Zwischen uns (German Edition)
hast, bevor du mich gefragt hast, ob ich bei euch … mitmachen will.“
Sie sah für einen Moment abwesend aus. „Ja?“
„Das musstest du, stimmt‘s? Um sicher zu sein, dass alles geklärt ist? Damit, falls irgendwas schief läuft, niemand verletzt oder eifersüchtig ist.“
„Aber ich dachte, du würdest gern zu uns gehören.“ Meredith runzelte die Stirn, und zwischen ihren Augen bildete sich eine steile Falte.
Ich nahm ihre Hand und führte sie an meine Lippen. Küsste ihre Fingerknöchel. „Das tue ich. Sehr gerne sogar.“
„Was dann?“ Sie rückte etwas näher. „Was ist das Problem?“
„Ich bin gerne mit euch zusammen. Mit euch beiden. Und ich vergöttere Charlie.“ Ohne groß nachzudenken, benutzte ich das gleiche Wort wie sie zuvor. „Darum geht es, oder? Mit euch zusammen zu sein?“, fügte ich hinzu. „Denn das bin ich nicht.“
Sie runzelte die Stirn, wandte aber nicht den Blick vom Spiegel ab. „Was soll das heißen?“
„Das heißt, dass ich mit Charlie zusammen bin und Charlie mit dir und du mit Charlie. Aber du bist nicht mit mir zusammen.“ Ich fuhr mit meinen Lippen über ihre Schultern, ohne innezuhalten. „Und ich muss wissen, ob sich das ändern wird.“
Sie küsste mich.
Nach all den Monaten, in denen ich mir das vorgestellt hatte, in denen ich von der Weichheit ihrer Lippen fantasiert hatte und wie sie schmeckte, erwischte mich dieser Kuss trotzdem vollkommen unvorbereitet. Ich atmete erstaunt ein, und sie legte eine Hand in meinen Nacken, damit ich mich nicht bewegte. Er dauerte nicht lange an, dieser Kuss, aber er war lang genug, um mir mehr zu versprechen.
Sie rückte ein wenig von mir ab, um mir in die Augen zu sehen. „Ich habe es dir angeboten. Denk darüber nach.“
„Worüber?“, fragte Charlie, der in diesem Augenblick mit einem Handtuch um die Hüften ins Zimmer trat. Er ging zu einer Kommode und zog eine Schlafanzughose heraus.
„Dass Tesla bei uns einzieht.“
Als er sich umdrehte, konnte ich auch ihn im Spiegel sehen. Ich wollte ihnen nicht sagen, dass ich mich bereits entschieden hatte. Dass ich letztlich keine Wahl hatte, zumindest nicht auf nächste Sicht, bis ich etwas anderes gefunden hatte. Dass ich geschmeichelt und dankbar war, dass sie mich wollte, Angst hatte, dass er mich nicht wollte, mir Sorgen machte, wie sich alles verändern würde. Oder nicht verändern würde.
„Oh?“, meinte Charlie.
Meredith und ich sahen weiter in den Spiegel, als er hinter uns auf das Bett krabbelte. Sie lehnte sich ein bisschen zurück, in meine Richtung. Er ließ sich neben ihr nieder.
„Aber Tesla ist nicht ganz zufrieden damit, wie es bisher zwischen uns so läuft, Charlie.“
Er atmete leise aus, wirkte etwas verwirrt. Hier ging es um uns, die Frauen im Spiegel. Ich schüttelte leicht den Kopf.
„Ich möchte nicht, dass du irgendwas tust, was du nicht willst“, sagte ich zu ihr. „Aber wenn du schon mal ein Mädchen geküsst hast …“
Charlie sah sie erstaunt an.
„Und es dir gefallen hat“, fügte ich hinzu, „dann frage ich mich halt, warum du mich nicht küssen willst.“
„Wir haben darüber nie gesprochen.“ Meredith warf Charlie im Spiegelbild einen Blick zu. „Wir haben darüber gesprochen, dass du mit ihm zusammen bist.“
Ich liebkoste wieder ihre Schulter, „Wie du gesagt hast, es gibt immer etwas, worüber man reden kann.“
„Ich dachte, du willst das nicht, das ist alles“, sagte Charlie. „Ich wollte nie, dass du denkst, ich hätte damit ein Problem, Meredith.“
„Hast du denn eins?“, fragte ich ihn.
Wir sahen uns direkt an. Ohne den Spiegel zwischen uns. Charlie schüttelte den Kopf.
„Nein. Natürlich nicht. Verflucht“, er lächelte schüchtern, „das wäre total scharf. Ich meine, welcher Typ würde nicht gern zwei Frauen dabei zusehen, oder?“
Aus diesem Winkel konnte ich Meredith nur im Spiegel sehen, aber ich dachte, dass es das vielleicht irgendwie leichter machte. Diese Distanz. Sie erschauerte, als ich sie berührte.
„Ich schätze, ich muss dich das fragen. Warum möchtest du, dass ich bei euch einziehe? Wie würde es irgendetwas besser machen als das, was wir gerade haben?“
Das brachte sie zum Lächeln. „Du brauchst einen Ort, wo du bleiben kannst. Und wir haben eine tolle Zeit zusammen. Oder?“
„Na klar.“ Charlie rieb meinen Rücken. „Ich zumindest.“
Ich lächelte. „Ich auch. Aber zusammen zu leben ist ein großer Schritt.“
Meredith entspannte sich und lehnte
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