für ihn ausgesucht hatte, und Meredith
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